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(133 KB)   Pferdemarkt in Hamm, 1987 / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem   Pferdemarkt in Hamm, 1987 / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem
TITELPferdemarkt in Hamm, 1987
DATIERUNG1987


INFORMATIONDie Bildmontage zeigt Markttreiben und Preisverhandlungen auf dem Pferde- und Nutzviehmarkt in den Hammer Zentralhallen im Juli 1987. Während des traditionellen, bis heute gebräuchlichen wechselseitigen Schlagens in die offene Hand des anderen nähern sich die Preisvorstellungen von Käufer und Verkäufer. Je nach Nerven und Geldbeutel geben beide Parteien immer ein wenig nach. Erst wer die Hand des anderen festhält, akzeptiert dessen Preis. Jeder Handschlag ist von Kommentaren über den Zustand des Pferdes begleitet, die oftmals noch in der eigentümlichen Mischung der Händlersprache aus Plattdeutsch, Jiddisch und Rotwelsch gegeben werden.

Die Initiative zur Errichtung der Hammer Auktionshalle ergriff die Westfälische Herdbuchgesellschaft, um einen zentralen Versteigerungsplatz für das Zuchtvieh zu erhalten. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg hatte die Landwirtschaftskammer in Hamm Versteigerungen unter freiem Himmel durchgeführt. Ab 1929 wurden die in Bielefeld, Paderborn, Dortmund und Gütersloh stattfindenden Auktionen in den städtischen Versteigerungshallen im Hammer Süden zusammengefaßt. Seit 1937 ist Hamm der einzige Auktionsplatz für die Westfälische Schwarzbuntzucht, bis 1944 die Totalzerstörung der Hallenanlagen die erfolgreichen Auktionen unterbrach.

Schon 1939 war die gesamte Anlage von der finanzschwachen Stadt Hamm an die Versteigerungshallen GmbH übergegangen. 1949 wurde eine neue Anlage erbaut und in Zentralhalle umbenannt. Die Finanzierung erfolgte ebenso eigenwillig wie erfolgreich: fünf bis zwanzig Prozent des für jeden Bullen erzielten Verkaufspreises wurden von den Züchtern freiwillig für mindestens drei Jahre als verzinsliches Darlehn für den Wiederaufbau der Halle zur Verfügung gestellt.

Seit dem Jahr 1961 finden in den Hammer Zentralhallen im 14tägigen Turnus Pferde-, Nutzvieh- und Ferkelmärkte statt, um die Halle besser auszulasten. Schon im ersten Jahr wurden die Veranstaltungen zu einem vollen Erfolg: rund 3.000 Kühe, 12.000 Ferkel und 8.500 Pferde wurden zum Verkauf gestellt. Vor allem die Schließung des Dortmunder Viehmarktes hat zu diesem Erfolg beigetragen. Bis heute versteht sich der Hammer Pferdemarkt als Europas größte Verkaufsveranstaltung dieser Art. Zeitweilig - so zur Mitte der sechziger Jahre - wurden mehr als 10.000 Pferde pro Jahr aufgetrieben. Seit Beginn der achtziger Jahre sind diese Zahlen von etwa 9.000 auf 5.700 im Jahre 1986 gefallen. Somit konnten aber auch 1986 im Durchschnitt noch etwa 220 Pferde auf jedem der 26 Märkte pro Jahr angeboten, begutachtet und - wie auf diesem Bild - per Handschlag gehandelt werden.


TECHNIKFoto
FORMATjpg


FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem


QUELLE    Burgholz, Dieter | Markt und Jahrmarkt in Westfalen | Dia 08, S. 23
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit3.10   1950-1999
Ort1.5   Hamm, Stadt <Kreisfr. Stadt>
Sachgebiet10.16   Handel, Kauffrau/Kaufmann
DATUM AUFNAHME2004-02-24
AUFRUFE GESAMT345
AUFRUFE IM MONAT119