LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 26.04.17

Presse-Infos | Kultur

Glaube und Macht. Der Mai im Museum in der Kaiserpfalz

Bewertung:

Paderborn (lwl). Das Museum in der Kaiserpfalz wartet im Mai mit einer Reihe von Führungen auf. Im Mittelpunkt stehen Fragen rund um Glaube und Macht. Ausgewählte Führungen veranschaulichen die Bedeutung der Pfalzen als Herrschaftszentren der Könige im Frühmittelalter. Am 40. Internationalen Museumstag werden Glaubensvorstellungen im Mittelalter ebenso wie die damit verbundenen Konflikte in den Fokus gerückt: Während sich Kinder Glücksbringer basteln können, erfahren Erwachsene etwas über die gewaltsame Missionierung der Sachsen.

Wie gewohnt bietet das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) Führungen durch die Dauerausstellung. Los geht es am Maifeiertag (1.5.) um 15 Uhr mit der Führung "Die Pfalz Karls des Großen" für Erwachsene. Im Mittelalter reisten die Könige von Ort zu Ort, um das Reich zu verwalten, Recht zu sprechen oder sich mit Beratern und Gesandten zu treffen. Ein Netz von Stützpunkten - die Pfalzen - dienten den Herrschern und ihrem Gefolge dabei als zeitweilige Unterkunft. Unter ihnen nahm Paderborn, die Pfalz Karls des Großen im neu eroberten sächsischen Gebiet, eine besondere Stellung ein. Ein Rundgang durch die Ausstellung und die karolingische Pfalz lässt die frühmittelalterliche Geschichte dieses Ortes wieder lebendig werden.

Bis zum 7. 5 besteht noch die Chance, die Fotoausstellung von Thomas Kalak zu besichtigen. Mit den Fotografien Thomas Kalaks erwarten die Besucher Einblicke in die Welt der Archäologie. Der Münchner Fotograf hat über Wochen hinweg die LWL-Archäologen bei Ausgrabungen und in ihren Arbeitsräumen mit der Kamera begleitet.
An diesem Sonntag (7.5.) findet außerdem eine Führung für Familien mit Kindern ab acht Jahren anlässlich des Themenjahres statt. Das Jahr 2017 steht im Museum in der Kaiserpfalz unter dem Motto "Der König baut!". Die Kaiserpfalz bekommt nämlich ein neues Dach. Aus diesem Grund ziehen die Höhepunkte der archäologischen Abteilung für die Dauer der Bauarbeiten in die Ikenbergkapelle um. Gleichzeitig beschäftigt sich das Museum mit dem mittelalterlichen Bau von Häusern und ergründet Techniken und Materialien, die Bauarbeiter oder die Bauweise der Kaiserpfalz. Verschiedene Stationen, Führungen und Aktionen laden zum Erkunden und Ausprobieren ein. Wer diesen Termin nicht wahrnehmen kann, hat am Sonntag Ende Mai (28.5.) erneut Gelegenheit, an dieser Führung teilzunehmen.

Die Themenführung "Die Paderborner Königspfalzen" führt Erwachsene am 14. Mai durch die Dauerausstellung. Als bevorzugter Aufenthaltsort von Königen und Kaisern verfügte Paderborn im Mittelalter über zwei königliche Palastanlagen, die Pfalzen. Die ältere stammt aus der Zeit Karls des Großen. Von der jüngeren Pfalz waren so viele Mauerteile erhalten, dass sie unter Einbeziehung der alten Mauern neu aufgebaut werden konnte. Diese Pfalz des 11. Jahrhunderts steht im Mittelpunkt des Rundgangs. Im Vergleich mit der karolingischen Anlage werden Wandel und Kontinuität im Wohnen und Repräsentieren der Könige im Mittelalter deutlich.

Am 21. Mai feiert das Museum in der Kaiserpfalz den 40. Internationalen Museumstag unter dem Motto "Spurensuche. Mut zur Verantwortung!". Zu diesem Anlass bietet der Leiter des Museums, Dr. Martin Kroker, jeweils um 15 und 16 Uhr unter dem Titel "Taufe oder Tod" eine Führung für Erwachsene an, die sich mit der Sachsenmission Karls des Großen beschäftigt. Die Eroberung Sachsens und die Eingliederung in das Frankenreich unter Karl dem Großen waren eng verbunden mit der Christianisierung der Bewohner. Mit der Gründung der Pfalz in Paderborn sowie den ersten Taufen an der Pader im Jahr 777 schien das Unternehmen auf einem guten Weg. Doch die Sachsen wehrten sich. Die Paderborner Pfalz wurde zerstört, und in den folgenden Jahren eskalierte der Konflikt zu einem blutigen Krieg. Die Franken reagierten mit einer großen Zahl von Zwangstaufen. Ein Rundgang führt die Besucher an einen der wichtigsten Orte des Geschehens: In die Paderborner Pfalzanlage als Mittelpunkt der fränkischen Herrschaft nördlich der Ruhr. Zeugnisse der Kultur und Religion der Konfliktpartner und des Krieges werden vorgestellt.
Der Sonntag bietet außerdem die Kinderaktion "Zwischen Walhall und Paradies". Hier können Kinder von 15 bis 17 Uhr mittelalterliche Glücksbringer selbst herstellen.

Die nächste Führung folgt zu Christi Himmelfahrt am 25.5. Sie läuft unter dem Titel "Zwischen Reich und Kirche" und beleuchtet Leben und Wirken des Bischofs Meinwerk. Bischof Meinwerk gilt als einer der großen Reichsbischöfe im Hochmittelalter, der sowohl kirchliche als auch weltliche Macht ausübte. Bei einem Rundgang durch die spätottonische Pfalz und die Bartholomäuskapelle geben die Gebäudearchitektur, aber auch Funde aus der Zeit einen Einblick in die Rolle Paderborns als kaiserliche Residenzstadt und zeugen von einem Aufschwung in Bereichen wie Kunst und Bildung. Die Führung richtet sich vor allem an Erwachsene.


Alle Termine im Überblick

- Montag, 1.5., 15 Uhr: Die Pfalz Karls des Großen. Führung für Erwachsene
- Sonntag, 7.5.:
- Letzter Tag der Fotoausstellung von Thomas Kalak
- 15 Uhr: Der König baut! Führung für Familien mit Kindern ab 8 Jahren
- Sonntag, 14.5.: Die Paderborner Königspfalzen. Führung für Erwachsene
- Sonntag, 21.5.: Internationaler Museumstag: "Spurensuche. Mut zur Verantwortung!"
- Eintritt frei
- jew. 15 und 16 Uhr: Taufe oder Tod - Die Sachsenmission. Sonderführung für Erwachsene
- 15-17 Uhr: Zwischen Walhall und Paradies. Kinderaktion: Herstellung mittelalterlicher Glücksbringer
- Donnerstag, 25.5., 15:00 Uhr: Zwischen Reich und Kirche. Führung für Erwachsene
- Sonntag, 28.5., 15:00 Uhr: Der König baut! Führung für Familien mit Kindern ab 8 Jahren

Weitere Informationen unter http://www.kaiserpfalz-paderborn.de.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
Museum in der Kaiserpfalz
Ikenberg 2
33098 Paderborn
Karte und Routenplaner



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos