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Mitteilung vom 15.04.24

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Ein Denkmal der Industriekultur in Westfalen-Lippe

Deutsches Kaltwalzmuseum feierlich im LWL-Freilichtmuseum Hagen eröffnet

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Hagen (lwl). Am Sonntag (14.4.) hat Dr. Georg Lunemann, der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) das Deutsche Kaltwalzmuseum im LWL-Freilichtmuseum Hagen offiziell eröffnet.

"Das Deutsche Kaltwalzmuseum hat im Mäckingerbachtal einen wunderbaren neuen Standort gefunden, der ein bedeutsames Stück Industriegeschichte der Region in einem Gebäude zeigt", so Lunemann zur feierlichen Eröffnung. In der von Eisen und Stahl geprägten Region rund um Hagen spielt diese Tradition der Metallverarbeitung eine besondere Rolle. Die industrielle Anwendung der Kaltwalztechnik geht auf die Drahtzieher in Hohenlimburg und Umgebung zurück. Im Vergleich zum Warmwalzen, bei dem Stahl auf über 1.000 Grad Celsius erhitzt wird, wird beim Kaltwalzen der Stahl bei Zimmertemperatur geformt. Die dabei mit höchster Präzision gefertigten Bleche und Profile werden unter anderem für Fahrräder, Autoteile, Haushaltsgeräte oder andere Alltagsgegenstände verwendet.

In den 1980er Jahren deckten die Kaltwalzwerke der Region rund 80 Prozent des Bedarfs der weiterverarbeitenden Industrie an Kaltband bzw. kaltgewalztem Stahl. Der neue Standort des Deutschen Kaltwalzmuseums liegt also inmitten des Zentrums der Kaltwalzindustrie. Unterstützt wurde der Aufbau des Museums durch die Förderung aus dem Landesprogramm "Heimatzeugnis" des NRW-Heimatministeriums sowie von der NRW-Stiftung.

Der Förderkreis Deutsches Kaltwalzmuseum e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, die besondere historische Bedeutung dieses Umformungverfahrens und das Spektrum der damit gefertigten Endprodukte sowie die historische Entwicklung der Kaltwalzindustrie einem breiten Publikum zu veranschaulichen. Er wurde 1985 parallel zur Errichtung des Kaltwalzmuseums von Industriellen und Beschäftigten der Industriesparte gegründet. Nachdem das Kaltwalzmuseum von seiner Eröffnung 1988 bis 2017 im Schloss Hohenlimburg angesiedelt war, hat der Förderkreis in den vergangenen sechs Jahren gemeinsam mit dem LWL den Umzug in das Freilichtmuseum Hagen vorangetrieben. Hier erreicht das Museum ein breites Publikum und ergänzt einen bislang fehlenden Aspekt in der Schwerpunkterzählung des LWL-Freilichtmuseums für Handwerk und Techik zur Metallverarbeitung.

"Die Austellung zeigt die vielfältigen Kaltwalzprodukte, die den Verbraucherinnen und Verbraucher unablässig in ihrem Alltag begegnen und vermittelt so ein aufwendiges technisches Verfahren auf anschauliche Weise", so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. "Durch die Kooperation mit der Fachvereinigung der Kaltwalzwerke und den Industriebetrieben der Region ist auch die künftige Weiterentwicklung der Ausstellung zu aktuellen Entwicklungen und Prozessen nachhaltig gesichert.

"Das Museum schlägt erneut die Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft der Metallindustrie. Die Vernetzung mit dem Förderverein, der Fachvereinigung der Kaltwalzindustrie und den Betrieben und den Fachleuten vor Ort schaffen hier eine besondere Qualität. Das wirkt in die Region, aber auch weit darüber hinaus", erklärte Museumsdirektorin Dr. Bärbel Maul zur neuen Attraktion im oberen Museumsbereich.

In einer an die Begrüßungsworte von Dr. Lunemann anschließenden Talkrunde waren Rüschoff-Parzinger, Dr. Kai Wilke, Vorsitzender des Förderkreises Deutsches Kaltwalzmuseum e.V. und geschäftsführender Gesellschafter des Kaltwalzwerks Risse und Wilke sowie Karl Peter Brendel, Mitglied im Vorstand der NRW-Stiftung zu Gast. Thematisch passend zur Ausstellung wurde die Eröffnung vom Blasorchester der Max-Reger-Musikschule begleitet.

Das neue Museum im Freilichtmuseum ist ab dem 16. April für alle Besucher:innen geöffnet.




Bildunterschrift:
Die offizielle Einweihung mit einem original kaltgewalzten Band, durchschnitten von Museumsdirektorin Dr. Bärbel Maul (v.l.), Dr. Kai Wilke, Vorsitzender des Förderkreises Deutsches Kaltwalzmuseum e.V. und geschäftsführender Gesellschafter des Kaltwalzwerks Risse und Wilke, Karl Peter Brendel, Mitglied im Vorstand der NRW-Stiftung, Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL, Klaus Baumann, Vorsitzender der LWL-Landschaftsversammlung sowie LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Foto: LWL



Pressekontakt:
Markus Fischer, Telefon: 0251 591 235 und Marie Hangebrauck, Telefon: 02331 7807113
presse@lwl.org



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