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Mitteilung vom 28.07.23

Presse-Infos | Kultur

Serie: Stumme Zeugen zum Sprechen bringen

LWL-Volontärin zeigt mit Steinzeit-Keramikscherbe aus Lotte ihr liebstes Fundstück

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Lotte (lwl). Susanne Bretzel-Scheel, Restauratorin in der Archäologie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), berichtet von ihrer Rekonstruktion eines ledernen Kinderschuhs aus dem 14. oder 15. Jahrhundert, Referent Michael Lagers stellt Vermutungen an, warum eine Amphore aus der späten Bronzezeit 100 Jahre später als Urne verwendet wurde, und Volontär Matthias Bensch erklärt, was der Deckel eines römischen Gefäßes über den Gesundheitszustand von römischen Truppen verrät. In insgesamt 16 Beiträgen, die auch als Kurzfilme auf YouTube erschienen sind, zeigen LWL-Wissenschaftler:innen unter dem Titel "Show & Tell" ihre liebsten archäologischen Fundstücke.

"Wir wollten die Funde als stumme Zeugen der Vergangenheit zum Sprechen bringen, denn jeder archäologische Fund ist etwas ganz Besonders und hat seine eigene Geschichte", so Dr. Vera Brieske, Geschäftsführerin der LWL-Altertumskommission für Westfalen über die Reihe.

Entstanden ist die Serie 2022 im Rahmen des Begleitprogramms "Archäologische Zeitmaschine", bei dem Besucher:innen mittels Spezialbrillen Kurzfilme in "Virtual Reality"-Qualität zu drei archäologischen Fundstätten in Westfalen-Lippe erleben. Neben den Fundstätten können Wissenschaftler:innen in dem neuen Begleitformat nun auch "ihre" Fundstücke präsentieren und einen tieferen Einblick in die archäologische Arbeit geben.

Keramik aus Lotte
In der achten Folge stellt Lea Kopner, studentische Volontärin bei der LWL-Altertumskommission, eine Keramikscherbe aus der Jungsteinzeit vor. Der Fund stammt aus einer Grabung in Lotte-Halen (Kreis Steinfurt). Aufgrund der Verzierung der Scherbe, könne sie eindeutig der Trichterbecher-Kultur zugeordnet und auf 3.200 bis 3.000 vor Christus, also Jungsteinzeit, datiert werden, erklärt Kopner. Der Verzierungen, die heute nur noch als Ritzlinien zu erkennen sind, wurden einst mit einem kleinen Stichel in den feuchten Ton geritzt. "Man muss sich aber vorstellen, dass da früher eine weiße Paste drin war, sodass die Verzierungen richtig geleuchtet haben", so Kopner.

Während der Ausgrabungen sind weitere Scherben gefunden worden, die teilweise sogar direkt an die vorgestellte Scherbe passen. Dadurch konnten die Archäolog:innen die Form des Gefäßes rekonstruieren und wissen nun, dass es sich bei dem Fund um die Scherbe einer Keramikschale handelt. |Video zu finden unter: https://www.youtube.com/@altertumskommissionfurwest2383/videos



Pressekontakt:
Maren Becker, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-5400, presse@lwl.org
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