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(172 KB)   Der Brand, verschiedene Ofentypen: Ringofen der Ziegelei Sylbach in Lage  / Lage, Archiv des Orts- und Zieglermuseums / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/O. Mahlstedt   Der Brand, verschiedene Ofentypen: Ringofen der Ziegelei Sylbach in Lage  / Lage, Archiv des Orts- und Zieglermuseums / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/O. Mahlstedt
TITELDer Brand, verschiedene Ofentypen: Ringofen der Ziegelei Sylbach in Lage
GEOPOSITIONGoogle Maps OSM | 51.745228273865200 (NS), 8.712327182292938 (EW) (exakt)


INFORMATIONBei den Ofentypen ist zunächst eine Grobunterscheidung in Öfen mit unterbrochenem Betrieb und Öfen mit ununterbrochenem Betrieb möglich. Öfen mit unterbrochenem Betrieb ist gemeinsam, daß jeder Brand ein abgeschlossener Vorgang ist, der mit dem Füllen des kalten Ofens beginnt, über das langsame Erwärmen und das anschließende Aufheizen zur Vollglut führt und schließlich über das Abkühlen und das Erkalten zum Aussetzen der gebrannten Ziegel. Die sog. "deutschen" Öfen waren mit einem starken Mauerwerk versehen, aber meist wurde auf ein abschließendes Gewölbe verzichtet: Die Formlinge wurden nur abgedeckt, so daß der Rauch und das verdunstende Wasser ungehindert abziehen konnten. Meist wurden diese Öfen von der Seite her über mehrere Brennstellen befeuert.

Unter den Öfen mit periodischem Betrieb ist der Kasseler Ofen, 1820 von Henschel in Kassel entwickelt, ein Fortschritt. Feuerraum und Brennraum sind durch eine Scherwand getrennt, der Ofen besitzt ein festes Gewölbe.

RINGOFEN:
1. Schornstein
2. Kammern mit Brand

RINGOFEN:
1. Schornstein
2. Brennkanal
3. Rauchkanäle ("Füchse")

Die Heizgase durchziehen das Brenngut in dem leicht ansteigenden Brennraum und verlassen den Ofen an der Rückseite in den Kamin. Der Ausschuß ist gering und der Brennstoffverbrauch wesentlich günstiger als bei früheren Öfen. Ungünstig ist, daß der Kasseler Ofen nach jedem Brand auskühlen muß, ehe er geleert werden kann.

Das Ziel, Brennmaterial sparsam einzusetzen, wurde erst bei den Öfen mit ununterbrochenem Betrieb erreicht. Bereits 1839 soll ein solcher Ofen gebaut worden sein, aber erst 1858 erhielt Friedrich Hoffmann ein Patent auf seine "Ringöfen", die sich als funktionstüchtig erwiesen. Die Absicht, Brennstoff ökonomisch einzusetzen, wird beim Ringofen dadurch erreicht, daß der Ofen selbst in Kammern aufgeteilt ist, die ringförmig, später auch in langgestreckter Form, um den Schornstein angeordnet sind. Diese Kammern waren ursprünglich durch eiserne Schieber getrennt, die später durch Papierschieber ersetzt wurden.

Jede Kammer des Ringofens ist sowohl mit dem Schornstein wie mit der Brennstelle verbunden. Das Prinzip, nach dem er funktioniert, ist eigentlich einfach: Die Heizgase durchwandern fortlaufend von Kammer zu Kammer den Ofen. Die abziehenden Gase trocknen und erwärmen die ungebrannten Formlinge, dann wird der Vollbrand in die entsprechende Kammer geleitet, und wenn das Brenngut gebrannt ist, wandert das Feuer weiter, während die abziehende Wärme den Formlingen der erneut beschickten Kammern zugeleitet wird. Sind die Ziegel abgekühlt, wird die Kammer geleert und sogleich wieder gefüllt - der Brennkanal kehrt in sich selbst zurück. Die Feuerstellen, Brenner, sind über den Kammern angelegt. Von der Wirksamkeit der Ringöfen kündet die Tatsache, daß in England einer der ersten Ringöfen 52 Jahre ununterbrochen betrieben wurde.

Mit den Ringöfen war das Zieglergewerbe von der Beschränkung auf die warme Jahreszeit befreit. Das Gewerbe konnte nun ohne Unterbrechung betrieben werden. Nachteilig war jedoch der ständige Wechsel von Aufheizen und Abkühlen für das Mauerwerk, und die Arbeit in den Kammern war durch die Restwärme und den Ziegelstaub sehr belastend.

Das Bild zeigt den Brennkanal des Ringofens der Ziegelei Sylbach in Lage. Diese Ziegelei wird als ein Standort des Westfälischen Industriemuseums hergerichtet. [Das Museum ist inzwischen eröffnet worden.]


TECHNIKFoto
FORMATjpg


OBJEKT-PROVENIENZLage, Archiv des Orts- und Zieglermuseums
FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/O. Mahlstedt


QUELLE    Lehnemann, Wingolf | Handwerkliche und industrielle Ziegelherstellung | Dia 06, S. 17-20
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit3.8   1850-1899
Ort2.5.10   Lage, Stadt
DATUM AUFNAHME2004-02-23
AUFRUFE GESAMT1254
AUFRUFE IM MONAT213