QUELLE | Dokument anzeigen (1358 KB) | ||||||||||||||||
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DATUM | 1917-05-14 Suche Portal | ||||||||||||||||
URHEBER/AUSSTELLER | Wobig, Oberpostinspektor | ||||||||||||||||
AUSSTELLUNGSORT | Münster | ||||||||||||||||
TITEL/REGEST | Anlage: Protokoll der Vernehmung der Telegraphengehilfin Antonia Averesch über den Spionageverdacht eines Beamten | ||||||||||||||||
TEXT | Verhandelt Münster, 14. Mai 1917 bei der K[aiserlichen] Ober-Postdirektion Die Tel[egraphen] Gehilfin Frl. Antonie Averesch sagt aus: "Mir ist seit längerer Zeit, vielleicht seit länger als einem Jahr, aufgefallen daß Herr Grunert häufiger größere Geldsen- dunden erhalten hat. Wie oft dies ge- wesen ist, kann ich nicht genau angeben, ich glaube, daß seit der letzten Sendung 3 bis 4 Monate verstrichen sind. Auch vermag ich den genauen Tag der Aus- händigung des Geldes in keinem Falle anzugeben. Außerdem ist es mir merkwürdig vorge- kommen, dass Herr Grunert nach Herstel- lung der Fernverbindung Berlin-Amster- dam an der Verstärkerlampe öfter in den nebenanliegenden Umschaltraum lief und nach ganz kurzer Zeit wieder zurückkam. Ich habe bei einer solchen Gelegenheit zu Frl. Angela Wiggen einmal geäußert, ob wohl Herr Grunert einen anderen mit einschalten und somit dem Vaterland schaden[1] könnte, aber gleich [Seite 2] hinzugefügt, daß könne wohl nicht sein, es sei auch wohl nicht wichtig, was von Berlin mit Amsterdam gesprochen wird. Ferner habe ich zuweilen beobachtet, daß Herr Grunert am Klinkenumschalter Fern- oder Ortsgespräche sehr leise geführt hat. Vom Inhalt dieser Gespräche habe ich nichts verstehen können. Hierüber habe ich mit Frl. Angela Wiggen mich unterhalten und dabei wohl mal geäußert, wenn man nur herausbe- kommen könne, mit wem er da spricht. Die letzte Unterhaltung hierüber mag etwa 4 Wochen zurückliegen. Andere Beob- achtungen habe ich nicht gemacht, auch mit Niemand außer mit Frl. Angela Wiggen über die Sache gesprochen. Den Verdacht, Herr Grunert könne Spionage treiben, habe ich selbst nie gehabt und auch nie geäußert. Irgendwelche Beweise dafür kann ich nicht anführen. v[orgelesen] g[enehmigt] u[nd] u[nterschrieben] Antonia Averesch Tel[egraphen] Gehilfin g[eschehen] w[ie] o[ben] Wobig Ober-Postinspektor [1] Über der Zeile eingefügt: und somit dem Vaterlande schaden. | ||||||||||||||||
PROVENIENZ | Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen | ||||||||||||||||
BESTAND | Oberpostdirektion Münster | ||||||||||||||||
SIGNATUR | Nr. 1832 | ||||||||||||||||
MATERIAL | Papier | ||||||||||||||||
SPRACHE | deutsch | ||||||||||||||||
ÜBERLIEFERUNGSART | Original | ||||||||||||||||
PROJEKT | Der Erste Weltkrieg in Westfalen - Ausgewählte Archivquellen | ||||||||||||||||
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN |
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DATUM AUFNAHME | 2014-03-11 | ||||||||||||||||
DATUM ÄNDERUNG | 2014-04-01 | ||||||||||||||||
AUFRUFE GESAMT | 1544 | ||||||||||||||||
AUFRUFE IM MONAT | 8 | ||||||||||||||||
Seiten-URL: http://www.westfaelische-geschichte.de/que115299 | |||||||||||||||||
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