INSTITUTION

INSTITUTIONStadt Rüthen
SPARTEKreise, Kommunen


STRASSE, NR.Hochstraße 14
PLZ59602
ORTRüthen
TELEFON02952/8180
FAX02952/818170
E-MAILpost@ruethen.de
URL  Rüthen
  [http://www.ruethen.de]


REGIERUNGSBEZIRKArnsberg
KREISSoest
GEMEINDESCHLÜSSEL5974036
UNLOCODEDE RUT
NUTSCODEDEA5B / 05974036
KFZ-KENNUNGSO / LP


GRAD Länge8°25'57"
GRAD Breite51°29'35"
FLÄCHE (qkm)158,09 (30.06.2007)
BEVÖLKERUNG10.894 (31.12.2007)
HÖHE (m über NN)380


INFORMATIONZu Rüthen, flächengrößte Gemeinde im Kreis Soest, gehören außer der Kernstadt noch weitere 14 Ortschaften. Der Haarstrang bildet die Trennungslinie zwischen zwei Großlandschaften, dem Münsterland im Norden und dem Sauerland im Süden. Besonders die südlich des Haarstrangs gelegene Kernstadt Rüthen und die Ortschaft Kallenhardt sind Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen. Die Stadt Rüthen hat ca. 12.000 Einwohner und eine Flächengröße von 158,1 qkm.

Die alte Berg- und Hansestadt Rüthen ist durch ihre Lage am Oberlauf der Möhne und ihre waldreiche Umgebung ein gern aufgesuchter Erholungsort. Natur, Historie und Kultur kann der Besucher auf Schritt und Tritt genießen. Rüthen ist über die Autobahn Dortmund - Kassel (A 44 -Ausfahrten Erwitte/Anröchte und Büren -) und die Bundesstraßen B 1, B 55 und B 516 günstig zu erreichen. Der Regionalflughafen Paderborn-Lippstadt liegt 20 km entfernt. Busverbindungen bestehen nach Lippstadt, Soest, Brilon und Warstein.


Gegenwart

Heute stellt sich Rüthen als eine ländliche Kleinstadt dar, die über vielfältige Versorgungseinrichtungen wie Grundschulen, Hauptschule, Gymnasium, zahlreiche Sportanlagen, eine Stadthalle und einige Gemeinde- bzw. Schützenhallen verfügt. Rüthen hat noch immer seine jahrhundertealte, prägnante Silhouette. Die mittelalterliche Stadtmauer mit Hachtor und Hexenturm, die zwei Kirchen (romanisch/gotisch und neugotisch), ein barockes Rathaus und viele Fachwerkhäuser geben der Stadt die bestimmende Note. Sehenswürdigkeiten außerhalb der Kernstadt sind neben den Kirchen zahlreicher Ortsteile insbesondere das historische Rathaus (14. Jh.) Kallenhardts und die in seiner Nähe gelegene Wasserschlossanlage Körtlinghausen sowie die Kulturhöhle „Hohler Stein".


Geschichte

Die meisten der heutigen Ortschaften existieren -weitgehend nachweislich - schon lange vor 1200, dem Gründungsjahr der Stadt Rüthen.

Der Ort Kallenhardt bestand bereits als Vorläufersiedlung Osterfelde im Jahr 1072 und wurde als städtische Festungsgründung der Erzbischöfe von Köln zwischen 1264 und 1297 auf einen nahegelegenen Bergrücken, die „kale hardt", verlegt. Die Bewidmung Rüthens mit städtischem Recht erfolgte am 29. September 1200 durch den Kölner Erzbischof Adolf I. von Altena. Durch ein eigenständig fortgebildetes Stadtrecht Soester Ursprungs, zahlreiche Jahr- und Wochenmärkte, eigene Maße und Gewichte, städtische Gerichtsbarkeit, Jagdrechtsame und viele andere Privilegien war die Stellung der Stadt Rüthen lange Zeit so überragend, dass den umliegenden Dörfern noch im 18. Jahrhundert untersagt werden konnte, eigene Handwerker zu haben. Besonders einflussreich wurde die Stellung der Stadt nach der Kontaktaufnahme zur deutschen Hanse und deren Mitgliedschaft vom Jahr 1375 an. Seit 1322 ist ein geordnetes Schulwesen am Ort nachweisbar. Von Rüthen aus wurde weitläufiger Handel betrieben. Handelsobjekte waren die hiesigen Naturprodukte wie Leder, Webstoffe, Holz und Grünsandstein. Auch Kallenhardt, das zur damaligen Zeit- wie eine Reihe weitere Städte des Herzogtums Westfalen - die Vorzüge des übernommenen Rüthener Stadtrechtes und die damit verbundenen Sonderrechte und Freiheiten genoss, gehörte unter dem Vorort Rüthen zur Hanse.

Nach der Soester Fehde wurde Rüthen um 1450 zu einer der vier bedeutsamsten Städte des Herzogtums und betrieb als ständiger Repräsentant der landständischen Städtekurie aktive Landespolitik. Zwischen 1650 und 1750 war Rüthen Bauzentrum für die weite Umgebung. Den Ausgangspunkt dafür bildete der von den Baumeistern und Steinmetzen sehr geschätzte Rüthener Grünsandstein. Auch aus dem Ausland zogen viele Bauhandwerker und Künstler nach Rüthen. So sind manche bis heute erhaltene Altäre und andere Kircheneinrichtungen in Westfalen Arbeiten von Rüthener Bildschnitzern und Malern.

Alte Traditionen leben in Rüthen fort. Die jährliche Lobeprozession, die ihren Ursprung in einem Gelübde aus den Notzeiten des Spätmittelalters hat und seit dem letzten Pestjahr 1625 ihren festgelegten Ritus besitzt, führt auf das Jahr 1350 zurück. Die schon länger als 550 Jahr existierenden Bürgerschützen feiern alljährlich ihr Hochfest. Die alte Zunft der Schreiner und Zimmerleute lebt in einem jedes Jahr begangenen Zunfttag fort.

Bedeutsame Bauwerke sind Zeugnisse der Geschichte dieser Stadt. Die ältesten Teile der auf ca. 3 km Länge erhaltenen Stadtmauer und der Festungsbauwerke (Hachtor, Hexenturm, zahlreiche Turmreste) stammen aus der Zeit um 1300.

Im Laufe seiner Geschichte wurde Rüthen von sechs großen Bränden heimgesucht. Die ältesten erhaltenen Wohnhäuser der Stadt entstanden Anfang des 17. Jahr¬hunderts. Zu den Sehenswürdigkeiten von Rüthen gehö¬ren die spätromanische Nikolauskirche (um 1220), das alte Barockrathaus mit der berühmten Rundtreppe (1730), ferner das Kirchenportal des ehemaligen Kapuzi¬nerklosters auf dem Friedhof (1684). Die Johanneskirche besitzt einen alten Kapellenbau mit dem Gnadenbild „Maria vom Stein", das wohl aus der Stadtgründungszeit stammt. Prunkvolle Barock¬ausstattungen weisen die Kirchen von Altenrüthen, Kallenhardt und Hoinkhausen auf.


Wirtschaftsstruktur

Die Wirtschaftsstruktur der Stadt wird im wesentlichen durch holz-, metall-, kunststoff- und elektroverarbeitendes Gewerbe bestimmt. Daneben spielt eine Vielzahl leistungsfähiger Handwerksbetriebe eine ebenso gewich¬tige Rolle. Für Neuansiedlungen oder Aussiedlungen von Betrieben stehen ausgewiesene Industrie- und Gewerbeflächen preisgünstig zur Verfügung.


Sehenswüdigkeiten

Hachtor
Aus Richtung Norden kommend betritt man die Rüthener Altstadt durch das aus dem 13. Jahrhundert überkommene Hachtor, das aus Rüthener Grünsandstein gemauert ist. Das letzte von ehemals 4 Stadttoren diente über Jahrhunderte auch als Gefängnis (= nhd. Hafttor) für die von auswärts stammen¬den Übeltäter. Haupttor und nicht mehr vorhandenes Vortor waren über den noch sichtbaren Befestigungsgraben mit einer Zugbrücke verbunden, die Nordseite des großen Torturms wurde ehemals durch ein Fallgitter gesichert. Im Durchgang des Hachtores wurde der zum Tode verurteilte auf den Weg zur Richtstätte die letzte Beichte abgenommen.

Altes Rathaus
Im Zentrum der Altstadt liegt das Alte Rathaus der Stadt. In den Jahren 1726-1730 wurde das Gebäude im Barockstil durch den Baumeister Michael Spanner errichtet und mit seiner einzigartigen, eindrucksvollen Rundtreppe versehen. Portale und Plastiken sind kunstvolle Werke Rüthener Bildhauer der Barockzeit. Die erhalten gebliebenen Räumlichkeiten im In¬nern (bes. der große Ratssaal) werden für kulturelle Zwecke genutzt, das dekorative ehemalige Bürgermeisterzimmer dient dem Standesamt der Stadt für Trauzeremonien.

Hexenturm und Stadtmauer
In der äußeren Südwestecke des halbmondförmig angelegten mittelalterlichen Stadtgrundrisses befindet sich der einzige erhalten gebliebene Turm der alten Stadtbefestigung. Das halbrunde Gebäude erhielt aus dem Volksmund seine Be¬zeichnung aufgrund seiner Funktion als Kerker und Folterkammer in der lang dauernden Phase Rüthener Hexenprozesse und ihrer schauerlichen Begleitumstände. Im Hexenturm befindet sich ein kleines Museum mit Folterwerkzeugen aus dem kurkölnischen Sauerland. Außer diesem Turm besaß die alte Stadtbefestigung noch weitere 12 Türme und Blockhäuser, deren Reste in dem auf ca. 3,5 km noch sichtbaren Stadtmauerring bei einer Rundwanderung feststellbar sind.

Wasserturm
Hoch über dem Tal der Möhne liegt der Rüthener Wasserturm. 1909 wurde er von dem Kasseler Architekten Leithäuser errichtet, am höchsten Punkt der Oberstadt direkt am alten Stadtmauerring gelegen. Insgesamt 36 m hoch dient sein 150 cbm fassender Behälter noch heute der städtischen Wasserversorgung, auf 31 m Höhe befindet sich eine besteigbare Aussichtsplattform.

Stadt Rüthen


SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Ort1.11.9   Rüthen, Stadt
Sachgebiet3.11   Städte und Gemeinden, Ober-/Bürgermeister/Ober-Bürgermeisterin, Mitarbeiter
6.8.14   Soziale Randgruppen
DATUM AUFNAHME2003-12-09
DATUM ÄNDERUNG2012-11-22
AUFRUFE GESAMT1407
AUFRUFE IM MONAT616