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Mitteilung vom 09.07.15

Presse-Infos | Kultur

Münzschmuck ist Kunstwerk des Monats Juli

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Münster (lwl). Als Kunstwerk des Monats Juli präsentiert das LWL-Museum für Kunst und Kultur römischen Münzschmuck des 3. Jahrhunderts n. Chr. Manchmal sind Münzen, also das alltägliche Geld, dessen gebräuchlichste Form seit mehr als zweieinhalb Jahrtausenden die Münze ist, schon für sich kleine Kunstwerke. Münzen können aber auch zu echten Kleinkunstwerken werden, wenn sie ihrer eigentlichen Funktion, der Zirkulation als Zahlungsmittel, entzogen sind. Speziell im Münzschmuck entsteht den Münzen dann ¿ zumal bei Münzen aus Gold ¿ eine neue, außermonetäre Funktion von großer kulturgeschichtlicher Bedeutung.

Das Objekt ist 1961 in der Nähe des Ritterguts Hornoldendorf, heute Ortsteil von Detmold im Kreis Lippe, beim Kartoffelhacken zu Tage gekommen. Es vereint beide Dimensionen des Kunstwerks Münze miteinander. Es handelt sich um eine Goldmünze der römischen Kaiserzeit von der Wende vom 2. zum 3. Jahrhundert, die zum Mittelpunkt eines dekorativen, repräsentativen Schmuckstücks geworden ist. Die Münze, ein sogenannter Aureus, sitzt in einer Fassung, an die ein achteckiger Zierrahmen ¿ eine Durchbrucharbeit in Kerbschnitttechnik ¿ angesetzt wurde. Durch eine Öse konnte das Stück, das ganz aus Gold besteht, als Anhänger an einer Kette getragen werden.

Nicht jede Verwendung von Münzen zu Schmuckzwecken ¿ ein Phänomen, das fast so alt ist wie die Münze selbst ¿ lässt gleich ein Kunstwerk entstehen. Das vorliegende Stück vertritt jedoch eine der handwerklich aufwendigsten und künstlerisch anspruchsvollsten Formen des Münzschmucks, die in ihrer zeitlosen Schönheit begeistert. Als Durchbrucharbeit ist es Teil einer recht einheitlichen Gruppe römischer Goldschmiedekunst des frühen 3. bis späten 7. Jahrhunderts, die in der gesamten Mittelmeerwelt beheimatet ist. Wie vergleichbare Funde zeigen, ist es wohl im heutigen Frankreich entstanden und gehört ins frühere 3. Jahrhundert. Vielleicht ist es ja einst einem privilegierten Germanen in römischen Diensten als prestigeträchtige Auszeichnung verliehen worden.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Claudia Miklis, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon: 0251 5907-168, presse.landesmuseum@lwl.org.
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