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(94 KB)   Burg Wewelsburg / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem   Burg Wewelsburg / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem
TITELBurg Wewelsburg


INFORMATIONÜber dem Almetal im Südwesten des Fürstbistums war auf einem nach Norden vorspringenden, steil abfallenden Bergrücken eine Burganlage gelegen, die sich seit Anfang des 14. Jahrhunderts im Besitz der Paderborner Bischöfe befand. Sie belehnten seit altersher die Edelherren von Büren mit der Anlage, mit denen außerdem eine gemeinsame Besatzung vereinbart worden war. Im Lauf der Zeit war die Burg an verschiedene Hände verpfändet worden, bis Fürstbischof Dietrich von Fürstenberg 1589 Amtshaus und Herrschaft für 3.536 Goldgulden wieder zurückerwarb und sie als wichtigen "Stützpunkt im Südwesten des Hochstifts, gegenüber den Selbständigkeitsgelüsten der evangelischreformierten Herren von Büren" gewann. [1] Die Edelherren von Büren stammten aus jener Gruppe altsächsischer, hochadeliger Dynastenfamilien, wie die Edelherren und Grafen zur Lippe, die Edelherren von Störmede, von Steinfurt u. a., die ständisch-gesellschaftlich zum Beispiel dem niederen, einfachen Ministerialadel derer "von Fürstenberg" überlegen waren und eine mehr oder weniger selbständige, beinahe landesherrliche Stellung vertraten. [2]

Vor diesem Hintergrund erweist sich der Erwerb der Wewelsburg als ein wichtiger Schritt, den landesherrlichen Machtanspruch buchstäblich zu untermauern. In diesem Sinn ließ Bischof Dietrich die beiden bescheidenen, mittelalterlichen Steinhäuser zu einer großzügigen, dreiflügeligen Festungsanlage in den Jahren 1604 bis 1607 ausbauen, die ihm ebenso - neben Neuhaus - als Sitz für die Hofhaltung diente. Von dieser Aufgabe zeugen noch heute die mit repräsentativen, figürlichem Schmuck ausgestatteten Kamine. - Nach schwerer Plünderung und Beschädigung im Jahre 1646 durch die protestantischen Schweden wurde die Wewelsburg wiederhergestellt Mit ihren weit ins Land ragenden und sichtbaren, gewaltigen Ausmaßen belegt sie noch heute den Herrschaftsanspruch und Machtwillen Paderborner Landesfürsten im 17. Jahrhundert.

Die dreiflügelige Höhenburg ist zweigeschossig, mit runden Ecktürmen versehen, die bis 1654 flachgedeckt und mit einem Zinnenkranz ausgestattet waren. Die architektonische Gliederung (Giebel, Portale, Erker etc.) erinnert an Schloß Neuhaus (vielleicht von gleichen Steinmetzen?). In der östlichen Hälfte des Südflügels sind Reste der mittelalterlichen Burg, das sogenannte Waldecksche und das Burensche Haus erhalten. Im Innenhof wurde ein prachtvoller, achteckiger Treppenturm erbaut Der gewaltige Nordturm (Durchmesser 20 Meter) mit der Kapelle im Erdgeschoss wurde seit einem Brand im Jahre 1815 zur Ruine.


[1] Theuerkauf, Dietrich von Fürstenberg, S. 36.
[2] Theuerkauf, Gerhard, Das Lehnswesen in Westfalen, in: Westfälische Forschungen / Mitteilungen des Provinzialinstituts für westfälische Landes- und Volksforschung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, Band 17, Münster 1967, S. 14-27.


TECHNIKFoto
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FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem


QUELLE    Vogt, Arnold | Die Gegenreformation im Paderborner Land | Dia 07, S. 31
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit3.2   1550-1599
Ort2.28   Paderborn, (Fürst-)Bistum < - 1802>
DATUM AUFNAHME2004-02-26
AUFRUFE GESAMT3278
AUFRUFE IM MONAT205