QUELLE

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DATUM[1920]
TITEL/REGESTAntisemitisches Flugblatt: "Schandbare Judenwirtschaft im Freistaat Lippe"
ERLÄUTERUNGAls zum 01.05.1919 der jüdische Lehrer Moritz Rülf an der evangelischen Knabenbürgerschule (Volksschule) angestellt wurde, reichten die antisemitischen Proteste von einer Unterschriftenliste von mehreren Hundert Bürgern über den Lippischen Lehrerverein bis zur Lippischen Landeskirche. Als Autor und Verbreiter von Flugblättern und Klebezetteln fiel Friedrich Fischer (="Germanicus") auf, der sich schon mit völkischer Heimat- und Kriegslyrik sowie mit antisemitischen Texten hervorgetan hatte. Der gebürtige Detmolder, der seinem Namen selbst ein "Friesenhausen" anfügte, wurde dafür im Juni 1920 zu einer geringen Geldstrafe verurteilt. In der NS-Zeit konnte er sich als früher Vorreiter des neuen Geistes präsentieren.

Moritz Rülf wurde im Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort verliert sich seine Spur.

An Friedrich Fischer-Friesenhausen lobte die Lippische Landes-Zeitung noch im November 1986 die "klare Sprache und zarte Lyrik".


PROVENIENZ  Stadtarchiv Detmold
BESTANDL 80.15
SIGNATUR29


FORMALBESCHREIBUNGDas Flugblatt wurde im März 1920 in Detmold verteilt.


PROJEKT    Erinnerungskultur in Ostwestfalen-Lippe / Nationalsozialismus
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit3.9   1900-1949
Ort3   Lippe(-Detmold), Gt. / Ftm. / Freistaat / Land < - (1934)1947>
Sachgebiet6.8.10   Juden
14.9   Flugblätter, Flugschriften
DATUM AUFNAHME2004-06-22
AUFRUFE GESAMT2868
AUFRUFE IM MONAT293