LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 31.03.22

Presse-Infos | Kultur

"Museum under construction"

LWL-Freilichtmuseum Detmold stellt das Bauen in den Mittelpunkt der Saison

Bewertung:

Detmold (lwl). Das Leben ist manchmal eine Baustelle - ein Satz, der auf das LWL-Freilichtmuseum Detmold (Kreis Lippe) und die kommende Saison besonders gut zutrifft. Das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) widmet sich in diesem Jahr dem Thema Bauen. Dabei nimmt nicht nur das geplante neue Eingangs- und Ausstellungsgebäude Gestalt an, das Museum beleuchtet an großen Stationen im Außengelände auch wichtige Aspekte des Bauens wie Materialwahl oder Nachhaltigkeit. Dort dürfen die Besucher:innen auch einiges selbst ausprobieren.

Mit dem Baubeginn für das neue Eingangs- und Ausstellungsgebäude startet nicht nur eine Großbaustelle, es bedeutet auch eine Veränderung für die Ausrichtung des LWL-Museums. "Dass wir dort künftig deutlich größere Ausstellungen zeigen und einen ganzjährigen, barrierefreien Zugang zu dem Gebäude und der neuen Parkanlage ermöglichen, bedeutet, dass wir auch viel mehr Chancen haben, auf aktuelle, gesellschaftlich relevante Themen einzugehen und besondere Depotschätze oder Leihgaben zu zeigen", erklärt LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Dieser Auf- und Umbau wird im Themenjahr "Museum under construction"(englisch für "im Bau") in den Mittelpunkt gerückt. So thematisieren drei große Gelän-destationen an der Töpferei, im Paderborner Dorf und im Sauerländer Dorf die Baustoffe Lehm, Holz und Öko-Beton, die schwerpunktmäßig im Neubau Verwendung finden sollen.
Neben vielen Informationen dazu, wie diese Baustoffe eingesetzt werden und wie nachhaltig sie sind, dürfen Besucher:innen auch Hand angelegen. Junge und erwachsene Museumsgäste können die Ärmel hochkrempeln und selbst Lehm formen, Löcher bohren oder Holzverbindungen testen.

In einem Bauwagen erleben die Museumsgäste bereits das neue Eingangs- und Ausstellungsgebäude bei einer dreidimensionalen Tour und gewinnen einen Eindruck von den Räumen. Entsprechend der ökologischen Ausrichtung des Museums will der LWL den Gebäudekomplex möglichst umweltschonend errichten und CO2-neutral betreiben. "Das Modellprojekt 'Ecosights', das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt unterstützt wird, verdeutlicht, welchen Weg der LWL mit dem Neubau gehen möchte - den Weg für ein Museum der Zukunft", so Rüschoff-Parzinger. "Ein Team von Wissenschaftler:innen der Technischen Hochschule OWL, des iFE-Instituts für Energieforschung und der Universität Bochum erarbeitet für dieses Bauvorhaben Lösungsansätze, die Modellcharakter für andere Museumsbauten haben sollen. Damit wird das Gebäudeensemble neue Maßstäbe für nachhaltiges Bauen und zukunftsweisende Technologien setzen."

Der Einsatz nachhaltiger Baustoffe ist ein zentraler Aspekt für die Gestaltung des Neubaus. "Wir wollen einen Teil des Neubau-Daches begrünen, Regenwasser, Erdwärme sowie Photovoltaikanlagen nutzen und umweltfreundliche, regional vorhandene Rohstoffen wie Lehm und Holz verwenden. Damit werden wir, was den Energiebedarf des Neubaus angeht, ohne fossile Rohstoffe auskommen und das Gebäude autark betreiben", ergänzt Museumsdirektor Prof. Dr. Jan Carstensen. Die Vorteile von Naturmaterialien wie Holz und Lehm können die Museumsgäste an verschiedenen kleineren Baustellen im Museumsgelände erleben und dem Restauratorenteam über die Schulter schauen, zum Beispiel am Haus Stahl im Paderborner Dorf. "Unsere Museumsgäste können sich an den großen Geländestationen mit den verwendeten Materialien vertraut machen - das Ausprobieren ist dort ausdrücklich erwünscht. An der Töpferei können Interessierte beispielsweise den Lehm in die Hand nehmen, kneten und an der Fachwerkwand verarbeiten", beschreibt Ausstellungskuratorin Anna Stein das interaktive Konzept.

Begleitprogramm und Saisonhöhepunkte
Neben dem Beginn der Bauarbeiten des neuen Eingangs- und Ausstellungsgebäudes gibt es mit der Eröffnung der Spielescheune im Paderborner Dorf einen weiteren Saisonhöhepunkt. In der Scheune gibt es viel zu entdecken, denn dort stehen die tierischen Bewohner im Fokus: Schafskulpturen zum Sitzen und Schaukeln verweisen auf die ehemalige Nutzung der Scheune als Schafstall. Außerdem wartet ein Mäusezimmer mit viel Platz "zum Verkriechen" auf große und kleine Mäuse.

Mit einem großen Familienfest zu Beginn der Osterferien am 10. April feiert das Museum den Umbau der ehemaligen Ausstellungsscheune. "Wir freuen uns, eine Indoor-Spielmöglichkeit anbieten zu können und sind gespannt auf die Reaktionen der Kinder", erklärt Stein, die das Konzept für die Spielescheune erarbeitet hat.

Das Jahresprogramm bietet viele Veranstaltungen rund um die Themen Bauen und Nachhaltigkeit. Unter dem Titel "Blickpunkt Bau" findet einmal monatlich eine Veranstaltungsreihe statt, und vom 5. bis 7. August rücken die "Handwerkertage" traditionelle Bautechniken in den Mittelpunkt. Dabei zeigen die Gebäuderestauratoren des Museums die Gewerke, die beim Aufbau und der Einrichtung der historischen Gebäude zum Einsatz kommen. Außerdem können Kinder während der "Energieentdecker-Wochen" ihr Wissen unter Beweis stellen: An insgesamt acht Wochen, die sich über die laufende Museumssaison verteilen, haben sie die Gelegenheit, ihren persönlichen Energiepass zu erstellen. Am Ende der Saison verlost das LWL-Museum unter allen Energieentdecker:innen nachhaltige Preise.

Passend zum "Bergfest" wird es außerdem mehrere eintrittsfreie Tage geben: Beginnend mit dem Internationalen Museumstag am 15. Mai, folgen kostenlose Besuche am 15. Juni, 15. Juli und 15. September 2022.

Weitere Informationen zum Themenjahr und zum Programm gibt es im Internet unter http://www.lwl-freilichtmuseum-detmold.de/de/



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Ruth Lakenbrink, LWL-Freilichtmuseum Detmold, Tel. 05231/706-110
presse@lwl.org



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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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