LWL-Newsroom
Mitteilung vom 09.10.08
Presse-Infos | Kultur
Pferdeführer berichtet über die Arbeit mit Grubenpferden
Zeitzeugengespräch im LWL-Industriemuseum
Dortmund (lwl). Einen tierischen Arbeitsplatz im Bergbau stellt das LWL-Industriemuseum am Sonntag, 12. Oktober von 15 bis 17.30 Uhr auf der Zeche Zollern in Dortmund vor. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe ¿Zeitzeugen berichten¿ wird der ehemalige Pferdeführer Horst Höfer im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) die Arbeit mit seinem Kollegen auf vier Beinen vorstellen.
Horst Höfer, heute 76 Jahre alt und bei bester Gesundheit, begann 1947 auf der Zeche Caroline in Holzwickede seine Ausbildung als Berglehrling. Die Arbeit mit den Pferden war für viele Jungbergleute die erste Beschäftigung unter Tage, vor allem wenn sie - wie Horst Höfer - bereits auf einem Bauernhof gearbeitet hatten. ¿Ich habe diese Arbeit sehr geliebt,¿ erinnert sich Horst Höfer, der mehrere Jahre bei diesem Arbeitsplatz blieb. Nach der Schließung der Zeche Caroline 1951 wechselte er zur Zeche Königsborn II/V. Dort arbeitete er als Gedingeschlepper und Hauer und schließlich bis zu seiner Pensionierung 1982 als Elektrohauer. Noch heute ist Horst Höfer dem Bergbau eng verbunden. Er betreibt mit seiner Frau Doris in Unna-Stockum mit der ¿Fröhlichen Morgensonne¿ eines der kleinsten Bergbaumuseen Deutschlands.
Der junge Pferdeführer hatte viele Aufgaben zu erledigen, von denen er immer wieder gern und mit großer Lebendigkeit erzählt. Er schildert den Stall unter Tage, das tägliche Füttern, die Pflege und weiß auch von Krankheiten zu berichten. Er räumt auf mit der Mär von den blinden Grubenpferden und beschreibt die besondere Beziehung zwischen Bergmann und Tier. Beide waren Teil einer Arbeitsgemeinschaft an einem Ort mit außergewöhnlichen, bisweilen unwirtlichen Bedingungen. Der zweibeinige Kumpel musste sich jederzeit auf seinen vierbeinigen Kumpel verlassen können.
1966 ging mit der Verrentung von Tobias - dem letzten Vierbeiner im Ruhrbergbau ¿ die Ära der Grubenpferde zu Ende. Mehr als einhundert Jahre gehörten sie zur Arbeitswelt auf den Bergwerken.
Besucher der Zeitzeugen-Veranstaltung zahlen nur den normalen Museumseintritt.
Pressekontakt:
Dr. Anne Kugler. LWL-Industriemuseum, Tel. 0231 6961-230 und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0
zur Druckansicht dieser Seite
zu den aktuellen Presse-Infos