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Mitteilung vom 09.05.06

Presse-Infos | Der LWL

LWL-Freilichtmuseum präsentiert mit verlockender Ausstellung die Kulturgeschichte der Frisur und des Friseurhandwerks

Bewertung:

Hagen (lwl). Sie gelten als Symbole von Schönheit, Macht und Status. Von ¿Körperhandwerkern¿ in Form gebracht, verlocken und verführen sie ¿ in jedem Fall sind sie eine ¿Hauptsache¿ und viel mehr als nur Bedeckung der Haut: die Haare. Mit der Sonderausstellung ¿Verlockungen. Die Kultur der Frisur¿ (13. Mai bis 31. Oktober) präsentiert der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in seinem Westfälischen Freilichtmuseum Hagen nicht nur einen Überblick über die Kulturgeschichte der Frisur und des Friseurhandwerks, die Ausstellung erklärt auch, wie Menschen mit ihrer Frisur zeigen, wer sie sind und wie sie sich mit Kamm und Bürste selbst inszenieren.

¿Körperhandwerker¿ werden Friseure oft genannt. Doch die Arbeit der Friseure und Friseurinnen ist mehr als bloß ¿Körperpflege¿. In allen Kulturen, zu allen Zeiten, waren Haare mehr als Bedeckung der Haut: Symbole von Schönheit, Macht und Status, Verlockungen, Verführungen. Kunstvoll frisiert, dienten sie der Selbstdarstellung und Selbstinszenierung ihrer Träger. ¿Haarmoden erzählen von den Vorstellungen der Menschen, was schön sei ¿ und davon, wie sich Schönheitsideale in der Zeit gewandelt haben. Haare und Frisuren geben Auskunft über den sozialen Status ihrer Träger. Haare reizen die Phantasie, um Haare ranken sich Geschichten: Rapunzel mit dem blonden Haar, die betörende Loreley auf ihrem Felsen ¿ Haar ist ein starkes, erotisches Symbol. Und mit Haaren verbinden sich Stereotypen, die ihre Träger einordnen sollen: Blondes Gift, Rote Hexe¿, so die Ausstellungsmacher Sonja Zimmer und Lutz Engelskirchen.

All das thematisiert die Ausstellung auf 140 Quadratmetern Ausstellungsfläche in elf Räumen. Anhand von 300 Objekten, Bildern und Inszenierungen erzählt die Schau Geschichten und wirft Fragen auf, ¿die die Besucher dazu anregen sollen, das Gesehene in einen Zusammenhang zu ihrem eigenen Leben zu stellen¿, so Zimmer. Die Ausstellung beginnt mit einem Raum im Stil des so genannten ¿musée sentimental¿. Hier erzählen in einem verdunkelten Raum wie in einer kleinen Schatzkammer ausgewählte Objekte Geschichten, die auf das Ausstellungsthema einstimmen.

Die mit ¿Waschen", "Schneiden" und "Legen¿ betitelten folgenden Ausstellungsbereiche berichten darüber, wie sich die Körperpflege und die Friseursalons von der mittelalterlichen Badestube bis zu modernen ¿Wellnesstempeln¿ entwickelt haben. Dabei stehen die Veränderungen des Friseurhandwerks und der zugehörigen Technik sowie die Formen und der Schmuck in der Frisurenmode im Mittelpunk. Angefangen beim 2500 Jahre alten Rasiermesser bis hin zu aktuellen Pflegeprodukten machen verschiedene Objekte diese Entwicklung deutlich.

Im Obergeschoss des Ausstellungsbebäudes ¿Haus Sümmern¿ beschäftigt sich die Ausstellung intensiv mit der Symbolik des ¿Haartragens¿. Dieser Ausstellungsbereich beginnt mit einem verspiegelten Eingangsraum, der mit dem Schriftzug ¿create yourself¿ zur bewussten Wahrnehmung der eigenen Selbstgestaltung einlädt. Im Rundgang beleuchten die Räume ¿Föhnen", "Rasieren" und "Färben¿ die symbolische Funktion von Haar- und Barttracht, von Frisur und Haarfarbe. Abschließend geben die beiden Räume ¿Flechten¿ und ¿Locken¿ Ausblicke in besondere Be- und Verarbeitung von Haar in vergangenen Zeiten und in fremden Kulturen. Hier geht es um das Haar als Material in Kunst und Handwerk. Außerdem geht es hier darum, welche Funktion und Ausdrucksweisen das Haar in anderen Kulturkreisen, beispielsweise im asiatischen und afrikanischen Raum hat.

Zur Ausstellung bietet das LWL-Museum für Kinder, Jugendliche und Schulklassen regelmäßig thematische Workshops an. Ein Begleitbuch zur Ausstellung komplettiert im Sommer das Angebot rund um die Kultur der Frisur.



Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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