LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 16.06.23

Presse-Infos | Kultur

Vortrag in Paderborn

"Westfälische Bischöfe? Die Entstehung Westfalens im frühen und hohen Mittelalter"

Bewertung:

Paderborn(lwl). Das LWL-Museum in der Kaiserpfalz, das Historische Institut der Universität Paderborn und der Altertumsverein Paderborn laden im Rahmen der Foyeraustellung "AußerGewöhnlich!" am Dienstag (20.6.) zu einem Vortrag mit Professor Dr. Andreas Bihrer, Professor für mittelalterliche Geschichte, in die Aula des Museums ein.

Ab 20 Uhr spricht der Mittelalterhistoriker an der Universität Kiel zum Thema "Westfälische Bischöfe? Die Entstehung Westfalens im frühen und hohen Mittelalter".

Vielfach wird angenommen, dass Westfalen im 11. und frühen 12. Jahrhundert als eine geographische, ethnische, politische oder kulturelle Einheit entstanden sei. Vor diesem Hintergrund untersucht der Vortrag die Position der Bischöfe von Minden, Münster, Osnabrück und insbesondere von Paderborn im 11. und frühen 12. Jahrhundert als eine Gruppe von geistlichen Würdenträgern und zeigt auf, wie die Bischöfe in unterschiedliche, sich sogar widersprechende Raumkonzepte eingebunden waren.

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den politischen Positionen der Bischöfe im Investiturstreit und in den Sachsenkriegen. Wurde der Raum Westfalen in der zeitgenössischen Wahrnehmung tatsächlich als kirchliche Einheit verstanden, oder waren nicht andere räumliche Zuordnungen viel wichtiger? Ist Westfalen bereits im frühen und hohen Mittelalter entstanden? Gab es im Mittelalter ,westfälische Bischöfe'?

Die Veranstaltung ist kostenfrei.


Zum Referenten:
Professor Dr. Andreas Bihrer studierte Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und promovierte über den Konstanzer Bischofshof im 14. Jahrhundert. Seit 2012 lehrt er als Professor für mittelalterliche Geschichte an der Christian-Albrechts Universität Kiel. Er beschäftigt sich mit dem Austausch und Transfer im Frühmittelalter, den englisch-ostfränkischen Begegnungen im frühen und hohen Mittelalter sowie der Kommunikationsgeschichte der Vormoderne, geistlichen Fürsten, Hof und Stadt und der Reformation.


Das LWL-Museum in der Kaiserpfalz
Das LWL-Museum in der Kaiserpfalz ist das Schaufenster der LWL-Archäologie in Paderborn.

Bereits 1964 entdeckten Archäolog:innen nördlich des Doms die Pfalz aus dem späten 8. Jahrhundert. Etwas später wurde auch das Mauerwerk der wesentlich besser erhaltenen Pfalz Heinrichs II. aus dem Hochmittelalter entdeckt und unter Einbeziehung der historischen Bausubstanz wieder aufgebaut.

In diesem historischen Gebäude befindet sich das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).. Gezeigt werden über 500 einzigartige Funde aus Paderborn und Westfalen. Sie geben einen Einblick in die bewegte mittelalterliche Geschichte - von heidnischen Wurzeln im 5. Jahrhundert über die Christianisierung durch Karl den Großen bis hin zur Erneuerung Paderborns durch Bischof Meinwerk.

Aktuell wird im Foyer des LWL-Museums der Kaiserpfalz die Sonderausstellung "AußerGewöhnlich!" gezeigt. Die neuen Funde aus der Stadtarchäologie erzählen Geschichten und werfen neue Fragen zur Geschichte Paderborns auf.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Kühlborn, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
Museum in der Kaiserpfalz
Ikenberg 2
33098 Paderborn
Karte und Routenplaner



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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