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Mitteilung vom 20.04.15

Presse-Infos | Kultur

Schwarzer Raucher aus Tiefsee im LWL-Museum für Naturkunde zu sehen

Neue Sonderausstellung setzt Lebensraum in Originalgröße in Szene

Bewertung:

Münster (lwl). Hydrothermale Tiefseequellen, sogenannte Schwarze Raucher, bilden in der Tiefsee einen eigenen Lebensraum mit vielen, meist nur in dieser Umgebung lebenden Bakterien und Tieren. So einen Raucher haben Fachleute des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) für die neue Sonderausstellung ¿Leben in der Dunkelheit¿ im LWL-Museum für Naturkunde in Münster aufwendig nachgebaut. Der Schwarze Raucher wird in Originalgröße zu sehen sein und durch Projektionen an der Wand ergänzt. Die Tiere, deren Lebensraum der Schwarze Raucher ist, sind als Einzelmodelle für Besucher zugänglich ¿ Anfassen erlaubt.

Die LWL-Präparatoren, Tandra Fairbanks-Freund, Svenja Hold und Michael Ludorf haben den Schwarzen Raucher direkt im Ausstellungsraum angefertigt. Seit November vergangenen Jahres haben die drei Fachleute kontinuierlich an der Vollendung des Modells gearbeitet, das einen Durchmesser von drei Metern hat und rund vier Meter hoch ist. Als Vorlage für das Modell dienten ihnen das Foto eines Schwarzen Rauchers im Pazifischen Ozean sowie Bilder unzähliger Tiere, wie Tiefseekrabben, Röhrenwürmer, Oktopusse und Garnelen.

¿Anhand der Vorlagen haben wir entschieden, mit welchen Materialien wir den Schwarzen Raucher nachbauen¿, erklärt Präparatorin Svenja Hold und ergänzt: ¿Zunächst haben wir ein Holzgerüst gebaut und es mit Kaninchendraht umwickelt.¿ Im Anschluss tränkten die Präparatoren Streifen von Jutesäcken mit Gips und fertigten so die Oberfläche des Rauchers an. Um die raue Oberflächenstruktur des Modells nachzubilden, wurde in einem zweiten Schritt weiterer Gips mit Styroporkugeln vermischt, aufgetragen und anschließend bemalt.

¿Besonders aufwändig war die Anfertigung der Tiere, etwa der Röhrenwürmer und Muscheln, da sie normalerweise zu Tausenden auf dem Schwarzen Raucher vorkommen¿, betont Fairbanks-Freund. ¿Für die Herstellung der Tiere machten wir daher Abgüsse anhand von Silikonformen an und konnten sie so zumindest in großer Zahl nachbilden.¿ Eine Herausforderung bestand für die Präparatoren darin, in vier Meter Höhe auf Leitern und Hubwagen zu arbeiten.

Hintergrund zur Ausstellung
Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster zeigt vom 22. Mai 2015 bis zum 10. April 2016 die Sonderausstellung ¿Leben in der Dunkelheit¿. Auf 1.200 Quadratmetern lernen Besucher die Vielfalt und die Fähigkeiten von Lebewesen kennen, die sich an ein Leben ohne Licht angepasst haben. Wichtigstes Thema der Ausstellung ist die Orientierung in und Anpassung an Dunkelheit und Lichtmangel.

Die Ausstellung ist dank Brailleschrift, einem speziellem Audioguide, einem Hörbuch und Tastmodellen für Menschen mit Sehbehinderung genauso geeignet wie für hörbehinderte Menschen, die an den Riech- und Mitmachstationen die Höhlen, den Boden, die Tiefsee und die Nacht erschließen können. Begleitend zur Ausstellung wird ein breites Spektrum an museumspädagogischen Programmen für Kinder und Jugendliche angeboten. Abgerundet wird das Angebot durch Führungen für Erwachsene oder Literarische Rundgänge durch die Ausstellung.

LWL-Museum für Naturkunde
Sentruper Str. 285
48161 Münster
Weitere Infos unter Telefon: 0251 591 6050
(Servicezeiten: Mo-Fr 8.30-12.30 Uhr, Mo-Do 14-15.30 Uhr).



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
presse@lwl.org



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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