Mitteilung vom 15.08.24
Presse-Infos | Maßregelvollzug
Erste Vereine trainieren in Sporthalle des LWL-Therapiezentrums für Forensische Psychiatrie Münsterland
Hörstel. (lwl) Seit einigen Tagen wird die Turnhalle des neuen LWL-Therapiezentrums für Forensische Psychiatrie Münsterland in Hörstel (Kreis Steinfurt) nicht mehr ausschließlich von Patienten der Einrichtung genutzt. Die Klinik hat die ersten Nutzungsverträge mit örtlichen Sportvereinen unterzeichnet, die in den Abendstunden die Sporthalle nutzen. "Gerne leisten wir den zusätzlichen Aufwand, da wir vor und nach der externen Hallennutzung Sicherheitskontrollen durchführen müssen. Denn wir freuen uns sehr, dass die Halle nun, wie geplant, auch von Vereinen der Umgebung genutzt wird", sagt Iris Grote von der Verwaltungsleitung des LWL-Therapiezentrums.
Die Volleyball-Damen des SV Teuto Riesenbeck sind die ersten "Externen", die nun die Halle für ihr Training vorübergehend nutzen. "Wir hatten überhaupt keine Bedenken, vielleicht waren wir vorab ein wenig nervös - und natürlich neugierig, weil das für uns alle etwas völlig Unbekanntes war", erzählt Lisa Toniazzo nach dem Training, die zuvor noch nie eine forenische Klinik von innen gesehen hatte, aber vor dem ersten Besuch im Innenhof alle Gebäude erläutert bekam. "Die Eingangsschleuse habe ich auch erklärt bekommen. Das war sehr beeindruckend, auch die ganze Technik da", sagt die 27-Jährige aus Riesenbeck.
Den Tipp für die Nutzung hatte Trainer Jens Oelerich von der Stadt Hörstel erhalten. Die Mannschaft, die sich aktuell auf die neue Saison vorbereitet, war dringend auf der Suche nach einer Alternative, weil die Grüne Halle in Hörstel wegen Wartungsarbeiten geschlossen werden musste. "Wir sind super glücklich, dass das so unkompliziert und schnell möglich war", so der Ochtruper. Die Halle sei zwar aufgrund der niedrigeren Deckenhöhe für die Volleyballerinnen etwas gewöhungsbedürtig, aber für das vorübergehende Training vollkommen ausreichend.
Neben dem SV Teuto Riesenbeck haben sich noch zwei weitere Vereine mit dem Therapiezentrum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gesetzt, darunter auch der SC Hörstel. Ab Herbst trainieren die Badmintonspieler des SC Hörstel in der Forensik-Turnhalle. "Wir haben die Verträge dazu unterzeichnet und ich bin positiv überrascht, dass das so unkompliziert und schnell geklappt hat", so Vereinsvorsitzender Jürgen Tobias Lücke. Da in Hörstel die Harkenberg-Sporthalle längerfristig gesperrt bleibe, stelle dies den Verein vor eine große Herausforderung. "Wir sind sehr zufrieden mit der Lösung", sagt Lücke.
Er hatte als einstiger Vorsitzender der FDP Hörstel einige Jahre die Planungen der forensischen Klinik als Mitglied des Planungsbeirates begleitet und sich damals aktiv dafür eingesetzt, dass die Turnhalle der Einrichtung nach der Inbetriebnahme in den Abendstunden auch von örtliche Vereinen genutzt werden kann.
Die Sporthalle wurde auf Initiative des Planungsbeirates der forensinschen Klinik bewusst mit einem sicheren separaten Zugang errichtet, sodass die Halle auch von örtlichen Vereinen genutzt werden kann.
Hintergrund:
Das LWL-Therapiezentrum für Forensische Psychiatrie Münsterland in Hörstel ist eine der modernsten forensisch-psychiatrische Kliniken in Deutschland. Die Fachklinik ist Ende September 2023 in Betrieb gegangen und verfügt über 150 gesicherte Plätze für die Behandlung erwachsener psychisch-kranker und suchtkranker Männer, die im Zusammenhang mit ihrer Erkrankung eine erhebliche Straftat begangen haben und von einem Gericht in den sogenannten Maßregelvollzug eingewiesen worden sind.
Die Einrichtung deckt den Bedarf an Maßregelvollzugsplätzen für den Landgerichtsbezirk Münster ab. Sie ist die erste von insgesamt fünf neuen forensisch-psychiatrischen Kliniken, die das Land NRW zur Entlastung bereits bestehender Einrichtungen bauen ließ. Die Klinik ist in Trägerschaft des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL).
Die Fachklinik beschäftigt rund 230 Mitarbeiter. Etwa 120 von ihnen arbeiten im Pflege- und Erziehungsdienst, der größten Berufsgruppe.
Pressekontakt:
Bianca Hannig, LWL-Maßregelvollzug, 0251 591-3476 und Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
LWL-Einrichtung:
LWL-Therapiezentrum für Forensische Psychiatrie Münsterland in Hörstel
48477 Hörstel Karte und Routenplaner
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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