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Mitteilung vom 18.07.19

Presse-Infos | Kultur

Ammonit bei Detmold geborgen

Ehrenamtlicher Mitarbeiter findet seltenes Fossil aus dem Jura

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Detmold (lwl). In der Nähe von Detmold hat ein Hobby-Fossilienforscher einen ungewöhnlichen Fund gemacht. Michael Wiemers entdeckte einen knapp 40 Zentimeter großen Ammoniten aus dem unterem Schwarzen Jura. Die Besonderheit: Ammoniten-Funde aus der Kreide sind in Westfalen relativ häufig, aber aus dem Unteren Jura (Sinemurium/Lias alpha) in dieser Größe eine Seltenheit, so der Bürgerwissenschaftler Michael Wiemers: "Es handelt sich um einen Ammoniten aus der Gattung Arietites. Das Fossil ist etwa 199 bis 190 Millionen Jahre alt und für diesen Teil der Erdgeschichte ein vortrefflicher Fund."

Wenn Michael Wiemers Bauarbeiten am Straßenrand sieht, schaut er immer etwas genauer hin. Sein Interesse gilt dem Erdreich, denn das hält Schätze für ihn bereit. Als langjähriger, ehrenamtlicher Mitarbeiter des LWL-Museums für Naturkunde in Münster hat er schon viele Fossilien entdeckt.

Vergangene Woche hat Wiemers erneut ein gutes Auge bewiesen und konnte in der Nähe von Detmold diesen besonderen Fund machen. "Wenn schwarzes Gestein zu sehen ist, kommt es meist aus dem Jura. Da musste ich dann einfach genauer hinsehen", sagt Wiemers. Er war gerade auf dem Weg nach Hause, als er Gesteinsbrocken am Straßenrand sah, die bei Bauarbeiten hervorgehoben worden waren. Nach näherer Betrachtung war ihm schnell klar, dass er etwas Interessantes vor sich hatte. Gleich am nächsten Tag hat der Hobby-Paläontologe den Fund dann mit Folie und Hinweisschildern geschützt und dem Fachamt für paläontologische Bodendenkmalpflege des LWL-Museum für Naturkunde gemeldet.

"Die Gefahr bei solchen Funden ist, dass sie von interessierten Leuten direkt mitgenommen werden und dann in privaten Sammlungen verschwinden", erzählt Wiemers. "Der Block, in dem dieser Ammonit steckt, ist zum Glück etwa 200 Kilogramm schwer und passt nicht so leicht ins Auto."

Nach dem Wochenende habe er dann gleich früh morgens mit den Arbeitern an der Baustelle gesprochen und ihnen seinen Fund erklärt. Als die Fachleute des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe die Fundmeldung erhielten, machten sie sich auf den Weg, um den Fund zu bergen. Sie konnten dann mit Hilfe der Arbeiter und eines Baggers vor Ort den Fund sichern und mit nach Münster nehmen. In der Präparationswerkstatt des LWL-Museums reinigen Experten das Fossil und konservieren es dann, damit es in die Sammlung aufgenommen und auch in Ausstellungen gezeigt werden kann.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
presse@lwl.org



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