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Mitteilung vom 01.02.06

Presse-Infos | Der LWL

Rabe oder Kojote?
Neue museumspädagogische Programme zu Indianer-Ausstellungen in Münster

Bewertung:

Münster (lwl). Sechs neue Angebote begleiten die beiden Indianer-Ausstellungen im Westfälischen Museum für Naturkunde in Münster. Die Museumspädagogen bieten insgesamt 30 verschiedene Programme im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) an, vom Kindergeburtstag bis zur Führung auf plattdeutsch.

Wenn die Kindergarten- und Vorschulkinder in dem museumspädagogischen Programm ¿Holz und Wasser¿ das Kanu erkunden, selber ¿Lachse¿ fangen, Kleidung aus geflochtener Baumrinde in Augenschein nehmen, das Rohmaterial ¿begreifen¿ oder in ein indianisches Holzhaus gehen, erfahren sie auf spielerische Weise die Bedeutung von Holz und Wasser für die Ureinwohner der Nordwestküste Nordamerikas. Am Ende dieses Programms können sie sich das Erlebte und Gesehene noch einmal vergegenwärtigen: Es wird Memory gespielt. Motive dieses Memoryspiels sind zentrale Exponate der Ausstellung, aber auch zwei Kartenpaare (Bison und Tipi) spielen mit, die gar nicht an die Nordwestküste gehören. Diese ¿falschen Karten¿ machen deutlich, dass es über die Nordwestküstenindianer hinaus noch andere Ureinwohner gibt.

Der Rabe erzählt den Erst- und Zweitklässlern von dem Leben der Nordwestküstenindianer vor etwa 250 Jahren und stimmt die Kinder auf eine fremde Welt ein. Gemeinsam werden ein Plankenhaus, ein Kanu und Lachse erkundet. Aber: ¿Wie kommt der Rabe auf den Wappenpfahl?¿ Die Kinder erfahren die Bedeutung der verschiedenen Symbole auf dem Wappenpfahl der Familie Martin und basteln auch einen eigenen Wappenpfahl aus Papier. Bei einer weiteren spielerischen Aktion, in der auch der diebische Rabe wieder auftaucht, lernen sie moderne Siebdrucke kennen.

Das museumspädagogische Programm ¿Fischjagd und Maskentanz¿ führt Grundschüler der Jahrgänge 3 und 4 mit Hilfe einer Sage in die Welt der Ureinwohner an der amerikanischen Nordwestküste ein. Anhand von Modellen der Beutetiere und Nachbauten der Jagdwerkzeuge finden die Kinder selbständig heraus, wie Lachs, Heilbutt und Wal gefangen wurden. Dann basteln die Teilnehmer eigene Masken von Rabe, Bär und Schwertwal, Abschluss ist ein Maskentanz.

Im Programm ¿Rote Zeder, Roter Lachs ¿ Leben zwischen Wald und Küste¿ für die Jahrgänge 5 bis 7 von weiterführenden Schulen steht der ¿Baum des Lebens¿, die Rote Zeder im Mittelpunkt. Die Schüler erkunden, wie die Nordwestküstenindianer aus Holz, Rinde und Wurzeln der Roten Zeder die verschiedenen Gebrauchsgegenstände Kanus, Kleidung, Wappenpfähle und Häuser fertigten. wurden. Jeder Lebensbereich wie Fischfang, Wohnen, Kleidung, Kunst und damit auch die Mythologie ist mit diesem Baum verknüpft. Die Unterschiede in der historischen und aktuellen Situation verdeutlichen den Zusammenhang von Ökosystemen wie Wald und Meer und mit den aktuellen Umweltproblemen.

Die neue Sonderausstellung ¿Indianer der Nordwestküste¿ und die Ausstellung ¿Prärie- und Plainsindianer¿ fordern zum Vergleich heraus, da sich die beiden Kulturareale der ¿Great Plains¿ und Nordwestküste Amerikas sehr deutlich voneinander unterscheiden. Dieser Herausforderung wird das museumspädagogische Programm ¿Rabe oder Kojote?¿ gerecht: Wer erschuf die Menschen, war es der Rabe oder der Kojote? So unterschiedlich wie ihre Schöpfungsmythen sind auch die Lebensräume der Indianerkulturen der Nordwestküste und der Great Plains. Selbstständig erforschen die Schüler Nahrungsgewinnung, Wohnformen und Sozialgefüge und stellen ihre Arbeitsergebnisse gegenüber. Abschließend wird der Frage nachgegangen, ob auch Gemeinsamkeiten gibt, die die heutige Identität der amerikanischen Ureinwohner prägen.

Die Führung¿Nordwestküstenindianer¿ für Erwachsenengruppen gibt intensive Einblicke in die neue Sonderausstellung. Zum Beispiel in das Wohnhaus eines Clans, in die Folgen der Zwangsbeschulung der Kinder der Ureinwohner oder in die Bedeutung des Wappenpfahls als indianisches Symbol, Kunstobjekt und Werbeträger.

Interessierte Gruppen können sich unter Telefon 0251-591-6050 anmelden. Kostenloses Infomaterial kann im LWL-Naturkundemuseum unter Telefon 0251 591-05 oder per Email naturkundemuse-um@lwl.org angefordert werden.

Westfälisches Museum für Naturkunde
Landesmuseum und Planetarium
Sentruper Straße 285
48161 Münster
https://www.naturkundemuseum-muenster.de



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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