LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 09.10.15

Presse-Infos | Psychiatrie

Medienexperte liest aus seinem Buch ¿Digital Junkies¿

Wenn die Sucht nach Online-Spielen, sozialen Netzwerken und Cybersex Erwachsene wie Kinder krank macht

Bewertung:

Bert te Wildt am 19.10. im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster

Bochum (lwl). Ob World of Warcraft, Facebook, Whatsapp oder Online-Sex ¿ Online-Spiele wie soziale Netzwerke üben auf Kinder wie Erwachsene eine große Faszination aus. ¿Zunehmend und besorgniserregend¿, wie Oberarzt Dr. Bert te Wildt, Leiter der Medienambulanz in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LWL-Universitätsklinikums Bochum im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) feststellen muss. Bert te Wildt ist einer der wenigen Experten in Deutschland, die sich seit einigen Jahren mit den krankmachenden Phänomenen des digitalen Zeitalters auseinandersetzen.

¿Immer mehr Menschen werden von digitalen Medien abhängig. Über eine Million gelten hierzulande als medienabhängig, das heißt süchtig vor allem nach Internet und Computerspielen, und sind therapiebedürftig¿, beziffert der Mediziner das wachsende Problem, das nach Expertenmeinung in den nächsten zehn Jahren weiter zunehmen wird. Seine wissenschaftlichen Beobachtungen und Erfahrungen in seiner Praxis als Arzt hat er kürzlich in seinem im Droemer Knaur-Verlag erschienenen Buch zusammengefasst: ¿Digital Junkies ¿ Internetabhängigkeit und ihre Folgen für uns und unsere Kinder¿. Im Rahmen von Vortrag und Lesung wird te Wildt am 19.10., um 20 Uhr, im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster auf das neuartige Suchtphänomen eingehen und pädagogische wie politische Präventionsmöglichkeiten vorstellen, die Familien und Pädagogen dabei helfen können, die digitale Revolution zu meistern. Mit seinem Buch möchte te Wildt diejenigen ansprechen, die wissen möchten, wie sich eine Internetabhängigkeit erkennen, behandeln und verhindern lässt. ¿Es geht nicht darum, das Internet einseitig zu verurteilen, sondern die digitale Revolution kritisch zu begleiten¿, so te Wildt.

Medienambulanz in Bochum
Seit etwa drei Jahren behandelt Oberarzt Dr. Bert te Wildt in seiner Mediensprechstunde in Bochum unter anderem online-spielsüchtige Heranwachsende ab 18 Jahren, die bis zu 16 Stunden am Tag ununterbrochen spielen. Sie vernachlässigen ihre Körperpflege, Ernährung und Gesundheit, haben soziale Probleme im persönlichen Umfeld und sind nicht mehr in der Lage, Leistungen in Schule, Ausbildung und Beruf zu erbringen. Seine Patienten leiden unter Depressionen, sozialen Ängsten sowie Störungen von Aufmerksamkeit und Aktivität (ADHS) und sind schlimmstenfalls sogar suizidal. Die Betroffenen bedürfen dringend einer Therapie. Behandlungsangebote sind hierzulande allerdings noch rar.

Zum Angebot der Medienambulanz gehört neben einer ausführlichen Untersuchung und Diagnosestellung die Beratung von Probanden und Angehörigen über verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, gegebenenfalls auch eine Weitervermittlung an andere Facheinrichtungen.

Bert te Wildt ist Mitbegründer des 2008 gegründeten Fachverbands Medienabhängigkeit. In ihm sind rund 120 Forscher und Praktiker aus dem europäischen deutschsprachigen Raum zusammengeschlossen.


Veranstaltungsort:
LWL-Museum für Kunst und Kultur (Auditorium)
Domplatz 10
48143 Münster

Termin:
19.10.2015, 20 Uhr

Kosten:
Der Eintritt ist frei.

Weitere Infos:
http://www.lwl.org/lwlkalender/VeranstaltungAction.do;jsessionid=EA8AEF50CE81994C75B514BF14BD5263?id=1038667
http://www.lwl-uk-bochum.de/klinik-fuer-psychosomatische-medizin-und-psychotherapie/die-ambulanz/spezialambulanzen
http://www.fv-medienabhaengigkeit.de)



Pressekontakt:
Rosa Sommer, LWL-Universitätsklinikum Bochum, Telefon: 0179 4645487, rosa.sommer@t-online.de. und Karl G. Donath, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



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44791 Bochum
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