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Mitteilung vom 28.03.19

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Was von der Zeche bleibt - Bilder nach der Kohle

LWL präsentiert Ansichten vom Revier nach dem Ende des Bergbaus

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Bochum (lwl). Mit der Schließung der Zeche Prosper-Haniel hat Ende vergangenen Jahres die Ära der Steinkohlenförderung im Ruhrgebiet und ganz Deutschland ihr Ende gefunden. Über 200 Jahre lang hat der Bergbau die Menschen und die Landschaft des Ruhrgebiets geprägt. Doch was bleibt, wenn der Bergbau geht? Der Arzt und Fotograf Bernd Langmack hat den langsamen Rückzug des Bergbaus aus dem Ruhrrevier seit den 1980er-Jahren fotografisch begleitet und dabei die Überreste der Anlagen und die Gestaltung der Umgebung in den Fokus gerückt. Die Ausstellung "Was von der Zeche bleibt - Bilder nach der Kohle", die Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) vom 30. März bis 30. Juni in seinem Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum zeigt, gibt einen Überblick über den Wandel der Region. Zur Eröffnung am Freitag (29.3.) um 19 Uhr sind Gäste herzlich willkommen.

Was von der Zeche bleibt
"Die Fotografien von Bernd Langmack eröffnen ein breites Spektrum des Umgangs mit den Relikten des Bergbaus im Ruhrgebiet", erklärte Museumsleiter und Kurator Dietmar Osses am Donnerstag (28.3.) bei der Vorstellung der Schau in Bochum. So zeigen die 60 präsentierten Fotografien aus brachliegendem Gelände herausragende Fördergerüste, fragmentarisch erhaltene Bergwerke, aber auch Fördertürme oder Zechenanlagen, die als Denkmäler sorgsam bewahrt werden oder als Museen eine neue Nutzung erhalten haben. Ansichten von Gewerbeansiedlungen auf ehemaligen Bergwerksgelände, von Brachflächen und Halden mit neuer Industrienatur vervollständigen das Panorama einer Industrielandschaft im Wandel.

Bilder nach der Kohle
Ist die Zeit der Kohle mit der Schließung der letzten Zeche im Revier zu Ende? Ist der Strukturwandel, der in der Region Bochum bereits kurz nach der ersten Bergbaukrise der Bundesrepublik 1958 eingesetzt hat, schon bewältigt? Die Auswahl der Bilder in der Ausstellung und in dem umfangreichen Begleitband geben einen Kommentar zum Umgang der Menschen mit dem Erbe des Bergbaus wie auch zum Wandel der Region. "Bernd Langmack vereint in seinen Fotografien den dokumentarischen Blick mit einer sozialkritischen Perspektive", sagte Osses. So habe Langmack neben den beindruckenden Relikten und Szenerien auch die noch weiter anhaltende Nutzung der Steinkohle in Kraftwerken und Industrie im Blick.

Am Ende der Ausstellung stehen entsprechend die Aufnahmen des Bauschilds "Investition in unsere Zukunft" neben dem abgerissenen Opel-Werk in Bochum und des Neubaus des Block X des Steinkohlenkraftwerks Duisburg-Walsum gegenüber.

Der Fotograf
Bernd Langmack lebte und arbeitete lange Jahre als Arzt und Fotograf in Essen. Seit den 1980er-Jahren erkundet er mit seiner Großformatkamera das Ruhrgebiet und weitere Industriereviere in Europa. Langmack versteht sich als Flaneur, der auf seinen Streifzügen die Szenerien der Zechen, Industrieanlagen und Industrielandschaft dokumentiert. Dabei fühlt er sich dem Stil des Kritischen Realismus verpflichtet. Seine Arbeiten zu Bergbau, Stahlindustrie und Siedlungen waren in verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen und sind in den Sammlungen des Albert Renger-Patzsch Archivs, des Ruhr Museums und des LWL-Industriemuseums vertreten. Bernd Langmack ist Mitglied des Pixelprojekts Ruhrgebiet.

Eröffnung
Bei der Eröffnung der Ausstellung am Freitag (29.3.) um 19 Uhr begrüßt Michael Pavlicic, stellvertretender Vorsitzender der LWL-Landschaftsversammlung, die Besucher. "Bemerkenswert ist neben dem besonderen Blick der Kamera von Bernd Langmack aus heutiger Sicht vor allem die lange Zeitspanne seiner Arbeit. Daraus ergibt sich in einzigartiges Kaleidoskop des Umgangs mit den baulichen Relikten der Bergbauzeit im Revier. Und das ist ein besonderer Wert", so Pavlicic.
Nach einer Einführung in das Thema durch die Leiterin der fotografischen Sammlung des Ruhr Museums steht ein Rundgang mit dem Fotografen Bernd Langmack auf dem Programm.

Was von der Zeche bleibt - Bilder nach der Kohle
Fotografien von Bernd Langmack

30. März bis 30. Juni 2019
LWL-Industriemuseum Zeche Hannover
Günnigfelder Straße 251, 44793 Bochum
Geöffnet Mi-Sa 14-18 Uhr, sonn- und feiertags 11-18 Uhr



Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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