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Mitteilung vom 14.12.16

Presse-Infos | Kultur

Frühaufsteher oder Morgenmuffel?

15.000 Besucher des LWL-Naturkundemuseums beteiligen sich an Schlafstudie

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Münster (lwl). In der Sonderausstellung ¿Leben in der Dunkelheit¿ im Naturkundemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hatten Besucher von Mai 2015 bis Mai 2016 die Möglichkeit, Teil einer wissenschaftlichen Studie zu werden: Über ein interaktives Mitmachspiel sammelten Wissenschaftler einen der größten Datensätze zum Schlafverhalten im deutschsprachigen Raum. Das Projekt fand in einer Kooperation mit den Schlafforschern um Prof. Dr. Christoph Randler von der Universität Tübingen statt. Nun wurden die Ergebnisse im international renommierten Fachblatt ¿Helyion` veröffentlicht.

Schlafgewohnheiten beeinflussen den Alltag

Menschen unterscheiden sich in ihrem Schlafverhalten: Sie wachen zu unterschiedlichen Zeiten auf und gehen unterschiedlich spät zu Bett. Ob jemand ein Frühaufsteher oder Morgenmuffel ist, beeinflusst auch, wann er im Lauf eines Tages am aktivsten ist. Mit der Studie wollten die Forscher herausfinden, ob sich das menschliche Schlafverhalten im Lauf des Lebens ändert. ¿Wir freuen uns, dass sich beinahe 15.000 der knapp 160.000 Besucher an der Erhebung beteiligt und ihre Daten zur Auswertung freigegeben haben¿, sagt Museumsdirektor Dr. Jan Ole Kriegs. ¿Das zeigt, dass sich besucherstarke Ausstellungen gut für solche Forschungsprojekte eignen.¿

Männliche Morgenmuffel finden abends nicht ins Bett

Anhand der im LWL-Naturkundemuseum gesammelten Daten fanden die Wissenschaftler eindeutige Unterschiede zwischen Altersklassen und Geschlechtern. Männer sind zum Beispiel der Studie zufolge häufiger als Frauen Morgenmuffel, gehen dafür aber häufig erst spät ins Bett. Am stärksten ausgeprägt waren die Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der Altersgruppe der 16- bis 46-Jährigen.


Ungerechte Behandlung von Schulkindern

Wann man abends ins Bett geht und morgens aufsteht, wie also der eigene Chronotyp ausgeprägt ist, hat große Bedeutung für den Alltag. Ein großer Teil der Schulkinder, so die Wissenschaftler, hätte dadurch zum Beispiel Nachteile in der Schule: So genannte ¿genetische Lerchen` sind früh aktiv und können bei Klassenarbeiten in den ersten Stunden des Tages bessere Leistungen erbringen als ¿genetische Eulen`, also Mitschüler, die später am Tag ihr Aktivitätsmaximum erreichen. ¿Unser Schulsystem ist so gesehen ein Stück weit ungerecht¿, sagt Randler. ¿Eigentlich müsste man die Schulklassen nach den Chronotypen zusammensetzen und zu unterschiedlichen Tageszeiten mit dem Unterreicht beginnen.¿

Weitere Informationen unter http://www.heliyon.com/article/e00200/



Pressekontakt:
Hannah Reichelt, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-5400 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
presse@lwl.org



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