Altertumskommission für Westfalen und LWL-Museum für Archäologie in Herne laden zum 2. Tag der Megalithik ein

Bilderwelten und Kunst aus der Steinzeit

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Herne (lwl). Vor gut 5.000 Jahren haben die Menschen viel Arbeit in die Bilderwelten investiert, die sie in den gewaltigen Stein gemeißelt haben. Einige der Zeichen und Symbole gehören zu den ältesten Darstellungen von Rindern und Rindergespannen in Mitteleuropa. Sie sind die Hauptdarsteller für den Tag der Megalithik, der am Sonntag (24.4.) europaweit Aktionen und Veranstaltungen rund um das Leitthema ¿Megalithkunst¿ initiiert. Auch im LWL-Museum für Archäologie in Herne präsentiert sich die Kunst aus der Steinzeit an diesem Tag.

Die Altertumskommission für Westfalen und das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben von 11 bis 18 Uhr ein vielseitiges Programm auf die Beine gestellt. Die Archäologin Dr. Kerstin Schierhold und Ruth Pingel vom Museumsförderverein nehmen die Besucher mit auf künstlerische Erkundungstouren: Um 11.30 Uhr, 13.30 Uhr und 16 Uhr starten die Führungen an der Installation des Warburger Grabes im Museum. Dabei stehen insbesondere die Fragen im Vordergrund, was genau auf den Wandsteinen des Megalithgrabes in Warburg zu sehen ist und was die Archäologen noch in der Grabanlage der Steinzeit entdeckt haben. Fragen, die auch im Forscherlabor des Museums beantwortet werden.

Claudia Siemann hilft derweil allen dabei, die sich selbst in den Kunstsinn der Steinzeit vertiefen und sich an eigener Megalithkunst versuchen wollen. Sie hält Ton bereit, in dem die Motive aus Warburg verewigt werden und natürlich auch mit nach Hause genommen werden können. Dabei kann jeder den Symbolen und Zeichen ganz nah kommen: Taschenlampen sind wertvolle Instrumente, um eine neue Perspektive zu gewinnen und vielleicht sogar Symbole zu entdecken, die der Forschung bislang entgangen sind.

Vor 7.000 bis 4.500 Jahren entstanden in ganz Europa Anlagen aus riesigen Steinen. Sie sind bis heute faszinierend, wie etwa der berühmte Steinkreis in Stonehenge. Am Sonntag lässt sich die Vielfalt der Megalithkunst in Europa sogar aus der Luft erkunden: Das Museumskino lädt zu einem virtuellen Rundflug ein.

Für die Besucher geht es außerdem tief hinein in die Sprache der Megalithik. Um 14.30 Uhr steht die Aktion ¿Megalithisch-Deutsch ¿ Deutsch-Megalithisch¿ auf dem Programm. Bei Kaffee und Kuchen werden die häufig noch offenen Forschungsfragen diskutiert. Warum haben die Menschen eigentlich damals solche riesigen Grabanlagen geschaffen, in denen sie lange Zeit ihre Toten bestatteten? Welche Bedeutung steht hinter den zum Teil sehr abstrakten Symbolen ihrer Kunst, und lässt sich diese heute überhaupt noch erschließen? Jeder ist eingeladen, angeregt zu debattieren und seine eigenen Ideen einzubringen.

Zusätzliches informiert ein Infostand über die aktuellen Projekte der Altertumskommission über die Europäische Kulturstraße der Megalithik.

Der Tag der Megalithik wird zum zweiten Mal für Westfalen ausgerichtet. In Europa beteiligen sich die Partner der Europäischen Kulturstraße ¿European Route of Megalithic Culture¿ an diesem Tag an den Aktionen zum gemeinsamen Thema ¿Megalithkunst¿.

Termin: Sonntag, 24. April, 11-18 Uhr Tag der Megalithik
¿ 11.30, 13.30 und 16 Uhr Führungen zur Megalithkunst in Warburg, Treffpunkt an der Installation des Warburger Grabes
¿ 14.30 Uhr Megalithisch-Deutsch ¿ Deutsch-Megalithisch, Diskussionsrunde mit Kaffee und Kuchen über aktuelle Forschungsfragen
¿ 11-18 Uhr Mitmachaktion ¿Megalithkunst in Ton¿
¿ 11-18 Uhr Filmische Rundreise zur Megalithkunst in Europa im Museumskino

Mehr Infos: http://www.lwl-landesmuseum-herne.de oder http://www.lwl.org/LWL/Kultur/Altertumskommission
LWL-Museum für Archäologie
Europaplatz 1
44623 Herne
Telefon: 02323 94628-0