Mitteilung vom 14.07.11
Presse-Infos | Kultur
Nachtigall-Besucherführer bilden sich im RAG Bergwerk Auguste Victoria weiter
Witten (lwl). Nicht nur vom historischen, auch über den modernen Bergbau im Ruhrgebiet wissen die Mitarbeiter im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall ihren Besuchern zu berichten. In der vergangenen Woche hatten elf Museumsmitarbeiter des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) die Möglichkeit, im Bergwerk Auguste Victoria Grubenluft zu schnuppern. Im Rahmen einer Weiterbildung konnten die Gästeführer der RAG Zeche in Marl und des Wittener Besucherbergwerks ihre Erfahrungen austauschen. ¿Wir im Museum müssen die Möglichkeit nutzen, den aktiven Bergbau zu sehen, solange es geht. Es ist sehr wichtig, das wir diese Erfahrungen an die Besucher weitergeben können¿, so LWL-Museumsleiter Michael Peters über den Hintergrund der gemeinsamen Grubenfahrt.
Modernste Computertechnik, wie sie heute im Bergwerk Auguste Victoria zum Einsatz kommt, gab es zu Zeiten der Zeche Nachtigall noch nicht. Damals waren Dampffördermaschinen, wie die im Maschinenhaus des LWL-Museums ¿High-Tech¿. Die Zeche Nachtigall war Mitte des 19. Jahrhunderts eine der ersten Tiefbauzechen im Revier. Bis 1892 wurde hier Kohle über den fast 450 Meter tiefen Schacht Hercules gefördert. Auf Auguste Victoria sind die Museumsmitarbeiter 1.265 Meter in die Tiefe eingefahren und konnten miterleben, wie die Kohle heute gewonnen wird. ¿Was hat sich verändert im Bergbau? Für die Besucher ist das oft ein Thema und das kann ich jetzt viel besser beschreiben, wo ich es auch selber erlebt habe¿, freut sich Anja Saelzer. Als Gästeführerin nimmt sie seit einem Jahr Museumsbesucher mit in den Wittener Nachtigallstollen. Nun hatte sie zum ersten Mal die Gelegenheit, auch selbst in ein aktives Steinkohlenbergwerk einzufahren.
Schon heute sind Besucherbergwerke, wie der Wittener Nachtigallstollen, die letzten Orte im Ruhrgebiet, an denen man ein echtes Kohleflöz unter Tage zu sehen bekommt. Nur relativ wenige Fachgruppen haben die Möglichkeit, in eine der verbleibenden fünf deutschen Steinkohlenzechen einzufahren. Die Termine sind fast ein Jahr im Voraus belegt. Im Jahr 2018 enden nach EU-Beschluss die Subventionen für den deutschen Steinkohlenbergbau. Damit wird nach aktuellen Plänen auch das Bergwerk Auguste Victoria den Betrieb einstellen.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Jenny Linke, LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall, Tel. 02302 93664-20
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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