Farben wie tausend Blüten:

Arbeit mit venezianischen Murrinen im LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim

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Petershagen (lwl).Leuchtende Muster in dekorativen Ornamenten lassen sich aus kleinen Glasplättchen ¿ den Murrinen ¿ zusammenlegen. Am Sonntag (19.7.) können Besucher im LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim diese seit der Antike gebräuchliche Technik erproben: Von 11 Uhr bis 17 Uhr lädt der Landschaftsverband Westalen-Lippe (LWL) Besucher dazu ein, mit den typischen venezianischen Murrinen individuelle Muster zu gestalten. Außerdem erhalten sie eine Einführung in die Technik der Murrinenherstellung und -verarbeitung.

Zunächst werden die farbigen Murrinen auf einem festen Untergrund zu einen quadratischen Muster nach Belieben zusammengestellt. Dann werden sie im Ofen zu einer Platte verschmolzen. In einem zweiten Schritt senkt man die Platte im Ofen bei niedrigeren Temperaturen zu einer Schale ab, die langsam abkühlen muss.
Zur Verfügung stehen die typischen venezianischen Millefiori-Murrinen. Ihren Namen verdanken sie ihrer leuchtenden Farbigkeit und den konzentrischen Mustern wie ¿tausend Blüten¿. Die Technik, aus Glasplättchen ein Mosaik zusammenzustellen, das anschließend verschmolzen wird, ist sehr viel älter: Bereits die Römer übernahmen sie aus dem Orient und schufen prächtige Schalen aus Murrinen und Glasstäben. In Venedig erwachte die Technik der Murrinenverarbeitung im 19. Jahrhundert zu neuem Leben. Meister wie Giacomo Franchini oder Vincenzo Moretti knüpften an die Antike an und schufen komplex aufgebaute Werke aus Murrinen mit Millefiori-Dekoren. Sie verschmolzen die Murrinen nicht nur, sondern verarbeiteten sie zu dreidimensionalen Objekten. Besonderes Staunen erregten Murrinen, die Veduten oder Portraits zeigten.

Die Kursgebühr beträgt 6 Euro plus 14 Euro Material und Eintritt. Die Teilnahme ist ab zwölf Jahren möglich. Eine Anmeldung ist erforderlich unter Tel. 05707 9311-26.