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Mitteilung vom 08.05.09

Presse-Infos | Kultur

Prothesen in der Menschheitsgeschichte

Neue Sonderausstellung stellt ungewöhnliche Themen vor

Bewertung:

Münster (lwl). Eine neue Ausstellung im LWL-Museum für Naturkunde in Münster beleuchtet ab dem 20. Mai den Ursprung und die Geschichte der Menschen. Das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) geht dabei ¿Vom Faustkeil zum Mikrochip¿ und zeigt die Evolution des Menschen in vielen ungewöhnlichen Facetten. So wird etwa die Fähigkeit der Menschen vorgestellt, fehlende Körperteile durch Prothesen zu ersetzen.

Anhand von Prothesen lässt sich besonders gut die technische Entwicklung in der Medizin ablesen. So stellt Ausstellungsmacher Dr. Jan Ole Kriegs in diesem Themenbereich verschiedene alte und unterschiedlich komplizierte Beinprothesen vor. Alle Objekte wurden von zwei Fachbetrieben aus Münster und Duderstadt zur Verfügung gestellt.

Unter den Ausstellungsstücken befindet sich zum Beispiel auch die defekte Beinprothese eines Schwimmers aus Madagaskar, der an den Paralympics in Peking teilgenommen hat. Das paralympische Technikerteam um den münsterischen Orthopädiemechaniker-Meister Johannes Kosow, das dem Athleten nach dem Defekt eine moderne Oberschenkelprothese aus Carbon angepasst hatte, erhielt zum Dank die aus einfachsten Mitteln zusammengesetzte alte Prothese. In dieser Ausstellung wird sie erstmals gezeigt.

Eine Prothese (von altgriechisch pro ¿vor, anstatt¿ und thesis ¿Setzen, Stellen¿) bezeichnet in der Medizin den Ersatz von Gliedmaßen, Organen oder Organteilen durch künstlich geschaffene, funktionell ähnliche Produkte. Bei den im LWL-Museum ausgestellten Prothesen handelt es sich ausschließlich um Beinprothesen. Sie zeigen die verschiedenen, bis heute verarbeiteten Materialien und stellen die Entwicklung vom Stelzbein bis zum modernen, Mikrochip gesteuerten C-Leg dar.

Bereits 2000 v. Chr. gab es in Ägypten die ersten einfachen Prothesen für Gliedmaßen. Ab dem Mittelalter verwendete man Prothesen aus Holz oder Eisen. Prothesen waren über lange Zeit starre Holz- oder Metallteile ¿ unbeweglich und schwer . Für die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkrieges wurden die ersten modernen Prothesen entwickelt. Sie ermöglichten einfache Bewegungen. Heutige Prothesen sind aus Kunststoff, Carbon oder Titan und besitzen oft mikroprozessorgesteuerte Teile, die komplexere Bewegungen und sportliche Betätigung zulassen.

Die Prothesen sind vom 20. Mai 2009 bis zum 11. April 2010 in der neuen Sonderausstellung ¿Vom Faustkeil zum Mikrochip ¿ Evolution des Menschen¿ dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr im LWL-Museum für Naturkunde an der Sentruper Str. 285 in Münster zu sehen. Eintritt: Kinder 2 Euro, Erwachsene 3,50 Euro, Familien 8 Euro. Weitere Informationen unter Telefon 0251 591- 05 oder http://www.lwl-naturkundemuseum-muenster.de .



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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