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Mitteilung vom 08.03.13

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Von Räubern zu Filterern

Vortrag über Evolutionsgeschichte der Wale

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Münster (lwl). Am Dienstag, 12. März, findet um 19.30 Uhr ein Vortrag zur Wal-Ausstellung im LWL-Museum für Naturkunde in Münster statt. Privat-Dozent Dr. Oliver Hampe vom Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung in Berlin spricht über Wale und deren Evolutionsgeschichte.

Die Bartenwale brachten mit dem Blauwal das größte Tier, das je auf Erden lebte, hervor. So erreicht beispielsweise der Blauwal eine maximale Körperlänge von 33 Metern und ein Gewicht von 190 Tonnen. Der Ursprung dieser großen Filterfresser lag bis vor nicht allzu langer Zeit noch im Dunkeln. Unter den tief tauchenden Vertretern erreicht der Pottwal eine größere Tiefe als jedes andere Säugetier (vermutlich über 3000 m). Bis zu dem Zeitpunkt, als die Menschen auf der Bildfläche erschienen, waren Wale die Rekordhalter für die größte relative Hirngröße (im Vergleich zur Körpergröße).

Nach dem Aussterben der Dinosaurier, und mit ihnen auch aller herrschenden Meeresreptilien, kam es vor etwa 54 Millionen Jahren zur Neubesiedlung der Meere durch die Säugetiere. Hinsichtlich der Herkunft der Wale gibt es mehrere Vermutungen. Die traditionelle Hypothese besagt, dass sie von einer Gruppe fleischfressender Huftiere abstammen. Neuere molekularbiologische Befunde deuten auf eine nähere Verwandtschaft zu den Paarhufern hin.

Früheste, schon als Wale zu bezeichnende Formen wurden in Flussablagerungen Pakistans und Indiens entdeckt. Es waren hundeartige, wahrscheinlich in seichten, fließenden Gewässern und Seen watende Tiere. Jüngere Vertreter mit verkürzten Gliedmaßen fand man in ufernahen Bereichen. Weitgehend vom Landleben unabhängige Arten entwickelten sich vor etwa 40 Millionen Jahren und sind aus Ägypten und Nordamerika bekannt. Die letzten dieser räuberisch lebenden Urwale starben vor ungefähr 25 Millionen Jahren aus.

Hampe ist seit 1996 Kurator am Museum für Naturkunde Berlin für fossile Säugetiere und Geologie und arbeitet als Dozent an der Humboldt-Universität Berlin für Vergleichende Anatomie und Paläobiologie. 1981 bis 1987 Studium der Chemie und Geologie-Paläontologie in Düsseldorf und Mainz, 1987 Diplom in Geologie-Paläontologie, 1991 Promotion, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 2003 Habilitation für Paläobiologie und Zoologie, Humboldt-Universität zu Berlin. Sein Forschungsschwerpunkt sind ausgestorbene aquatische Wirbeltiere.

Eintrittskarten zum Preis von 5,50 Euro (3 Euro ermäßigt) sind beim Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster an der Sentruper Str.285 (Di-So von 9-18 Uhr) erhältlich.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
presse@lwl.org



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Sentruper Str. 285
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