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Mitteilung vom 18.09.24

Presse-Infos | Maßregelvollzug

In Notsituationen muss jeder Handgriff sitzen

LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem veranstaltet Tag der Sicherheit für Mitarbeitende

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Haldem (lwl). Von Deeskalationstrainings über Übungen für die Begleitung oder den Transport von Patienten bis hin zu Hygieneinformationen und Erste-Hilfe-Übungen - das Angebot der LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem für die Mitarbeitenden der Einrichtung am Tag der Sicherheit in der vergangenen Woche war vielfältig. Im Mehrzwecksaal der forensischen Klinik des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) konnten sich die rund 350 Beschäftigten einen Tag lang rund um das Thema Sicherheit zusätzlich fortbilden.

"Seit etwa zehn Jahren bieten wir dies unseren Mitarbeitenden einmal zusätzlich zu verpflichtenden Fortbildungen komprimiert an", erklärt Stefan Schuchardt, Pflegedirektor der LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem. Denn auch wenn der Alltag in der Forensik wohl für die meisten relativ ruhig verlaufe, bestehe immer die Möglichkeit einer kleineren oder auch größeren Krise. "Wir gehen damit weiter den Weg, Beschäftigte kontinuierlich fortzubilden", so Schuchardt.

Weil bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand jede Sekunde zählt, konnten sich die Mitarbeitenden im Umgang mit dem Defibrillator schulen lassen und an einer Reanimationspuppe die manuelle Beatmung üben.

Selten, aber nicht auszuschließen sind Brände in einer forensischen Klinik. Um hier auf den Ernstfall gut vorbereitet zu sein, nahmen rund 100 Beschäftigte an einer Brandschutzhelferübung teil. Dafür stand auf dem Klinik-Gelände ein Brandschutzcontainer samt Trainer bereit. "Es ist wichtig, dass die Kollegen und Kolleginnen auch Entstehungsbrände im Notfall selbst löschen können und richtig reagieren", sagt Günter Kirtz, Sicherheitsfachkraft in der LWL-Maßregelvollzugsklink Schloss Haldem, der den Tag der Sicherheit zusammen mit seinen Kollegen organisierte. Besonders die Rauchentwicklung und der eigene Schutz würden häufig unterschätzt werden.

Unter anderem war im Mehrzwecksaal auch eine sogenannte Kriseninterventionsmatratze für Fixierschulungen aufgebaut. "Einmal im Jahr müssen alle Mitarbeitenden aus dem Pflege- und Erziehungsdienst auf den Stationen den Umgang mit einem solchen Fixierbett trainieren", erklärt Kirtz. Zwar kämen psychische Krisen zwar selten im Haldemer Forensik- Alltag vor - nur etwa alle zwei bis drei Jahre einmal -, jedoch: "In Notsituationen muss jeder Handgriff sitzen." Denn schließlich wisse niemand, wann es einmal zu einer solchen Situation kommt. "Solche Fixierbetten kommen auch nur im Fall einer massiven Eigengefährdung zum Einsatz", unterstreicht Kirtz. Für Situationen, in denen sich Patienten fremdgefährdend verhalten, werden auf den Stationen sogenannte Kriseninterventionsräume bereitgehalten.

Hintergrund: Die LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem in Stemwede (Kreis Minden-Lübbecke) ist ein Fachkrankenhaus für suchtkranke Straftäter. Rechtsgrundlage für die Aufnahme ist eine gerichtliche Verurteilung nach Paragraf 64 Strafgesetzbuch (StGB) zu einer Maßregel der Besserung und Sicherung in einer Entziehungsanstalt. Neben einer gesicherten Aufnahmestation, mehreren gesicherten Therapiestationen, gibt es drei Außenwohngruppen sowie eine forensische Nachsorgeambulanz. Die LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem steht als eine von derzeit sechs Maßregelvollzugskliniken in der Trägerschaft des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL).

In der LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem sind rund 350 Mitarbeitende verschiedenster Berufsgruppen beschäftigt. Insbesondere die Mitarbeitenden in den patientennahen Diensten erhalten regelmäßig Fortbildungen im Themenbereich Sicherheit.



Pressekontakt:
Bianca Hannig, LWL-Maßregelvollzug, 0251 591-3476; Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, 0251 591-235; presse@lwl.org
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem
Haldemer Str. 79
32351 Stemwede
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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