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Mitteilung vom 08.06.15

Presse-Infos | Kultur

¿Ausstellung längst überfällig¿

LWL-Museum zeigt Otto Pienes Lichtarbeiten

Bewertung:

Münster (lwl). Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zeigt ab dem 13. Juni die Ausstellung ¿Otto Piene. Licht¿ (bis 20. September). 70 Werke des Künstlers werden auf 1000 Quadratmetern im neuen Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) präsentiert. Mit dieser Ausstellung wird erstmals im großen Werk von Otto Piene der Fokus auf seine Lichtarbeiten gelegt.

Otto Piene (1928-2014), Mitbegründer der Künstlerbewegung ZERO, ist einer der großen Pioniere der internationalen Lichtkunst des 20. Jahrhunderts und eng mit dem LWL-Museum verbunden. ¿Eine Ausstellung in Münster über Otto Piene und das Thema Licht ist naheliegend und längst überfällig. Die Lichtobjekte, Gemälde und Grafiken, die in der Ausstellung zu sehen sind, zeigen, wie fasziniert der Künstler von dem nicht greifbaren Medium Licht war¿, erklärt LWL-Direktor Matthias Löb. ¿Bereits 1968 ehrte ihn der LWL mit dem Konrad-von-Soest-Preis. 1974 zeigte Piene in unserem Landesmuseum seine Performance ¿Die westfälische Luftspirale`. Die jetzige Präsentation seiner Lichtkunstwerke soll eine erneute Ehrung des großen Künstlers sein.¿

¿Mit dem Begriff ,Licht¿ haben wir die Ausstellung größtmöglich offen überschrieben, weil Licht eben auch für Otto Piene keine fest umschriebene Größe war¿, erklärt Kurator und Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold. ¿Licht ist sein Thema. Ihn interessierte die Idee, die Technik nur in zweiter Linie. Piene kam von der Leinwand und ist dann in die dritte Dimension gegangen.¿

In sechs Räumen widmet sich die Ausstellung der künstlerischen Entwicklung und Auseinandersetzung mit dem Medium Licht: von frühen Experimenten mit Rastersieben über Rauchbilder und Feuergouachen, in denen Piene die reine Farbe entstehen lassen wollte, bis hin zu Lichträumen, die den Besucher zum Teil des Kunstwerkes werden lassen.

Erstmals in Deutschland zeigt das LWL-Museum die hellblauen Lichtgeister, die Piene für eine Ausstellung 2015 in Teheran herstellen ließ. Schon seit den 1960er Jahren hatte der Künstler den Wunsch, die weißen Geister in farbigem Glas zu produzieren. Die Laserlicht-Installation ¿Black Star¿ bildet den Abschluss der Ausstellung und ist seit den 1990er Jahren zum ersten Mal wieder in der Öffentlichkeit zu sehen.

¿Meine Begegnung mit Otto Piene zuerst anlässlich einer Ausstellung in Bremen Ende der 1990er Jahre, dann bei der Zusammenarbeit in Berlin 2013 und 2014 hat mir ganz neue Dimensionen seiner Kunst erschlossen¿, sagt Co-Kurator Dr. Joachim Jäger, Leiter der Neuen Nationalgalerie Berlin. ¿Seit der Wiederaufführung der ,Proliferation of the Sun¿ im vergangenen Jahr sind die Werke von Otto Piene gerade in dem Projekthaften sehr aktuell geworden. Die Ausstellung in Münster mit dem besonderen Fokus auf der Bedeutung des Lichts unterstreicht diese neue Aktualität.¿

Ausgangspunkt für die Ausstellung sind zwei der bedeutendsten Werke aus der Sammlung des Museums: Für den damaligen Museumsbau schuf Piene 1970/71 die Lichtinstallation ¿Silberne Frequenz¿. Die blinkende Wand, auf der das Licht ein Eigenleben entwickelt, wurde zum Markenzeichen des Museums. Für den 2014 eröffneten Neubau überarbeitete Piene die ¿Frequenz¿ und stattete sie mit LED-Technik und glänzenden Edelstahlkugeln aus. In eine magische Welt, in der das Licht zu tanzen scheint, entführt der Lichtraum ¿Geschichte des Feuers¿, der seit der Neueröffnung ein fester Bestandteil der Museumspräsentation ist.

Licht war für den Künstler, der als Jugendlicher die dunklen Bombennächte des zweiten Weltkriegs in Westfalen erlebte, durch und durch positiv besetzt. Nach der lebensbedrohlichen Erfahrung empfand Otto Piene es als große Gnade, den Krieg überlebt zu haben, und fühlte sich verpflichtet, das Thema Licht als Künstler zu bearbeiten. Die Idee, in Münster dazu eine Ausstellung zu machen, entstand 2014, kurz vor seinem Tod. Elizabeth Goldring Piene arbeitete im künstlerischen Prozess und bei der Vorbereitung von Ausstellungen immer intensiv mit ihrem Mann zusammen. Ihr ist es zu verdanken, dass die Ausstellung im LWL-Museum realisiert werden konnte.

Die Ausstellung wird gefördert von der NATIONAL-BANK und der Kunststiftung NRW.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Kerber Verlag.

Programm
Drei Lichtnächte widmen sich während der Laufzeit der Ausstellung aus einer künstlerisch offenen Perspektive dem Medium Licht. Die Lichtnächte erstrecken sich über die öffentlichen Plätze und Höfe des LWL-Museums für Kunst und Kultur, so lädt der Abend zum Flanieren zwischen den unterschiedlichen Aktionsflächen ein. Der Zugang zu diesen Bereichen ist ohne Besichtigung der Ausstellung und ohne Eintritt möglich. An allen Abenden sind die Ausstellungsräume bis 24 Uhr geöffnet, die Bespielung der Plätze und das Programm der Lichtnächte lädt bis 3 Uhr zum Verweilen, Feiern und Genießen unter freiem Himmel ein.

Lichtnacht #1:
9. Juli - Studierendennacht, bis 24 Uhr mit der Schlagzeugklasse von Professor Stephan Froleyks(Musikhochschule Münster)

Lichtnacht #2:
5. September ¿ Lange Nacht der Museen und Galerien in Münster, bis 24 Uhr mit AV Picknick

Lichtnacht #3:
19. September ¿ Finissage zur Ausstellung, bis 24 Uhr
mit den Lichtkünstlern Martin Hesselmeier und Andreas Muxel, Preisträger des International Light Art Award 2015


Kuratorenführungen mit Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold

31. Juli
28. August
18. September
Jeweils 17 bis 17.30 Uhr

Öffentliche Führungen am Wochenende
Samstags und sonntags 14 ¿ 15 Uhr, am 2. Freitag im Monat 19 bis 20 Uhr

Ferienmittwoch
Familienführung mit Workshop, 14.30 bis 16.30 Uhr
In den Sommerferien NRW entdecken Familien den Pionier der Lichtkunst - Otto Piene:

1. Juli ¿Spot on¿ - Workshop zu Licht und Schatten
8. Juli Piene-Labor - Farbworkshop
15. Juli Lichtmalerei - Fotogramm-Workshop
22. Juli Auf zu den Sternen! - Performance-Workshop
29. Juli Schwarzlicht
5. August Lichtboxen





Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Claudia Miklis, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon: 0251 5907-168, presse.landesmuseum@lwl.org.
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
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Tel.: 0251 5907-210
Domplatz 10
48143 Münster
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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