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Mitteilung vom 24.10.06

Presse-Infos | Der LWL

Das LWL-Planetarium feiert Jubiläum: 2,7 Millionen Besucher haben in 25 Jahren im einzigartigen Museumsplanetarium die Sterne bewundert

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Münster (lwl). Entspannen und tagsüber bei Sonnenschein oder Regen in den Sternenhimmel schauen - diese Möglichkeit bietet das Zeiss Planetarium in Münster. Das Großplanetarium des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hat seinen Sitz mitten im LWL-Museum für Naturkunde am Aasee und feiert am 13. November 2006 sein 25-jähriges Bestehen.

¿Seit 1981 bieten wir in unserem Planetarium auf bequemen, drehbaren Sesseln Reisen in die unendlichen Weiten des Alls an. Im Planetarium erleben Besucher Exkursionen zu weit entfernten Planeten oder Sonnen- und Mondfinsternisse. Wer möchte, kann in die Tiefen der Milchstraßen fliegen und mit der Zeitmaschine des Planetariums in die Vergangenheit oder Zukunft reisen. 360-Grad-Aufnahmen ziehen den Betrachter mitten ins Geschehen hinein¿, nennt LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch einige Besonderheiten des LWL-Planetariums, das mit computergesteuerter Technik, Beamerprojektionen und Laseranimationen arbeitet. So strahlen über 9000 Sterne aus dem Zeiss Sternenprojektor, dem so genannten ¿Starball¿. Das Planetarium besitzt einen Kuppeldurchmesser von 20 Metern und bietet Platz für 270 Besucher. ¿Damit ist es eins von nur neun Großplanetarien in ganz Deutschland und einmalig in seiner Kombination aus Großplanetarium und Naturkundemuseum¿, betont Kirsch.

1892 wurde das Museum für Naturkunde von Prof. Dr. Hermann Landois neben dem Zoo, nahe dem Stadtzentrum, gegründet. Als der Zoo aus Platzgründen an den westlichen Stadtrand ziehen wollte, entschloss sich das Museum mit umzuziehen, um die direkte Nachbarschaft zum Zoo aufrecht zu erhalten. 1965 fasste der LWL als Museumsträger den Entschluss, dort einen Neubau zu errichten. Und nicht nur das: ein Planetarium sollte mit ins Museumsgebäude aufgenommen werden. Die damalige Idee der Museumsleitung, ein Planetarium in das Naturkundemuseum einzubinden, war in Deutschland neu. Bisher gab es die Kombination von Museum und Großplanetarium nur in Einrichtungen Nordamerikas.

1972 erhielt das Planungsteam ¿Architektur und Städtebau¿ aus Krefeld den ersten Preis im Architektenwettbewerb. Die Architekten legten das Planetarium in die Mitte der großen Ausstellungshalle. Im Dezember 1977 begannen die Bauarbeiten am Museumsgebäude und kurz darauf die Arbeiten am Planetarium.

Bei einem Durchmesser von 20 Metern verfügt die Planetariumskuppel über eine Projektionsfläche von 630 Quadratmetern. Im Januar 1981 lieferte die Firma Zeiss aus Oberkochen den ersten Planetariumsprojektor. Die Optik dieses Hauptprojektors enthält 150 Projektoren, die mehrere 1000 Fixsterne, Sonne, Mond und die Planeten projizieren konnten. Das Planetarium steuert ein Regiepult, auf dem über 100 Schalter und Signaleinrichtungen bedient werden. Die gesamte mechanische und optische Steuerung war manuell, Sprache und Musik kamen vom Band. Der Hauptprojektor wurde ergänzt durch 35 Diaprojektoren, mit denen Vorgänge im Weltall anschaulich dargestellt werden konnten.

Am 13. November 1981 wurde das Planetarium als erster Teil des Neubaus eröffnet. Die Ausstellungen im Museum erst ein Jahr später. ¿In den ersten sechs Wochen nach der Eröffnung sahen sich rund 18.000 Menschen die ersten Programme im Planetarium an. Den einmillionsten Besucher des Planetariums konnten wir bereits 1989 begrüßen¿, erinnert sich LWL-Museumsleiter Dr. Alfred Hendricks.

Nach 17 Betriebsjahren ließ der LWL 1998 neue Technik in sein Planetarium einbauen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten etwa zwei Millionen Menschen das Planetarium besucht. Ein neuer Projektor, der Starball, und acht danebenstehende Projektoren für die Planeten des Sonnensystems der Firma Carl Zeiss Jena GmbH wurden eingesetzt. Mit seiner Glasfaseroptik ist dieser Projektor wesentlich lichtstärker als das alte Modell. Außerdem wird der neue Projektor vom Regiepult aus komplett durch einen Computer gesteuert. Die Steuerung ermöglicht eine gleichbleibende Qualität der Planetariumsprogramme und eine bessere Synchronisation zwischen Gesehenem und Gehörtem. ¿Außerdem können wir jetzt zahlreiche unterschiedliche Programme hinter einander zeigen¿, erklärt LWL-Direktor Kirsch. Mit der neuen Technik zog auch eine moderne Laser-Anlage ins LWL-Planetarium, mit dessen Hilfe visuelle Erklärungen eingebaut werden können.

Die Angebote des Planetariums umfassen allgemeine Programme, die sich an alle Besucher richten, spezielle Programme, die astronomisches Interesse und Verständnis voraussetzen, Kinderprogramme für Familien mit kleinen Kindern und Auswahlprogramme, die sich vor allem an Schulklassen richten. Darüber hinaus bietet das Planetarium die Lesungsreihe ¿Lesungen unter dem Sternenhimmel¿ mit Veranstaltungen für Erwachsene sowie für Familien und Kinder. Das LWL-Planetarium Münster zählte im Jahr 2005 rund 70.000 Besucher. ¿Damit gehört es zu den besucherstärksten Planetarien in Deutschland. Zum 25-jährigen Jubiläum werden etwa 2,7 Millionen Menschen das LWL-Planetarium besucht haben. Der Einzugsbereich des Planetariums umfasst fast ganz Westfalen-Lippe und geht zum Teil darüber hinaus. Er endet in der Regel bei einer Entfernung von 80 bis 100 Kilometern¿, so Hendricks.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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