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(138 KB)   Blick von der Kreisverwaltung auf den ältesten Teil des historischen Stadtkerns und den Burgberg Tecklenburg / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem   Blick von der Kreisverwaltung auf den ältesten Teil des historischen Stadtkerns und den Burgberg Tecklenburg / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem
TITELBlick von der Kreisverwaltung auf den ältesten Teil des historischen Stadtkerns und den Burgberg Tecklenburg


INFORMATIONDie historisch genau faßbaren Daten des Ortes Tecklenburg reichen bis in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück und weisen ihn zunächst als eine sich an die gleichnamige Burg anlehnende Ansiedlung aus.

Die frühe urkundliche Erwähnung des Ortes als "suburbium" und "wicbeld", aber auch die Reste der aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts stammenden Ummauerung dokumentieren seine vorstädtische Bedeutung, die er wohl mit dem Ausbau der Burg zur gräflichen Residenz erhalten hatte.

Das Bild zeigt im Vordergrund die historische Gebäudegruppe "Im Grund". Der um mehrere Meter niedriger als der heutige "Markt" liegende Platz zeigt das ursprüngliche Niveau des alten, nahezu quadratischen Marktplatzes mit seinem Straßenkreuz, der wie hier von giebelständigen Fachwerkhäusern und einer starken Mauer umschlossen war.
Noch heute ist der Mauerverlauf und damit die Ausdehnung der alten Siedlung fotografisch gut zu erschließen.

Die mit dem Ausbau der gräflichen Macht im 13. und 14. Jahrhundert zunehmende Bedeutung des Residenzortes hat vermutlich auch zu seiner Vergrößerung über die alte Befestigung hinaus geführt.

Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts scheint Tecklenburg eine selbständige Kirchengemeinde gewesen zu sein; die Bezeichnung "Stadt" ist seit 1388 urkundlich belegbar.

Während sich der alte Stadtkern im 14. und 15. Jahrhundert nur wenig veränderte, kam es vermutlich zu Beginn des 16. Jahrhunderts zu umfangreichen Baumaßnahmen, die vor allem von wehrtechnischen Erwägungen bestimmt waren und das Erscheinungsbild der Stadt bis heute prägen.

Der größte Teil der Stadtmauer sowie der Stadtkernbebauung wurde abgebrochen. Zugleich wurde durch gewaltige Erdaufschüttungen das Niveau des heutigen Marktes und eines Teils der heutigen Landrat-Schultz-Straße um mehr als fünf Meter angehoben. Diese Niveauanhebung und damit verbundene Abflachung des stadtseitigen Steilhanges der Burg geschah vermutlich aus folgenden Gründen:
  1. Die vormals zu steile Abböschung verursachte vermutlich mehrmals das Abrutschen von Erdmassen und stellte damit eine ständige Bedrohung des Marktfleckens dar.
  2. Die Durchsetzung der Reformation, vor allem die vertragliche Einbindung in den Schmalkaldischen Bund der Protestanten (1531) verlangte eine Anpassung an die zeitgemäße wehrtechnische Entwicklung (Bastion). Eine statische Sicherung der durch Beschuß gefährdeten feindseitigen Steilhänge wurde unerläßlich.


Die verkehrstechnisch bedingte gesunkene Bedeutung Tecklenburgs als Marktflecken und seine nun strategisch gestiegene Bedeutung als Bastion, die freies Schußfeld benötigte, läßt vermuten, daß der heutige "Markt" nach der Niveauanhebung zunächst von einer Bebauung freigehalten wurde.
Die baugeschichtliche Dokumentation des relativ jungen Gebäudebestandes stützt diese These.

Eine Wiederbebauung setzte wohl zunächst hier "lm Grund" und dann an der Krummacher Straße ein.

Ein Teil der Häuser ist um 1600 datiert und wurde z.T. auf den Resten der alten Stadtmauer errichtet.


TECHNIKFoto
FORMATjpg


FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem


QUELLE    Müller, Hans Ulrich | Tecklenburg - Stadt und Burg | Dia 02, S. 8f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Ort2.44   Tecklenburg, Gt. < - 1808>
3.7.22   Tecklenburg, Stadt
Sachgebiet3.7.1   Regierungssitze, Herrschaftssitze
DATUM AUFNAHME2004-02-25
AUFRUFE GESAMT291
AUFRUFE IM MONAT86