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(82 KB)   Gemeinde Borchen (Kreis Paderborn): Die Hünenburg bei Gellinghausen / Münster, Westfälisches Amt für Bodendenkmalpflege/J.-S. Kühlborn / Freigabenummer: RP Münster, 6.115 / 86   Gemeinde Borchen (Kreis Paderborn): Die Hünenburg bei Gellinghausen / Münster, Westfälisches Amt für Bodendenkmalpflege/J.-S. Kühlborn / Freigabenummer: RP Münster, 6.115 / 86
TITELGemeinde Borchen (Kreis Paderborn): Die Hünenburg bei Gellinghausen
DATIERUNG1986-02-13


INFORMATIONDas Luftbild wurde am 13.02.1986 aufgenommen. Die einheitliche Schneedecke und die tiefliegende Nachmittagssonne riefen die Schattenmerkmale hervor, die den Plan der mittelalterlichen Wallburg in einer seltenen Vollständigkeit abbilden. Die Burganlage nutzt das vorhandene Relief eines Bergsporns im Mündungswinkel von Burgetal und Altenau. Die Schatten der nackten Bäume bilden eine feine Schraffur, deren Verlauf Hänge, Hochebene und geringfügige Unebenheiten wiedergibt. Kräftige Bänder, die dieses Raster unterbrechen, betonen die Böschung der Wälle und der Gräben der mächtigen Befestigung. Als Doppellinien sind auch die Waldwege erkennbar.

Die Hünenburg hat eine lange Geschichte. Eine erste Bauperiode datiert in die vorrömische Eisenzeit (3. Jh. v. Chr.). Ihre Wehrlinien wurden aber von der zweiten, mittelalterlichen Bauphase derart verschliffen, daß sie im Luftbild nicht erscheinen. Die zweite Befestigungsanlage besteht aus mehreren Teilen, die nacheinander gebaut wurden, was das Luftbild z.T. erkennen läßt. Den Kern der Anlage bildet das Dreieck im Bildoberteil, das eine fast 1 ha große Fläche mit einem Steinwall und einem tiefen Außengraben umschließt. Eine Torkammer im Trockenmauerwerk wurde zu Beginn des Jahrhunderts an der Spitze des Dreiecks nachgewiesen. Dem Kernwerk westlich vorgelagert ist eine fast dreimal größere Fläche, die ebenfalls durch Wall und Graben befestigt ist (unten). Im Norden (links) und im Süden (rechts) biegen die Wälle ein und bilden je eine Torkammer, deren Bauweise mit Mörtelmauer untersucht worden ist. Das südliche Tor (rechts) ist von einem sichelförmigen Vorbau zusätzlich geschützt, dessen Pendant im Norden (links) die Dimension einer zweiten Vorburg (3 ha groß!) annimmt.

Die Hünenburg, so wie sie im Luftbild erscheint dürfte in der karolingisch-ottonischen Zeit (Kern) angelegt und bis ins hohe Mittelalter (Vorburgen) ausgebaut worden sein. Zur wahrscheinlich wechselvollen Geschichte der Burg, zur genauen Datierung ihrer Bauphasen, zur Kenntnis ihrer Funktion überhaupt, gäbe es noch viel zu erforschen. Bis dahin bleibt sie für Spaziergänger (und Flieger) ein eindrucks- und geheimnisvolles Wanderziel.


Literatur

K. Hömberg
Die Hünenburg bei Gellinghausen. Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern 20, Mainz 1971, 213-219.

(D. Bé.)


TECHNIKFoto
FORMATjpg


FOTO-PROVENIENZMünster, Westfälisches Amt für Bodendenkmalpflege/J.-S. Kühlborn / Freigabenummer: RP Münster, 6.115 / 86


QUELLE    Kühlborn, Johann-Sebastian / Bérenger, Daniel / Berke, Stephan | Luftbildarchäologie in Westfalen | Dia 09, S. 26f.
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit2   Mittelalter
Ort2.7.3   Borchen, Gemeinde
Sachgebiet9.3   Wohnen, Wohnungsausstattung
DATUM AUFNAHME2004-02-16
AUFRUFE GESAMT885
AUFRUFE IM MONAT102