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Mesum: Bombentrichter / Münster, Westfälisches Amt für Bodendenkmalpflege/J.-S. Kühlborn / Freigabenummer: RP Münster, 10.484 / 84

TITEL

Mesum: Bombentrichter

INFORMATION

Bei der Überprüfung eines durch Grabungen bereits bekannten bronze- und früheisenzeitlichen Gräberfeldes bei Mesum (Kreis Steinfurt) zeichneten sich am Rande einer Tiefentsandung, von der die kontinuierliche Zerstörung des archäologischen Denkmals ausgeht, kreisförmige Strukturen in einem unbestellten Acker ab. Auf den ersten Blick lag wegen der engen Nachbarschaft zunächst der Schluß nahe, daß es sich hier um Kreis- und Schlüssellochgräben, also um einen weiteren Teil des vorgeschichtlichen Friedhofes handeln könnte.

Doch zeigt sich an diesem Beispiel, wie wichtig die anschließende Kontrolle eines im Luftbild festgehaltenen Merkmals ist. Denn diese kreisrunden Erscheinungen gehören zu jenen Merkmalen, die mit der Archäologie rein gar nichts verbindet. Dabei stellte sich durch Berichte eines Augenzeugen heraus, daß es sich um Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg handeln mußte. Denn auf diesen Acker entledigte sich ein Flugzeugführer, dessen Maschine beim Angriff auf die Bahnanlagen bei Rheine unter Flakbeschuß geraten und getroffen worden war, durch Notabwurf der gefährlichen Bombenlast.

Auch ohne diese detaillierte Information kann ein erfahrener Luftbildinterpret den Ursprung dieser kreisrunden Auffälligkeiten erkennen. Denn zum einen sind in dem Acker tiefe, mit anderem Material wieder verfüllte Krater festzustellen, zum anderen fallen die hellsandigen, ebenfalls kreisförmigen Einfassungsstreifen ins Auge. Beide Auffälligkeiten sind geradezu typische Erkennungshilfen für ehemalige Bombentrichter auf Sandböden.

(J.-S. K.)

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Münster, Westfälisches Amt für Bodendenkmalpflege/J.-S. Kühlborn / Freigabenummer: RP Münster, 10.484 / 84

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