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Mitteilung vom 05.05.15

Presse-Infos | Maßregelvollzug

Gute Freunde, guter Fußball und Forensik

Finnische Psychologin hospitiert bei Dortmund-Besuch in der Wilfried-Rasch-Klinik

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Dortmund (lwl). ¿Gute Freunde und guter Fußball!¿ Die Finnin Sari Komonen muss nicht lange überlegen, warum sie seit fast zehn Jahren immer wieder mehrere Urlaubswochen in Dortmund verbringt. In diesem Jahr kommt noch ein Grund dazu: Die Psychologin hat drei Tage (bis zum 4. Mai) in der Wilfried-Rasch-Klinik für forensische Psychiatrie hospitiert, um den deutschen Maßregelvollzug kennenzulernen.

Anfangs war sie überrascht von den hohen Sicherungsvorkehrungen in der Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL): ¿Meterhohe Mauen, Passkontrollen und Kameraüberwachung kenne ich in dieser Größenordnung nicht aus den forensischen Kliniken in Finnland¿, sagt Komonen. Zwei staatliche forensische Kliniken gibt es in Finnland und in einer davon, der forensisch-psychiatrischen Klinik von Kuopio, etwa 450 Kilometer nordöstlich von Helsinki, arbeitet die 33jährige seit vier Jahren als Psychologin. Rund 300 Plätze hat die Klinik, die Hälfte davon für psychisch kranke Straftäter.

Der deutsche Maßregelvollzug erscheine ihr wie eine Mischung aus Gefängnis und Krankenhaus, sagt die zierliche Psychologin. Einerseits seien da die hohen Sicherheitsvorkehrungen, andererseits werde die Therapie sehr großgeschrieben. ¿Die Behandlung hört nicht bei der Medikamentengabe auf, sondern wird systematisch von Psychotherapie, Arbeitstherapie und Sozialtherapie begleitet¿, hat sie beobachtet. Gut gefallen habe ihr auch die enge Zusammenarbeit im Stations- und Behandlungsteam. ¿Es zählt nicht nur was der Arzt sagt, nein, alle Kolleginnen und Kollegen auch aus der Pflege und den verschiedenen Therapiesparten werden einbezogen¿, so Komonen.
Komonen hat bereits als Au-Pair in Deutschland gelebt und ein Jahr als Austauschstudentin in Deutschland verbracht. Kaum verwunderlich, dass sie sich vorstellen könnte, auch als Psychologin hier zu arbeiten ¿ am liebsten in Dortmund. ¿Ich finde es immer wieder toll, wie offen und begeisterungsfähig die Leute hier sind ¿ besonders wenn es um ihren Fußball geht¿, sagt sie. Ein bisschen müsse sie möglicherweise noch an ihrer deutschen Sprache feilen, denn als Psychologin sei die Sprache ja ihr Handwerkszeug, meint sie selbstkritisch und lacht: ¿Vielleicht verstehe ich noch nicht alle Farben der deutschen Sprache, aber ich komme auf jeden Fall gerne wieder, um weiter daran zu arbeiten.¿



Pressekontakt:
Karl G. Donath, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Petra Schulte-Fischedick, Telefon: 0231 4503-4100
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