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MEDIEN

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TITEL

Herford vom Bahnhof aus, um 1870

URHEBER OBJEKT

Frühsorge, C.

DATIERUNG

1870 [um]

INFORMATION

Der wirtschaftliche Niedergang Herfords in der frühen Neuzeit machte aus der ehemaligen Hansestadt ein armseliges Ackerbürgerstädtchen. Der 30-jährige Krieg (1618-1648) und der Siebenjährige Krieg (1756-1763) verschlimmerten die Lage der Stadt, die nach Kriegsende jedesmal ruiniert und ausgeplündert war.

Als Folge der industriellen Revolution - zunächst in England, dann auch auf dem Kontinent - konnten die Handspinner und Weber nicht mehr gegen die billigere maschinell hergestellte Ware ankommen und verelendeten. Auch in der Herforder Gegend waren viele Weber und Spinner davon betroffen und die Not war groß. Verschiedene Versuche, bald nach 1800 maschinelle Spinnereien und Webereien in Herford anzusiedeln, erwiesen sich angesichts der billigeren englischen Konkurrenz als äußerst schwierig.

Wesentlichen Auftrieb erhielt die Industrialisierung Herfords erst mit dem Bau der Köln-Mindener Eisenbahn (1845-1847). Weitere Industriezweige wie die Zigarren- und Möbelfabrikation folgten, und seit den "Gründerjahren“ nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 nahm auch Herford an der stürmischen industriellen Entwicklung Deutschlands teil. Allmählich verbesserte sich die soziale Lage der Bevölkerung und die Bautätigkeit nahm einen entscheidenden Aufschwung. Die Einwohnerzahl stieg: Während Herford im Mittelalter und der frühen Neuzeit etwa zwischen 4.000 und 5.000 Bewohner hatte, waren es um 1820 6.000, 1875 bereits 12.000 und 1914 35.000.

Das Bild zeigt den Güterbahnhof mit den Bahnhofsgebäuden und der Stadt im Hintergrund. Einzelne Fabrikgebäude sind zu erkennen. Die industriellen Anlagen entstanden vorwiegend in Bahnhofsnähe in der Radewiger Feldmark, wo allmählich ein neuer Stadtteil wuchs.

TECHNIK

Steindruck

FORMAT

jpg

OBJEKT-PROVENIENZ

Herford, Städtisches Museum

FOTO-PROVENIENZ

Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen

QUELLE