LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 01.07.16

Presse-Infos | Kultur

¿Moore in Westfalen¿

LWL-Film zu Paradiesen für seltene Pflanzen und Tiere

Bewertung:

Westfalen (lwl). Seinen neuen Film ¿Moore in Westfalen¿ stellte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Donnerstag (30.6.) in Nottuln-Darup der Öffentlichkeit vor. Der Film dokumentiert die Geschichte dieser Biotope und zeigt dabei die typischen Tiere und Pflanzen der Moore sowie die Landschaft mit ihren Veränderungen. Dabei kommen auch die Menschen zu Wort, die hier leben und sich um den Erhalt der Moore sorgen.

Der 30-minütige Film ist in fünf Kapitel unterteilt, in denen die Themen Entstehung, Kultivierung, Naturschutz, Lebensraum für Pflanzen und Tiere sowie das Thema Moore und Klimaschutz behandelt werden. Diese Kapitel kann man auch einzeln anwählen. ¿Dadurch kann man die DVD flexibel einsetzen, das kommt dem Einsatz im Schulunterricht entgegen¿, so Dr. Hermann-Josef Höper, Produktionsleiter im LWL-Medienzentrum. Entstanden ist der Film in Kooperation des LWL-Medienzentrums mit dem LWL-Museumsamt. ¿Für unsere Wanderausstellung ¿Mein Grünes Land` zu den Kulturlandschaften des westlichen Münsterlandes ist dieser Film eine wunderbare Bereicherung¿, so Dr. Ulrike Gilhaus, Leiterin des LWL-Museumamtes.

¿Mir war es wichtig, in dem Film auch die Menschen zu Wort kommen zu lassen, die den Wandel miterlebt haben oder heute mit den Erfordernissen eines modernen Naturschutzes konfrontiert sind¿, sagt Christine Finger, die als Regisseurin den Film gestaltet hat. So erzählt Hedwig Hanke aus Hochmoor (Stadt Gescher, Kreis Coesfeld) über den Torfabbau und die Kultivierungsmaßnahmen im Weißen Venn vor mehr als 60 Jahren. Im Großen Torfmoor, (Kreis Minden-Lübbecke) im Nordosten Westfalens gelegen, zeigen sogenannte Juniormoorführer pflanzliche und tierische Besonderheiten des einzigartigen Biotops. Landwirt Johannes Lösing aus Vreden (Kreis Borken) erklärt, dass er seine Maisäcker keinesfalls nur als Flächen zur Entsorgung der Gülle aus der Masttierhaltung nutzen kann. Rolf Souilljee vom NABU Kreisverband Borken unterstreicht den Wert der erhaltenen Moorkomplexe.

Als Bonusmaterial enthält die DVD den Film ¿¿ und dann kam der Pflug¿, der ca. 1960 von der Kreisbildstelle Coesfeld und dem Amt für Flurbereinigung und Siedlung Coesfeld erstellt worden ist. Der Film zeigt, wie ehemalige Moorflächen großflächig mit einem Tiefpflug, der von bis zu sechs Raupenschleppern gezogenen wurde, umgebrochen worden sind. Im Geist der Zeit wurde dies als Wandel vom ¿natürlichen Chaos¿ zur übersichtlich gestalteten Landschaft mit klaren Formen interpretiert.

Hintergrund
Nach dem Ende der letzten Eiszeit vor ca. 12.000 Jahren entstanden in Westfalen aus Seen des abgeschmolzenen Gletschereises und aufgrund starker Niederschläge Moore. Vor allem im Westen der flachen Münsterländer Bucht haben sich die Biotope mit einer spezialisierten Pflanzen- und Tierwelt entwickelt. Lange entzog sich das Moor als letzte ursprüngliche Naturlandschaft dem menschlichen Zugriff. ¿Das vorherrschende Bild vom Moor war negativ besetzt: Das Moor wirkte unheimlich, abweisend und lebensfeindlich¿, so Dr. Hermann-Josef Höper. Als es technisch möglich war, wurden Moore vom Ende des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts vehement ¿bekämpft¿, indem sie für Menschen landwirtschaftlich nutzbar gemacht worden sind. In den 1970er Jahren setzte ein Umdenken ein. Restmoore und ihre Umgebung wurden unter Schutz gestellt, das Land NRW vergrößerte bereits geschützte Areale durch zugekaufte benachbarte Flächen. ¿In der Kulturlandschaftsentwicklung Westfalens spielen die Urbarmachung und dann die Bewahrung der Restmoorflächen eine bedeutende Rolle, die wir mit unserem Film zeigen wollen¿, so Höper.


Moore in Westfalen
DVD mit elfseitigem Begleitheft, Preis 14,90 Euro
Bezug: LWL-Medienzentrum für Westfalen
Fürstenbergstr. 13 ¿ 15
48147 Münster
E-Mail: medienzentrum@lwl.org
Internet: http://www.westfalen-medien.lwl.org



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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