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Mitteilung vom 26.10.09

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¿Heimliche¿ Fledermaus mit Mini-Sendern erforscht

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Coesfeld/Münster (lwl). Erstmals in Nordrhein-Westfalen sind die extrem scheuen und seltenen Bechsteinfledermäuse mit Minisendern wissenschaftlich erforscht worden. Im Sommer 2009 hat der Landschaftsökologe Johannes Schulz in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in den Baumbergen (Kreis Coesfeld) die bedrohten Tiere ¿besendert¿: Für seine Diplomarbeit brachte der 25-jährige Student mit löslichem Klebstoff kleine Peilsender auf den Rücken von zehn Tieren an. In den Buchenwäldern der Baumberge bei Münster leben mindestens 240 der seltenen Fledermäuse, die als gefährdete Tierart auf der Roten Liste stehen und deren Erhaltungsaussichten derzeit schlecht sind.

Die Ergebnisse der - meist nächtlichen ¿ Forschungsarbeit: Die Bechsteinfledermäuse (benannt nach Johann Matthäus Bechstein, der sich bereits im 19. Jahrhundert für den Schutz der Fledermäuse einsetzte) schlafen tagsüber in alten, hohlen Bäumen, ein Baum beherbergte bis zu 22 Weibchen und deren Jungtiere. Jedes der Tiere mit Peilsender flog bis zu zwei Kilometer in sein eigenes Jagdrevier. Ihre Nahrung besteht ausschließlich aus Insekten und Spinnen, die die Fledermäuse in der Vegetation absammeln oder im freien Luftraum erbeuten.

Das Kooperationsprojekt zwischen der NABU AG Fledermausschutz um Lena Grosche und Frauke Meier, der Naturförderstation im Kreis Coesfeld und Dr. Jan Ole Kriegs vom LWL-Museum für Naturkunde in Münster verlief nach Einschätzung von Kriegs sehr erfolgreich: ¿Bisher hatten wir aus NRW keine wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den Sommervorkommen dieser heimlichen Fledermausart, die extrem schwierig zu erforschen ist, weil die Ultraschalllaute der Tiere so leise sind und die Tiere meist in größeren Höhen unterwegs sind.¿ Die westfälischen Baumberge hätten mit dem geschätzten Bestand von mindestens 240 Tieren eine überregionale Bedeutung. Eine wichtige Voraussetzung sei der Schutz alter naturnaher Baumbestände.

Eine Veröffentlichung der Ergebnisse in der vom LWL-Museum für Naturkunde herausgegeben Fachzeitschrift ¿Natur und Heimat¿ ist in Vorbereitung.



Pressekontakt:
Bianca Fialla, LWL-Naturkundemuseum, Telefon: 0251 591-6066 und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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