LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 07.09.23

Presse-Infos | Kultur

"Talent Monument"

Tag des offenen Denkmals am 10. September

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Münster (lwl). Auch in diesem Jahr findet eine der größten Kulturveranstaltungen Deutschlands, der Tag des offenen Denkmals, bundesweit koordiniert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, am kommenden Sonntag (10.9.) statt. In diesem Jahr lautet das Motto "Talent Monument".

Die Eröffnung findet erstmals in Münster statt, wo sich auch die Zentrale des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) befindet. Münster wurde als Eröffnungsstadt gewählt, weil in diesem Jahr die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Stadt Münster zwei Jubiläen verbinden: 30 Jahre Tag des offenen Denkmals und 375 Jahre Westfälischer Frieden.

Seit jeher beteiligt sich die LWL-Archäologie für Westfalen mit ihrem Programm: von Führungen über aktuelle Ausgrabungen bis hin zu Aktionen in den Archäologiemuseen. Alle Angebote sind kostenlos.

Feierliche Eröffnung und "Markt der Möglichkeiten"
Die feierliche Eröffnung des bundesweiten Tags des offenen Denkmals findet in diesem Jahr am 10. September um 10.30 Uhr auf dem Prinzipalmarkt und dem Lambertikirchplatz in Münster statt. "Wir sind hier in Westfalen-Lippe inmitten einer reichen Kulturregion, ganz zentral in Europa", so der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann. "Das materielle und immaterielle Erbe dieser Region zu erforschen, zu pflegen und zu vermitteln, ist seit 70 Jahren Aufgabe des LWL."

Für Prof. Dr. Michael Rind, Chef der LWL-Archäologie für Westfalen sowie Mitglied des Kuratoriums der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und Dr. Holger Mertens, Leiter des LWL- Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, berührt das Motto "Talent Monument" den Kern denkmalpflegerischer Arbeit: "Oft erschließt sich der Wert eines Denkmals erst auf den zweiten Blick. Auftrag unserer 'Talent-Scouts' ist es, die Denkmäler von Morgen mit wissenschaftlichen Mitteln zu erkennen und für die Zukunft zu erhalten", erläutert Rind.

Frau Dr. Rüschoff-Parzinger, Kulturdezernentin des LWL führt aus: "Münster ist eines der großen Kulturzentren Westfalens und blickt auf mehr als 1200 Jahre Stadtgeschichte zurück. Seit jeher hat Münster für die Region eine wichtige Rolle gespielt und sogar darüber hinaus, durch den westfälischen Frieden, Weltgeschichte geschrieben. Bis heute bilden unsere LWL-Museen den Grundpfeiler der Kulturvermittlung in Westfalen, aber ohne die Arbeit der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der LWL-Archäologie für Westfalen und der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen bliebe die Geschichte der Region im Dunkeln verborgen. Sie lesen die Spuren der Vergangenheit wie Ermittler ihren Tatort und geben ihre Erkenntnisse wie heute am Tag des offenen Denkmals® an die Öffentlichkeit weiter."

Ein Bühnenprogramm sowie der "Markt der Möglichkeiten" auf dem von 10 bis 17 Uhr lokale Akteure präsentieren, laden zum Verweilen ein. Mit dabei sind unter anderem Expert:innen des LWL, die Besucher:innen Einblicke in ihre Arbeitsabläufe und Aufgabenbereiche geben.

Vor Ort Führungen auf den Grabungen und Außenaktionen
Auch über Münster hinaus finden zahlreiche Veranstaltungen der LWL-Archäologie zum Tag des offenen Denkmals statt. Den Archäolog:innen können Interessierte auf einigen Ausgrabungen und Außenaktionen über die Schulter schauen. Die Führungen auf den Grabungen und Außenaktionen sind lediglich bedingt barrierefrei. Feste Schuhe und geeignete, regenfeste Kleidung werden empfohlen.

Römer-Fans erhalten Einblicke in die Vergangenheit der Römer in Haltern am See. Um 10 Uhr und um 11 Uhr nimmt die Römerexpertin des LWL, Dr. Bettina Tremmel, die Besucher:innen mit zum ehemaligen Werkstattgebäude (lat. fabrica) des Hauptlagers in Haltern und berichtet über die dortige Ausgrabung. Treffpunkt ist die Germanicusstraße 8d. Parkplätze sind nicht vorhanden.

Gleich mehrere Zeiten, von den steinzeitlichen Jägern und Sammlern (ca. 7.000 v. Chr.) über Siedlungsreste der jüngeren Bronze/Eisenzeit (ca. 1.100 bis 100 v. Chr.) bis hin zu mittelalterlichen Ackerrelikten, haben die Besuchenden der Grabungsfläche in Gronau-Markenfort vor Augen. LWL-Archäologe Dr. Bernhard Stapel führt von 11 Uhr bis 17 Uhr, immer im Zwei-Stunden-Takt, über die Grabungsfläche.

Archäologische Spaziergänge im Felsenmeer in Hemer machen Teilnehmer:innen um 12 Uhr sowie 14.30 Uhr. Die spektakulärsten mittelalterlichen Bergbaustrukturen in Deutschland werden bereits seit Jahrzehnten erforscht. Auch wenn die untertägigen Strukturen nicht zugänglich sind, so werden sie jetzt als "Virtual Reality" über tage sichtbar, ebenso wie die neue Ausstellung im Felsenmeermuseum. LWL-Experte Dr. Manuel Zeiler bietet die Sapziergänge in Kooperation mit der Speläogruppe Sauerland e.V. an.

In Laer (Kreis Steinfurt) führt Dr. Michael Malliaris, LWL-Fachmann für Mittelalter- und Neuzeitarchäologie, über die Ausgrabungen auf der mittelalterlichen Wallanlage Oldenburg. Einst diente sie der örtlichen Bevölkerung während der Sachsenkriege (zirka 772 - 804 n. Chr.) als Fluchtburg, jetzt ermöglichen Ausgrabungen tiefere Einblicke in das Leben der einstigen Bewohner.

In Arnsberg sind Interessierte ganztägig eingeladen, mehr über die Ausgrabungen auf dem Arnsberger Schlossberg zu erfahren. In Kooperation mit der Stadt Arnsberg berichtet Wolfram Essling-Wintzer von der LWL-Mittelalter- und Neuzeitarchäologie über die aktuelle archäologische Forschung auf dem Arnsberger Schlossberg. Bislang wurden erste Mauerreste der von Friedrich dem Streitbaren gegründeten Burg freigelegt, die erstmals 1114 Erwähnung fand.


Der Tag des offenen Denkmals in den LWL-Archäologiemuseen
Auch die drei Archäologiemuseen des bieten ein besonderes Programm. Der Museumseintritt ist am Tag des offenen Denkmals frei.

Im LWL-Museum für Archäologie und Kultur in Herne dreht sich um 11 Uhr eine Live Online-Führung rund um "Kohle und Stahl anno dazumal - Modern Times im Ruhrgebiet". Möglich wird dieses Format in Zusammenarbeit mit dem LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen.

Um 14 Uhr folgt die Führung "gesucht. gefunden. ausgegraben" den Spuren der Menschen in Westfalen. Dabei geht es in der Dauerausstellung durch eine unterirdische Grabungslandschaft, bestückt mit über 10.000 Funden.

Um 16 Uhr heißt es erneut "Modern Times". Dieser Rundgang durch die gleichnamige Sonderausstellung behandelt Hinterlassenschaften der Moderne, die sich vom Beginn der Industrialisierung bis zur Jahrtausendwende im Boden finden.

Um 15 Uhr berichtet Dr. Andreas Wunschel in einem Vortrag über Ausgrabungen, die 2022 im Bereich eines Kriegsgefangenenlagers des Ersten Weltkriegs bei Neuenkirchen (Kreis Steinfurt) durchgeführt wurden. Der Vortrag findet im Vortragssaal des LWL-Museum für Archäologie und Kultur in Herne statt.

Von 10 bis 18 Uhr verspricht der Aktionstag im LWL-Römermuseum in Haltern am See nicht nur Filmfans Spannung. Bei "Die Imperien kehren zurück" können die Besucher:innen Sternenkriegern einer weit entfernten Galaxis ebenso begegnen wie den Legionären des Römischen Reiches. Mehr über die beiden Imperien gilt es in einer Rallye herauszufinden. Was haben die lateinische Schrift und das "Aurebesh" des Sternenimperiums gemeinsam? Was wiegt mehr: Die Ausrüstung eines Legionärs oder eines Sturmtrupplers? In einer Fotobox können Fotos mit Legionären und Sturmtrupplern gemacht werden, egal ob mit Kolosseum oder Weltall im Hintergrund. Höhepunkt ist der gemeinsame Aufmarsch der zwei Imperien zur Umwehrung des Römerlagers im Außengelände.

Im LWL-Museum in der Kaiserpfalz lautet die Devise "Gut in Schuss!", passend zur aktuellen Sonderausstellung "Verflixt und zugenäht! Textilien vom Kamp", in der archäologische Textilfunde aus der Paderborner Innenstadt gezeigt werden.

Um 15 Uhr macht die Mitmach-Führung "Verflixt und zugenäht!" den Anfang, während von 15 bis 18 Uhr die Handweberin Roswitha Neumann ihre Technik am Webstuhl vorführt. Von 15 bis 17 Uhr können Kinder ab acht Jahren die Kunst des Stäbchenwebens selbst entdecken.





Alle Orte und Termine im Überblick

Eröffnungsveranstaltung und "Markt der Möglichkeiten"
Münster, Prinzipalmarkt

10.30 -17 Feierliche Eröffnung des Tags des offenen Denkmals®, Bühnenprogramm, Informationsstände auf dem "Markt der Möglichkeiten", unter anderem von der LWL-Archäologie für Westfalen, der Altertumskommission für Westfalen und der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen


Bodendenkmalpflege
Gronau-Markenfort, Führungen über die Ausgrabung eines mehrperiodigen Fundplatzes

Alle zwei Stunden von 11-17 Uhr: Führungen über die Ausgrabungen auf dem mehrperiodigen Fundplatz in Gronau-Markenfort (Dr. Bernhard Stapel, wissenschaftlicher Referent der Außenstelle Münster der LWL-Archäologie für Westfalen)


Haltern am See, Führungen über eine Ausgrabung im Halterner Hauptlager
10 Uhr und 11 Uhr: Führungen auf der aktuellen Grabung im Halterner-Hauptlager, Germanicusstr. 8d. Zu sehen sind die Bodenverfärbungen von den Fundamentgräben der sog. fabrica (Werkstattgebäude) und von kleinen Kultbauten (Dr. Bettina Tremmel, wissenschaftliche Referentin der LWL-Archäologie, Fachreferat Provinzialrömische Archäologie)


Hemer, Archäologische Spaziergänge im Felsenmeer
12 und 14.30 Uhr: Archäologische Spaziergänge im Felsenmeer (Dr. Manuel Zeiler, wissenschaftlicher Referat der Außenstelle Olpe der LWL-Archäologie für Westfalen, zusammen mit der Speläogruppe Sauerland e.V.), ab dem Felsenmeer-Museum in Hemer


Höingen (Kreis Soest), Führungen über die Ausgrabungen der Burg Oldenburg
14 Uhr und 16 Uhr: Führungen über die Ausgrabungen auf der mittelalterlichen Wallanlage Oldenburg im Kreis Soest (Dr. Michael Malliaris, Fachbereichsleiter der Mittelalter- und Neuzeitarchäologie der LWL-Archäologie für Westfalen)


Arnsberg, Informationen und Schaugrabungen auf dem Arnsberger Schlossberg
Ganztägig von 11 Uhr bis 16 Uhr: Archäolog:innen berichten über die Ausgrabungen auf dem Arnsberger Schlossberg und geben ganztägig Einblicke in die archäologische Arbeit (Wolfram Essling-Wintzer M.A., Wissenschaftlicher Referent der Mittelalter- und Neuzeitarchäologie der LWL-Archäologie für Westfalen, in Kooperation mit der Stadt Arnsberg)


Museen der LWL-Archäologie
Haltern am See, LWL-Römermuseum
10-18 Uhr: Die Imperien kehren zurück â¿Š mit Lichtschwertern und Legionärsdolchen

Filmreifer Familiensonntag/ Aktionstag mit Rallye, Fotobox und Aufmarsch der beiden Imperien


Herne, LWL-Museum für Archäologie und Kultur
11 Uhr: "Kohle und Stahl anno dazumal - Modern Times im Ruhrgebiet"

Live Online-Führung in Kooperation mit dem LWL-Museum Henrichshütte

Link: https://us02web.zoom.us/j/86469689760?pwd=cm0yRFFtZjk2SWR4M2hFVzRkbzcyUT09

14 Uhr: "gesucht. gefunden. Ausgegraben." Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung

15 Uhr: Vortrag über Grabungen 2022 im Bereich eines Kriegsgefangenenlagers des Ersten Weltkriegs bei Neuenkirchen im nördlichen Münsterland (Dr. Andreas Wunschel, wissenschaftlicher Referent des Fachreferats Mittelalter- und Neuzeitarchäologie der LWL-Archäologie für Westfalen) im Vortragssaal des LWL-Museum für Archäologie und Kultur

16 Uhr: "Modern Times" Öffentliche Führung durch die Sonderausstellung



Paderborn, LWL-Museum in der Kaiserpfalz
10-18: Aktionstag "Gut in Schuss!"

15 Uhr: "Verflixt und zugenäht" Öffentliche Führung für Familien mit Kindern ab 8 Jahren

15-18 Uhr: Vorführungen am Webstuhl

15-17: Stäbchenweben für Kinder ab 8 Jahren



Weitere Informationen im Internet:
https://www.tag-des-offenen-denkmals.de/

https://www.lwl-archaeologie.de/de/aktuelles/tag-des-offenen-denkmals/



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Tel.: 0251 591-235 und Julia Großekathöfer, Tel.: 0251 591-8946
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Archäologie für Westfalen
Zentrale
An den Speichern 7
48147 Münster
Karte und Routenplaner



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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