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Mitteilung vom 27.05.19

Presse-Infos | Kultur

Malakofftürme und Ziegelkirchen

Themenführung durch die Sonderausstellung "Backsteinhistorismus"

Bewertung:

Lage (lwl). Zu einer Themenführung durch die Sonderausstellung "Backsteinhistorismus" (bis 29.9.) lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Sonntag (2.6.) um 15 Uhr ins Ziegeleimuseum Lage ein. Der Historiker und langjährige stellvertretende Direktor des LWL-Industriemuseums Dr. Thomas Parent interpretiert den Rückgriff des Historismus auf längst vergangene Epochen anhand von ausgewählten Industrie- und Kirchenbauten als romantische Verklärung einer vermeintlich heilen Welt.

Das Ruhrgebiet ist eine Ziegellandschaft. Seit Beginn des Industriezeitalters wurden hier Zechengebäude und Arbeitersiedlungen, aber auch zahlreiche Kirchen, Schulen und Rathäuser aus Ziegelsteinen aufgemauert. Die Bergwerksgesellschaften betrieben eigene Zechenziegeleien, in denen Schieferton von untertage zu Ziegeln geformt und gebrannt wurde.

Obwohl die meisten Architekten den teuren Naturstein gegenüber dem "banalen" Ziegel bevorzugten, fällt im Ruhrgebiet immer wieder auf, wie abwechslungsreich und kunstvoll auch mit Ziegelsteinen aufwändige Architektur gestaltet wurde. Bei der Dortmunder Liebfrauenkirche besteht selbst der neugotische Turmhelm aus unterschiedlich farbigen Ziegelsteinen. Die Turmfassade der Heilig-Kreuz-Kirche in Gelsenkirchen wird von einem ziegelgemauerten Triumphkreuz gekrönt.

Die gründerzeitlichen Fördertürme (Malakofftürme) und repräsentativen "Fabrikschlösser" lassen an Ordensritterburgen denken. Die pseudo-mittelalterlichen Bauwerke stärkten das Selbstbewusstsein der bürgerlichen Unternehmer und sollten aktuelle Konflikte entschärfen. Man hoffte, die Bergleute in eine "erhabene" Stimmung zu versetzen und dadurch von profanen Lohnforderungen abzulenken.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Regina Latyschew, LWL-Industriemuseum Ziegelei Lage, Tel. 0151 40635050
presse@lwl.org



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