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Mitteilung vom 13.09.24

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Neue LWL-Publikation beleuchtet Alltagsleben in Straßenabschnitt in Münster

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Münster (lwl). Die Hörsterstraße im Nordosten der Altstadt von Münster beherbergte durch die Jahrhunderte Menschen aller gesellschaftlicher Schichten. Archäologische Ausgrabungen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) konnten hier im Vorfeld von Baumaßnahmen ein Fenster in die Geschichte der Stadt öffnen. Die freigelegten Siedlungsreste reichen von der Zeit vor 1200 bis zur Zerstörung des Straßenabschnitts im Zweiten Weltkrieg, wie eine neue Publikation des LWL zeigt.

Die neue Publikation von Dr. Cornelia Kneppe, Dr. Esther Lehnemann und Dr. Birgit Münz-Vierboom nimmt ein Stück Stadtgeschichte jenseits der großen Bürgerhäuser in den Blick. Einschneidende Ereignisse wie die Täuferzeit 1534/1535 und der Siebenjährige Krieg 1756-1763 haben an vielen Orten im Stadtgebiet ihre Spuren hinterlassen. Mithilfe verschiedener archäologischer und historischer Methoden wollen die Autorinnen, in ihrem Buch "Die Stadt Münster: Die Hörsterstraße in ihrem archäologischen und historischen Kontext" die Schicksale einzelner Menschen nachzeichnen.

Insgesamt fünf Bauphasen bezeugen die wechselvolle Geschichte aus Wiederaufbau und erneuter Zerstörung. Der komplexe Baubefund lässt erkennen, dass sich wandelnde Nutzungen als Wohn- und Gewerberäume immer wieder in Umbauten niederschlugen. Das breit gefächerte Fundmaterial aus dieser Ausgrabung enthält zahlreiche Gegenstände der Alltagskultur, vom Kinderspielzeug bis zur Zahnpastatube.

Historische Dokumente geben einigen ehemaligen Bewohner:innen ihre Namen zurück. Die Steuerlisten belegen, wie sich die Zusammensetzung von armen und reichen Menschen in der heutigen Hörsterstraße 40-45 immer wieder veränderte. Einen besonderen Einblick in das Leben im ausgehenden 16. und beginnenden 17. Jahrhundert erlauben Auszüge aus der "Chronik des Johann Wedemhove", der zeitweise in der Hörsterstraße wohnte.

Aus dem 20. Jahrhundert existierende Adressbücher lassen Ein- und Auszüge fasst auf das Jahr genau erkennen. Abschriften der Passagen zur Hörsterstraße 40-45 werden im Anhang vorgelegt.

Die Publikation "Die Stadt Münster: Die Hörsterstraße in ihrem archäologischen und historischen Kontext" (Band 54 der Reihe "Denkmalpflege und Forschung in Westfalen") von Dr. Cornelia Kneppe, Dr. Esther Lehnemann und Dr. Birgit Münz-Vierboom wird von der LWL-Archäologie für Westfalen herausgegeben. Ihr zugrunde liegen archäologische Ausgrabungen der LWL-Archäologie für Westfalen. Das Werk wurde mit Mitteln des NRW-Heimatministeriums realisiert.

"Die Stadt Münster: Die Hörsterstraße in ihrem archäologischen und historischen Kontext", von Cornelia Kneppe, Esther Lehnemann und Birgit Münz-Vierboom, herausgegeben von der LWL-Archäologie für Westfalen.

Band 54 der Reihe "Denkmalpflege und Forschung in Westfalen"
Michael-Imhof-Verlag, Petersberg 2024

ISBN 978-37319-1457-0
Preis: 49,95 Euro

Ab sofort online erhältlich unter: https://www.imhofverlag.de/buecher/die-stadt-muenster-die-hoersterstrasse-in-ihrem-archaeologischen-und-historischen-kontext/



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Carolin Steimer, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504
presse@lwl.org



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