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Mitteilung vom 15.09.20

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Die Eintagsfliege im Gerümpel

Nach Haushaltsauflösung: Firma schenkt dem LWL-Museum für Naturkunde Insekten-Sammlung

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Münster (lwl). 350 Käfer, fünf Stabheuschrecken, zwei Schaben, eine Zikade, eine Eintagsfliege und 14 Zweiflügler - kein Mittagsmenü für einen Maulwurf sondern eine Insekten-Sammlung. Die gemeinnützige Firma Rümpelfix aus Münster fand bei einer Haushaltsauflösung diese Sammlung und schenkte sie dem LWL-Museum für Naturkunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster.

"Wenn jemand anruft und fragt, wir haben da was gefunden, könnt ihr das brauchen - sagen wir prinzipiell immer ja. Danach prüfen wir das Material und überlegen, ob es in unsere Sammlung passt", erklärt Dr. Heinrich Terlutter, Stellvertretender Direktor des LWL-Museums für Naturkunde. Terlutter betreut zudem die Insektensammlung des Hauses. Mitarbeiter der Firma Rümpelfix der HFR-gGmbH aus Münster hatten bei einer Haushaltsauflösung mehrere Kästen mit Insekten gefunden. Alle Objekte waren vom Sammler präpariert und feinsäuberlich beschriftet.

Wolfgang Effing, Betriebsleiter bei Rümpelfix war sofort klar, dass der Fund etwas besonders ist. "Das haben wir ja auch nicht alle Tage, dass wir bei einer Haushaltsauflösung, zwischen all den Kisten und Gerümpel so etwas finden. Und da dachten wir, vielleicht kann das LWL-Museum damit etwas anfangen. Möglicherweise sind ja auch ein paar seltene Arten dabei."
Es war nicht das erste Mal, dass die Firma bei einer Haushaltsauflösung spannende Objekte fand. Vor einigen Jahren entdeckten Mitarbeiterinnen bei einem ähnlichen Kellerfund Speerspitzen aus Afrika. Auch damals kam Rümpelfix auf das Museum zu.

Die vier Kästen der Insekten-Sammlung beinhalten Objekte aus allen Winkeln der Welt: Amerika, Schweiz oder Portugal sind darunter. Besonders spannend für das Museum sind viele wichtige Objekte aus Westfalen darunter, also passt der Fund perfekt in die museale Sammlung. "Eine zweite Sache fiel uns sofort ins Auge, als wir die Sammlung begutachteten", erklärt Terlutter. "Die Sammler waren ehemalige Angestellte der Universität Münster - einer der Sammler sogar mein eigener Dozent im Studium", so der Biologe.

Seit 1873 stockt das Museum jährlich seine Insekten- und Käfer-Sammlung auf. Über 1,1 Millionen Exemplare sind es inzwischen. Die Sammlungen werden vor allem für wissenschaftliche Arbeiten genutzt. Forscht eine Wissenschaftlerin zum Beispiel nach, ob der Nashornkäfer vor 100 Jahren schon in Westfalen vorkam, hat sie die Möglichkeit, dass Magazin des LWL-Museums nach dem entsprechenden Käfer zu durchsuchen.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
presse@lwl.org



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