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Mitteilung vom 03.01.17

Presse-Infos | Kultur

Westfalen vor 100 Jahren

Vortrag zur Sonderausstellung ¿Vogelfänger, Venntüten und Plaggenstecher¿

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Münster (lwl). Am Dienstag (10.1.) findet um 18 Uhr im LWL-Museum für Naturkunde in Münster ein kostenloser Vortag zum Thema ¿Westfalen vor 100 Jahren - Natur und Landschaft auf Fotos von Dr. Hermann Richling¿ statt. Dr. Bernd Tenbergen, Wissenschaftler beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und Ausstellungskurator, spricht über das vergangene Westfalen und stellt auf seiner Bilderreise durch Nordwestdeutschland den Landschaftswandel und die Anfänge des Naturschutzes in der Region dar anhand der Bilder von Dr. Hermann Reichling (1890-1948) dar. Der Vortrag wird angeboten im Rahmenprogramm zur neuen Sonderausstellung ¿Vogelfänger, Venntüten und Plaggenstecher¿. In dem Vortrag werden unter anderem Bilder gezeigt, die nicht in der Ausstellung zu sehen sind. Anschließend folgt noch ein kurzer Rundgang mit Tenbergen durch die Ausstellung. Interessierte sollten sich von 18 bis ca. 20 Uhr Zeit nehmen.

Hermann Reichling begann 1909 sein Studium der Naturwissenschaften und Philosophie an der Universität Münster. Bereits als Student arbeitete er als Zoologe im Naturkundemuseum und begann in und um Münster zu fotografieren. Im Alter von 29 Jahren wurde Reichling zum Direktor des Naturkundemuseums in Münster ernannt. Bald darauf wurde er auch zum Naturschutzbeauftragten der Provinz Westfalen bestimmt und sorgte in dieser Funktion dafür, dass viele Gebiete, Einzelbäume und Steinbrücke unter Schutz gestellt wurden.

Reichling fertigte großformatige schwarz-weiß Fotos mit seiner Plattenkamera an und genoss als Wissenschaftler, Naturschützer und Fotograf hohes Ansehen. Er drehte naturkundliche Filme, von denen heute viele als verschollen gelten. Ab 1933 geriet Reichling in das Visier der Nationalsozialisten. Nach einem KZ-Aufenthalt im Emsland wurde er all seiner Ämter in Münster enthoben und bis Kriegsende an den Dümmer See verbannt. Hier erforschte er die einzigartige Vogelwelt. Nach 1945 wurde Reichling vollständig rehabilitiert und war bis zu seinem Tod im Jahr 1948 Direktor des Zoos und des heutigen LWL-Museums für Naturkunde in Münster.

Eintritt: frei
Karten: Begrenztes Sitzplatzangebot. LWL-Museum für Naturkunde, Sentruper Straße 285, 48161 Münster.
Weitere Informationen: Telefon 0251.591-6050 (Servicezeiten: Mo-Fr 8.30-12.30 Uhr, Mo-Do 14.00-15.30 Uhr).



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Museum für Naturkunde
Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium
Sentruper Str. 285
48161 Münster
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