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Mitteilung vom 20.07.16

Presse-Infos | Kultur

Vom Wasserfloh bis zum Bakterium ¿ aus klein wird groß

LWL-Naturkundemuseum zeigt Leben aus winzigem Wassertropfen

Bewertung:

Münster (lwl). ¿Wasser bewegt¿, so lautet der Name der neuen Sonderausstellung im LWL-Museum für Naturkunde, die ab 30. September im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zu sehen ist. Wie viel Leben schon in einem einzigen Wassertropfen steckt und welche Formenvielfalt darin existieren kann, wird in der Ausstellung näher beleuchtet. Ausstellungsmacherin Vanessa Rüttler und das Team um den Leiter der geologisch-paläontologischen Präparationswerkstatt, Michael Böckmann, stellen 19 verschiedene Kleinstlebewesen als vergrößerte Modelle in einem viereinhalb mal viereinhalb Meter großen, dreidimensional gemalten Wassertropfen vor.

Die aus klarem Kunstharz angefertigten Modelle zeigen kleinste Krebse, Algen und Bakterien. ¿Einen nur wenige Millimeter großen Wasserfloh könnte ein Mensch mit dem Auge gerade noch erkennen, doch das Sonnentierchen oder die Netzblaualge sind nur unter dem Mikroskop sichtbar¿, sagt Rüttler. Damit die Besucher diese Lebewesen erleben können, haben die Präparatoren des LWL-Museums 19 Modelle in Handarbeit hergestellt. Zudem gibt es weitere zehn Tastmodelle, so dass dieser Ausstellungsbereich auch inklusiv ist.

¿Für den in der Natur nur 3,5 Millimeter großen Hüpferling haben wir ein 50 Zentimeter großes Modell angefertigt. So sind die Feinheiten des Körperbaus gut zu erkennen¿, erklärt der Präparator. Der kleinste ausgestellte Organismus ist das grüne Schwefelbakterium, das nur einen Mikrometer ¿groß¿ ist. Die Herstellung der einzelnen Lebewesen hat in der Regel drei bis fünf Tage gedauert. Das ganze Team der Präparation im LWL-Museum hat mitgearbeitet. Bei besonders schwierigen Modellen, etwa feingliedrigen Tieren, konnte der Modellbau auch mal zwei Wochen dauern. Das LWL-Team hat zunächst Nachbildungen der Lebewesen aus Ton oder Modelliermasse angefertigt. Anschließend stellten die Präparatoren aus diesen Objekten eine Form her, die mit klarem Kunstharz gefüllt wurde. Das daraus entstehende Modell bekam dann noch seinen Feinschliff.

Die Modelle, wie die der Hornalge, des Becherbäumchens oder des Schwebesternchens werden in verschiedenen Höhen als eine Art Mobile in der Ausstellung präsentiert. Sie sind vor einem großen Wassertropfen zu sehen, der von der Museumsdesignerin Beatrix Clement dreidimensional aufgemalt wird. ¿Die in der Ausstellung gezeigten Lebewesen sind für das ökologische Gleichgewicht in den heimischen Seen und Gewässern sehr wichtig. Diese pflanzlichen und tierischen Wasserlebewesen stehen am Anfang der Nahrungskette. Auf ihnen baut alles Leben auf. Da lohnt sich ein genauerer Blick¿, erklärt Vanessa Rüttler.

Hintergrund zur Ausstellung
Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster zeigt ab dem 30. September die inklusive gestaltete Sonderausstellung "Wasser bewegt - Erde Mensch Natur". Auf 1.200 Quadratmetern lernen Besucher, welche Herausforderungen der Lebensraum Wasser birgt. In der Ausstellung werden Lebewesen vorgestellt, die perfekt an das Leben im Wasser oder an ein Leben ohne Wasser angepasst sind. Besucher aller Altersgruppen erleben die Schönheit, Kraft und die Bedeutung des Wassers für die Erde. Die Ausstellung ist dank Brailleschrift, einem speziellem Audioguide und Tastmodellen für Menschen mit Sehbehinderung genauso geeignet wie für Sehende oder für Hörbehinderte. Begleitend zur Ausstellung werden museumspädagogische Programme für Kinder und Jugendliche sowie Führungen für Erwachsene angeboten.

LWL-Museum für Naturkunde, Sentruper Str. 285, 48161 Münster. Weitere Infos unter Telefon: 0251 591 6050 (Servicezeiten: Mo-Fr 8.30-12.30 Uhr, Mo-Do 14-15.30 Uhr) sowie http://www.wasser-bewegt.lwl.org.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
presse@lwl.org



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Sentruper Str. 285
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