PERSON

FAMILIEBernsau
VORNAMEHans
BERUF / FUNKTIONKaufmännischer Angestellter, SA-Truppführer, sog. "Blutzeuge"


GESCHLECHTmännlich
GEBURT DATUM1905-10-22   Suche
GEBURT ORTIserlohn
TOD DATUM1933-01-18   Suche
TOD ORTIserlohn
TODESURSACHESchussverletzungen bei einer Schießerei zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten in der Nähe des Iserlohner SA-Heims


BIOGRAFIESA-Truppführer, sog. "Blutzeuge"; Handlungsgehilfe, 1926 Eintritt in die NSDAP (Mitgliedsnummer 47.984), Ortsgruppe Schleswig, 1927 Eintritt in den SA-Sturm 7, 25.05.1927 Wiedereintritt in die NSDAP, Ortsgruppe Iserlohn, 1929 Bezirksgeschäftsführer, 01.03.1930 Streichung in der NS-Reichskartei durch die Ortsgruppe Dortmund, 07.09.1931 Rücknahme der Streichung ("ausnahmsweise") durch die Gauleitung Schleswig-Holstein, 1932 als Versammlungsredner und Geschäftsführer in Viöl (Nordfriesland) bezeichnet, 11.01.1932 polizeiliches Redeverbot, Anfang Mai 1934 wegen parteischädigenden Verhaltens Parteiausschluss, jedoch parteiinterne Rehabilitierung, Übersiedlung in seine Heimatstadt Iserlohn, nach NS-Angaben am Abend des 16.01.1933 bei einem Überfall von Kommunisten auf das SA-Heim durch einen Schuss auf dem Bahnhofsvorplatz schwer verletzt, am 18.01.1933 an seinen Verletzungen verstorben; der mutmaßliche Haupttäter Franz Schidzick wurde am 14.09.1934 in Hagen hingerichtet. Aufbahrung im Büro der NSDAP, Trauerzug zum Friedhof, Grabrede u. a. des Gauleiters Josef Wagner und eines Vertreters der Reichsleitung, Ehrenmal auf dem Friedhof, in Schleswig Gedenktafel und Umbenennung einer Straße (25.08.1934 Hans-Bernsau-Platz, vormals Amalienplatz) und der SA-Dankopfer-Siedlung "Am alten Wall", geführt als "Ermordeter des Gaues Westfalen-Süd" auf dem Gauehrenmal im Haus der Gauleitung in Bochum.

Quellen. Marcus Weidner, Die Straßenbenennungspraxis in Westfalen und Lippe während des Nationalsozialismus. Datenbank der Straßenbenennungen 1933-1945, Münster 2013ff. Bernsau, Hans. - BArch, BDC, PK, A 310. - Anon., Gau Westfalen, in: Die Ruhmeshalle der SA., SS. und HJ., des früheren Stahlhelms und der für das Dritte Reich gefallenen Parteigenossen, Fürstenwalde/Spree [1933], S. 103-106; A.-K. Busch, Blutzeugen. Ein Beitrag zur Praxis politischer Konflikte in der Weimarer Republik, 2., überarb. u. erw. Aufl., [S.l.] 2010, S. 389-393 (wissenschaftlich ungesichert); Kalender der Deutschen Arbeit 1936, Berlin [1935], S. 11.

Marcus Weidner
AUFNAHMEDATUM2013-09-23


PERSON IM INTERNETBiografien, Literatur und weitere Ressourcen zur Person mit der GND: 1042164959


QUELLE     | Kolonnen und Kulissen | S. 39f.

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit3.9   1900-1949
Ort1.8.6   Iserlohn, Stadt
DATUM AUFNAHME2010-11-08
DATUM ÄNDERUNG2013-09-23
AUFRUFE GESAMT772
AUFRUFE IM MONAT187