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Mitteilung vom 14.02.19

Presse-Infos | Kultur

Wenn Bären und Farne umziehen

LWL-Museum für Naturkunde verlagert Sammlung

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Münster(lwl). Wie transportiert man eine große Bären-Dermoplastik richtig? Wie werden zerbrechliche Pflanzenbelege umgesiedelt und wiederauffindbar gemacht? Wie schafft man es, dass über eine Million Insektenpräparate keinen Schaden nehmen? Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster zieht in den nächsten Wochen seine Säugetier- und Insektensammlung und das Herbarium in ein neues Depot um.

Das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) benötigt seit Jahren mehr Sammlungsraum. "Die zoologische, botanische und geologisch-paläontologische Landessammlung beinhalten zusammen etwa 2,3 Millionen Objekte, die jetzt in ein angemessenes neues Zuhause umziehen", sagt Museumsdirektor Dr. Jan Ole Kriegs. Der Umzug hat die Wissenschaftler und die Verwaltung vor neue Aufgaben gestellt. "Das ist nichts, was innerhalb von ein paar Tagen zu schaffen wäre", so Kriegs.

Seit zwei Jahren ist zum Beispiel Dr. Bernd Tenbergen mit dem Umzug beschäftigt. Er ist Leiter des Herbariums im Museum, mit über 500.000 getrockneten und gepressten Pflanzen, Moose, Flechten und Pilzen die größte botanische Sammlung in Nordrhein-Westfalen. "Bei uns ist das Alter der Pflanzen und ihre Empfindlichkeit die Herausforderung. Und man kann sich vorstellen: selbst wenn man jeden Beleg weniger als eine Minute in der Hand hat, ergibt das eine Menge Arbeit", sagt Bernd Tenbergen. Zusammen mit seinen studentischen Hilfskräften nutzt er die Gelegenheit aber auch, um die Pflanzenbelege zu digitalisieren und die Pflanzen und Pilze nach neuesten wissenschaftlichen Kriterien zu klassifizieren.

Die Zoologin Lisa Klepfer ist für die zoologische Sammlung im Bereich der Wirbeltiere zuständig. Klepfer: "Wir müssen zusätzlich auf möglichen Schädlingsbefall achten. Deshalb werden alle Wirbeltierpräparate, vom Rotkehlchen über den Wolf bis zum Eisbären, vorsorglich vor der Einlagerung im neuen Magazin behandelt, etwa durch Einfrieren für mehrere Wochen." So soll verhindert werden, dass die Objekte im neuen Sammlungsraum Schaden nehmen.

Beim Umzug der geologisch-paläontologischen Sammlung mussten schwere und große Fossilien genauso sicher transportiert werden wie fragile Objekte. "So gibt es beispielsweise Kristalle mit haardünnen Spitzen, die behutsam verpackt und vorsichtig transportiert werden müssen", erläutert Dr. Lothar Schöllmann, Sammlungsleiter für die Geowissenschaftliche Sammlung.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
presse@lwl.org



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