Mitteilung vom 29.05.19
Presse-Infos | Kultur
Die schrecklich-schöne Natur
LWL-Museum für Kunst und Kultur zeigt ab November Werke von Turner
Münster (lwl). Mit der Ausstellung "Turner. Horror and Delight" (8.11. bis 26.1.20) stellt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster die Reisen des bedeutendsten britischen Landschaftsmalers der Romantik in die Schweiz und nach Italien in den Fokus. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Museum Tate Britain in London, aus deren Bestand ein Großteil der gezeigten Werke stammt. Die 80 Gemälde und Aquarelle, die die Tate zu der Ausstellung beisteuert, werden um 30 weitere Leihgaben europäischer und amerikanischer Museen erweitert, zu denen Werke von Caspar Wolf, Claude-Joseph Vernet, und John Martin gehören.
Joseph Mallord William Turner (1775-1851) machte in der Landschaftsmalerei eine unvergleichliche Karriere. Das erstaunt insofern, als die Landschaftsmalerei in akademischen Kreisen einen eher niedrigen Rang innerhalb der Gattungen der Malerei einnahm. Der frühe Erfolg und die damit einhergehende finanzielle Unabhängigkeit ermöglichten Turner die künstlerische Freiheit, die vor allem sein Spätwerk auszeichnet.
Turners erste Reise in die Schweiz 1802 und seine Begegnung mit der Bergwelt bedeuteten für den Künstler eine grundlegend neue Erfahrung, einen künstlerischen Höhepunkt in seinem Schaffen. Er stellte das "Erhabene" der Natur in den Vordergrund, die mit ihrer Urgewalt auch Grauen und Furcht einflößen kann, wie Darstellungen von Schiffbrüchen, Vulkanausbrüchen, Schneestürmen und anderen Naturkatastrophen sehr eindrucksvoll zeigen. Ins Medium des Bildes übersetzt ist der Schrecken etwa eines Lawinenabgangs für den Betrachter selbst nicht lebensbedrohlich, so dass er der dargestellten Katastrophe auch einen gewissen Genuss abgewinnen kann. Turner bannte das Schrecklich-Schöne - Horror and Delight - auf die Leinwand und löst damit auch Jahrhunderte später noch Gänsehaut aus.
Aus einfachen Verhältnissen stammend arbeitete Turner früh als Architekturzeichner und verdiente damit sein erstes Geld. Dann folgte eine steile, aber zunächst konservative Künstlerkarriere: Seit 1789, also mit 14 Jahren, besuchte er die Gipsklasse der Royal Academy, stellte hier 1790 sein erstes Aquarell und 1796 sein erstes Gemälde aus. Mit 24 Jahren wurde er zum assoziierten Akademiemitglied gewählt, drei Jahre später zum Vollmitglied und mit 32 Jahren zum Professor für Perspektive ernannt. Damit war Turner ein gemachter Mann, akademisch anerkannt, finanziell unabhängig und von einem erlesenen Kreis von Sammlern und Kunstinteressierten geschätzt. Die Kritik seiner Zeitgenossen zielte vor allem auf seinen Spätstil und die vermeintlich ungegenständlichen Werke, in denen der Künstler die Auflösung der Formen weit vorantrieb.
+++ Achtung Redaktionen: +++
Presserundgang am 5. November, 11.30 Uhr.
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Claudia Miklis, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon: 0251 5907-168, presse.landesmuseum@lwl.org.
presse@lwl.org
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