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(78 KB)   Die Zisterzienser: Kloster Marienfeld vor der 1829 erfolgten weitgehenden Zerstörung (o) / Die Zisterzienserkirche in ihrem heutigen Zustand (u) / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem   Die Zisterzienser: Kloster Marienfeld vor der 1829 erfolgten weitgehenden Zerstörung (o) / Die Zisterzienserkirche in ihrem heutigen Zustand (u) / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem
TITELDie Zisterzienser: Kloster Marienfeld vor der 1829 erfolgten weitgehenden Zerstörung (o) / Die Zisterzienserkirche in ihrem heutigen Zustand (u)


INFORMATIONNicht zuletzt durch große Landschenkungen adeliger Stifter waren die Benediktinerklöster im Laufe der Zeit reich und - durch den Reichtum - mächtig geworden, was vielerorts eine Vernachlässigung der strengen Ordensregeln zur Folge hatte. Der monastische Reformgedanke, der sich daraufhin an der zunehmenden Verweltlichung des Klosterlebens entzündete, fand, ausgehend von den französischen Klöstern Gorze und Cluny, um 1100 einen ersten Höhepunkt in der zisterziensischen Bewegung. Die Zisterzienser, die um 1140 auch in Westfalen Einzug hielten, verpflichteten sich zur strengsten Beachtung der benediktinischen Regeln. Ihr asketisches Lebensgefühl fand einen sichtbaren Ausdruck in den Klöstern und Kirchen, die sie sich erbauten.

Die Niederlassung Marienfeld bei Harsewinkel wurde 1185 als Tochterkloster von Hardehausen aus gegründet. Seine Kirche, um 1200 geweiht, ist heute die einzige frühe Zisterzienserkirche Westfalens. Alle zisterziensischen Klöster lagen, von den Mönchen selbst erbaut, stadtfern in der Einsamkeit großer Wälder. Die Niederlassungen selbst waren ebenso streng und einfach wie die Kirchen, die von den Mönchen in den grauen Kutten aus nacktem, roh behauenem Stein gleichfalls eigenhändig errichtet wurden. Weder innen noch außen zeigten sie ornamentalen Schmuck. Als einziges Bildwerk war eine Madonna gestattet. Der Dachreiter, der an die Stelle der fehlenden Türme trat, ist bis heute das äußere Erkennungszeichen aller im zisterziensischen Geist erbauten Kirchen. Die strengen Ordnungsvorstellungen der Zisterzienser, ihr aus freiwilliger Armut geborener Wille zu Klarheit, Geistigkeit und Präzision bedeutete nicht nur eine Absage an die "reiche" spätromanische Kunst, in ihnen entfaltete sich bald jene Ästhetik, die im 12. und 13. Jahrhundert zur Gotik hinführen sollte.

So zeigt unser Bild im oberen Teil die weitläufige Gesamtanlage, des einstmals bedeutenden Klosters Marienfeld vor seiner weitgehenden Zerstörung im Jahre 1829. Unten ist die aus Backstein erbaute Zisterzienserkirche in ihrem heutigen Zustand zu sehen, ein kreuzförmiger Saalbau, dessen Langschiff aus drei, der plattgeschlossene Chor (rechts im Bild) aus eineinhalb quadratischen Jochen besteht. Von der mittelalterlichen Klosteranlage ist heute nur noch der nördliche, an das Langschiff angelehnte Kreuzgangflügel mit seinen acht Jochen erhalten.


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FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem


QUELLE    Jakob, Volker | Mittelalterliches Klosterleben | Dia 06, S. 17f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit2   Mittelalter
Ort2.2.4   Harsewinkel, Stadt
DATUM AUFNAHME2004-02-26
AUFRUFE GESAMT2662
AUFRUFE IM MONAT253