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Mitteilung vom 23.02.17

Presse-Infos | Kultur

Erwartungen übertroffen:

LWL-Museum für Archäologie feiert Abschluss der erfolgreichen Sonderausstellung "Schätze der Archäologie Vietnams"

Bewertung:

Herne (lwl). Rund 50.000 Menschen aus ganz Nordrhein-Westfalen machten sich seit Oktober 2016 auf die Reise zu den "Schätzen der Archäologie Vietnams". Neben der exotischen Sonderausstellung lockte das LWL-Museum für Archäologie in Herne mit einem bunten Rahmenprogramm: Dabei dürfte den Besuchern das vietnamesische Neujahrsfest ebenso im Gedächtnis bleiben wie die acht Meter hohe Tempelfassade aus der Cham-Kultur. Am Sonntag (26.2.) geht die Ausstellung mit Extra-Führungen und einem "Vitrinengespräch" über die hinduistische Kultur und Religion in Vietnam zu Ende.

Damit haben Museumsleiter Dr. Josef Mühlenbrock und sein Team nicht gerechnet: Noch nie sah das LWL-Museum für Archäologie in Herne an einem Tag mehr Besucher als zum "Tet", dem vietnamesischen Neujahrsfest. Seitdem weiß Mühlenbrock, wie es sich in den Ausstellungsräumen anfühlt, wenn knapp 6.500 Menschen hinein- und herausströmen. Besonders bewegt haben ihn an diesem Tag die Geschichten der "Boatpeople", vietnamesischer Flüchtlinge, die in Folge des Vietnamkrieges auch nach Deutschland kamen. "Das sind Momente, die man nicht mehr vergisst und die zeigen, dass sich all die Mühe gelohnt hat", meint Mühlenbrock. Denn viele Deutsch-Vietnamesen nutzten die Gelegenheit, mit Hilfe der "Schätze der Archäologie Vietnams" einen Blick in die alte Heimat zu werfen und selbst mehr über ihr Herkunftsland zu erfahren.

Ein schönes Feedback, denn die Vorbereitungen zur Sonderausstellung waren alles andere als einfach, wie auch Dr. Barbara Rüschoff-Thale, Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) weiß : "Es war mit Sicherheit die komplizierteste Ausstellung in unserem Archäologiemuseum, und der Vorlauf mit zehn Jahren langwierig. Umso mehr freut mich das Ergebnis: die herausragende Gestaltung und das Interesse der vielen Besucher." 35.000 Besucher sollten es werden - mit 50.000 Besuchern in fünf Monaten wurden die Erwartungen damit weit übertroffen.

Vom 31.3. bis 20.8.2017 wird die Ausstellung im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz und vom 16.9.2017 bis 07.1.2018 in den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim zu sehen sein.

Eines aber wird man dort nicht wiederfinden: den acht Meter hohen Tempel, denn der passt schlicht nicht in die anderen Museen hinein. Wer also noch Verwendung hat für den Nachbau eines hinduistischen Gotteshauses, der melde sich bitte beim Museum.

Letzter Ausstellungstag
Am letzten Ausstellungstag, kommenden Sonntag, gibt es Extra-Führungen um 14, 15 und 16 Uhr durch die Sonderausstellung, eine Führung um 14 Uhr durch die Dauerausstellung sowie eine Mitmachgrabung im Grabungscamp um 15 Uhr. Um 17 Uhr lockt das "Vitrinengespräch" unter dem Titel "Von Göttern und Fabelwesen - Zeugnisse hinduistischer Kultur und Religion in Vietnam". Es wird geführt von Dr. Patrick Krüger, Junior-Professor für Südasiatische Religionsgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum, und regt Besucherinnen und Besucher zum direkten Austausch über die Exponate an.


Ab dem 24. Mai wendet sich das LWL-Museum für Archäologie in Herne wieder heimischen Themen zu: Die Landesausstellung "Revolution Jungsteinzeit" stellt bis zum 22. Oktober eine der faszinierendsten Epochen der Menschheitsgeschichte vor und erklärt die Anwendung modernster Methoden in der Archäologie anhand von Funden aus NRW.


Die Termine am Sonntag (26.2.) im Überblick

14, 15 und 16 Uhr: "Schätze der Archäologie Vietnams" - Führung durch die gleichnamige Sonderausstellung

14 Uhr: "gesucht. gefunden. ausgegraben." - Führung durch die Dauerausstellung

15 Uhr: "Fundort GrabungsCAMP" - Mitmachausgrabung im Außengelände des Museums

17 Uhr: "Vitrinengespräch": Von Göttern und Fabelwesen - Zeugnisse hinduistischer Kultur und Religion in Vietnam, Besuchergespräch mit Dr. Patrick Krüger, in Vertretung Junior-Professor für Südasiatische Religionsgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum; KHK Visiting Research Fellow 2016


Weitere Infos zum "Vitrinengespräch": Während der ersten nachchristlichen Jahrhunderte trug der Seehandel zwischen China und Indien die indische Kultur in verschiedene Gegenden von Südostasien und mit ihr die Lehren von Hindus und Buddhisten. Auf dieser Grundlage entstanden erste Königreiche, darunter das indisch geprägte Königreich der "Cham" mit seiner Hauptstadt Indrapura im heutigen Vietnam. "Champa" erlebte eine Blütezeit vom 7. bis 10. Jahrhundert und spielte in dieser Zeit eine entscheidende Rolle im Fernhandel zwischen China und Indien. Die Tempel der Ruinenstadt "My Son", die in diesem Zeitraum entstanden, künden von Macht und Wohlstand der "Cham" und vermitteln einen Eindruck von der religiösen Vielfalt, welche ihr Königreich prägte. Das "Vitrinengespräch" stellt die hinduistischen Kultbilder und Skulpturen aus "My Son" in den Mittelpunkt der Betrachtung, geht aber auch auf buddhistische Einflüsse in "Champa" ein. Es wird geführt von Dr. Patrick Krüger und lädt zu einem regen Austausch der Besucher ein.

Mehr Infos: http://www.lwl-landesmuseum-herne.de
LWL-Museum für Archäologie
Europaplatz 1
44623 Herne
Tel.: 02323 94628-0



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Carolin Steimer, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504
presse@lwl.org



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