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Mitteilung vom 15.08.14

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Eine Wurzel als Zeuge von Katastrophen

¿Das weiße Gold der Kelten¿ im LWL-Museum für Archäologie

Bewertung:

Herne (lwl). Das LWL-Museum für Archäologie in Herne zeigt in der Sonderausstellung ¿Das weiße Gold der Kelten. Schätze aus dem Salz¿ ab dem 23. August, wie dem Salzbergbau im österreichischen Hallstatt im ältesten noch in Betrieb stehenden Bergwerk Europas gleich zweimal durch die zerstörerischen Kräfte der Natur ein abruptes Ende gesetzt wurde.

Das Ende kam vor über 3.000 Jahren von oben: Felsstürze und Erdrutsche brachten Hänge, so groß wie Fußballfelder, langsam zum Rutschen. Bis zu zehn Meter hohe Erdmassen, Wurzeln und ganze Bäume wälzten sich talwärts, drangen ins Bergwerk ein und verschlossen die Stollen für immer. Alle prähistorischen Schächte sind bis heute mit Material von der Oberfläche verfüllt.

So fand der Bergbau zum ersten Mal in der Bronzezeit im Jahr 1.245 v. Chr. ein jähes Ende. Ein Nachweis dafür findet sich in einem Wurzelstock, den ein Schuttstrom 100 Meter tief in den Berg transportierte. Bis heute, mehr als 3200 Jahre später, sind zwischen seinen Wurzeln Humusreste von der Oberfläche zu finden.

Erst 400 Jahre später ist ein erneuter Bergbau nachweisbar. Die nächste große Krise ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Im 4. Jahrhundert v. Chr. zerstörte ein Schuttstrom das Bergwerk komplett und verschüttete weite Teile des Salzbergtales. Dieser Katastrophe fiel auch der ¿Mann im Salz¿ zum Opfer, der 1734 von Bergleuten entdeckt wurde. Einen zweiten Neubeginn wagten die Kelten im 2. Jahrhundert. v. Chr. Sie verlegten den Bergbau in geschützte höhere Lagen. Bis heute ereignen sich in der Region Felsstürze und Murenabgänge.

Hoch über dem Hallstätter See, im Salzbergtal, liegt einer der reichsten und größten prähistorischen Friedhöfe Europas. Seit den ersten Ausgrabungen im 19. Jahrhundert sind dort 1.500 Gräber freigelegt worden, Tausende weiterer schlummern noch im Boden. Der enorme Reichtum an Grabbeigaben ist auf die dortige Salzindustrie und den Salzabbau im ältesten noch in Betrieb stehenden Bergwerk Europas zurückzuführen und war namensgebend für eine ganze Kulturepoche: Die frühe Eisenzeit Europas, das 8. bis 6. Jahrhundert v. Chr., wird nach dem weltberühmten Gräberfeld ¿Hallstattzeit¿ genannt.


Weitere Informationen gibt es unter http://www.kelten-ausstellung.lwl.org.

Termin:
Sonderausstellung ¿Das weiße Gold der Kelten ¿ Schätze aus dem Salz¿ vom 23. August bis 25. Januar 2015 im LWL-Museum für Archäologie in Herne

Eintrittspreise: Erwachsene: 6 Euro; ermäßigt: 4 Euro; Kinder, Jugendliche (von 6 bis einschl. 17 Jahre), Schüler/innen: 3 Euro; Familien-Karte 14 Euro; Gruppen (Erwachsene ab 16 Personen) pro Person 5 Euro.

Mehr Infos: http://www.lwl-landesmuseum-herne.de
LWL-Museum für Archäologie
Europaplatz 1
44623 Herne
Tel. 02323 94628-0



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Laura Verweyen, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504, laura.verweyen@lwl.org.
presse@lwl.org



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