PERSON

FAMILIERichter
VORNAMEMartin
BERUF / FUNKTION1946-1953 Oberbergrat des Oberbergamts Dortmund


GESCHLECHTmännlich
GEBURT DATUM1899-07-23   Suche
TAUFNAMEKarl Martin
KONFESSIONev.
TOD DATUM1982-00-00   Suche


VATERRichter, Carl/Karl, Amtsgerichtsrat/Geheimer Justizrat


BIOGRAFIE1905-1908 Grundschulen in Schwerin (Warthe) und Lauban (3 Jahre Besuch der Höheren Töchterschulen(?) in Schwerin (Warthe) und Lauban), 1908-1917 Staatlich/ Königlich Humanistisches Gymnasium in Lauban, Ostern 1917 Abitur, 1917 Kriegsdienst (ab 10. April 1917 als Fahnenjunker beim Niederschlesischen Pionier-Bataillon Nr. 5 in Glogau, ab August 1917 im westlichen Kriegsgebiet bis Kriegsende (u. a. mit Unterbrechung durch zwei Ausbildungskurse und eine 6-wöchige Lazarettzeit nach Verwundung), Beförderung zum Offizier am 14. Oktober 1918/18. Oktober 1918 Beförderung zum Leutnant, Abschied im Dezember 1919 bewilligt); nach Räumung der besetzten Gebiete zum Ende des Krieges meldete sich Richter zum „Grenzschutz Ost“ (Leutnant im Niederschlesischen Pionierbataillon Nr. 5), kam mit anderen Freiwilligen nach Rawitsch (an Kämpfen mit Polen beteiligt), stellvertretender Adjutant beim Bataillonsstab, dann nach eigenen Angaben an der Front in den „Grenzschutzkämpfen gegen die vordringenden Polen in der Provinz Posen“, 1919 Gesuch zur Aufnahme als Bergbaubeflissener beim OBA Breslau mit der Bitte, bis zur Klärung der politischen Lage im Heeresdienst verbleiben zu dürfen (wird bewilligt), im Oktober 1919 vom Heeresdienst beurlaubt und im Dezember Abschied, 26. Mai 1919 Bergbaubeflissener, 27. Oktober 1919 Beginn der praktischen Lehrzeit (bis 29. Februar 1920 Staatliches Steinkohlenbergwerk „König“ in Königshütte/ OS, 1. - 31. März 1920 auf Zinkerzbergwerk „Fiedlersglück“ in Roßberg bei Beu-then/OS, 1. - 30. April 1920 auf dem „Boegeschacht“ der „Vereinigten Lichtenauer Braunkohlengruben“ in Lichtenau bei Lauban, Unterbrechung zwischen 1. Mai 1920 und Sommer 1920, 9. August - 8. Oktober 1920 Steinkohlenbergwerk „Cons. Fuchs zu Weißstein“ in Neuweißstein bei Waldenburg/Schlesien; Sommer 1921 Dienst in Peissenberg/Oberbayern; Sommer 1922 in Langendreer als verpflichteter Steiger); Studium an der LMU München ab SS 1920; TH München, Chemische Abt. WS 1902/21; Montanistische Hochschule in Leoben (Steiermark) SS 1921; TH zu Berlin-Charlottenburg, Fakultät für Stoffwirtschaft, Abteilung für Bergbau, WS 1921/22 bis WS 1923/24; SS 1924 Dispens (vorgeschriebene Anzahl von Semestern bereits erreicht), 19. Dezember 1924 Diplom-Ingenieur Fachrichtung Bergbau, 9. Januar 1925 Zulassung zum staatlichen Ausbildungsdienst, 12. Januar 1925 Bergreferendar, 31. August 1927 Bergassessor im OBA-Bez. Breslau; 1927 bis 1929 gutachterliche Tätigkeit; Anfang 1929 bis Juli 1929 Betriebsingenieur bei den Neuroder Kohlen- und Thonwerken, 5. August 1929 - Oktober 1932 Hilfsarbeiter am Bergrevier Waldenburg-West, 1. November 1932 - Dezember 1935 Hilfsarbeiter bzw. BR (1. November 1933)/Dezernent am OBA Breslau, 1. Januar 1936 Hilfsarbeiter/Referent/BR im Reichs- und Preußischen Wirtschaftsministerium in Berlin, Abt. AK und Bergabteilung, 1. Dezember 1937 OBR als Mitglied eines OBAs dort, Anfang 1941 Ministerialrat; Februar bis August 1940 Einberufung zur Wehrmacht; ab September 1940 wegen Anforderung der Dienststelle vom Militärdienst zurückgestellt; 1941 und 1943 Reisen für die Dienststelle nach Frankreich, Belgien und Holland (Paris, Brüssel, Den Haag); 1943 tätig als Ministerialrat im RWM, Hauptabteilung Oberberghauptmann, Abteilung Bergtechnik und Bergwirtschaft, Ref. 9 (Hilfsstoff- und Energieversorgung sowie Bauvorhaben des Bergbaues, Angelegenheiten der Wehrmacht und der Abwehrdienststellen im Bergbau, Bezirksreferent für die Oberbergämter Breslau, Freiberg und Halle; als Ministerialrat im Reichswirtschaftsministerium Ansprechpartner für Militärverwaltungsoberrat Link vom RuK Mailand/Bergbau (Ausbeutung Italien) für die Zurverfügungstellung von Personal für Raubbau bzw. für Zerstörung von Gruben und Abtransport von Erzen und Geräten; [mindestens ab 1949, vermutlich eher: ab 23. Mai 1946 Erlaubnis der NGCC zur Beschäftigung]-1953 OBR am OBA Do (Ministerialrat z. Wv.); 1. Oktober 1953 Ministerialrat beim Bundeswirtschaftsministerium in Bonn, Leiter der Unterabteilung III A Bergbau des Bundesministerium für Wirtschaft; 1. November 1955 Ministerialdirigent; am 31. Juli 1964 in den Ruhestand getreten.

Mitgliedschaften:
NSDAP (1. Mai 1937; nach eigenen Angaben Eintritt 1. Juli 1937 und nur „Anwärter ohne Parteibuch“), SA (darin führend tätig (Res. I, Scharführer SA, Nachrichtensturm 7 (Standarte 7)), NSV (November 1933), NS-Rechtswahrerbund (Oktober 1933), RdB (1937), NSBDT (1938, über Verein deutscher Bergleute); Blockobmann in der Ortsgruppe, Komm. Blockleiter (Berlin 1939) (im Entnazifizierungsbogen nur Beitragskassierungen angegeben); Stahlhelm (August 1933 - Februar 1934); in der Weimarer Zeit Mitglied im Berufsverein höherer Verwaltungsbeamten, (Zeitpunkt 1935:) Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen e.V.

Entnazifizierung: 15. April 1946 „removal to be discretionary with supervising Military Government Officer“, Schreiben des HQ NGCC vom 23. Mai 1946 „darf eingestellt werden“, Entnazifizierungshauptausschuss Kohlenbergbau Essen am 18. November 1947 und 4. September 1948 Kat. V.

Literatur: LAV NRW R, NW 1035-04492 (Entnazifizierungsakte Martin Richter); BArch, VBS 1/1140029407 (Richter, Martin, 23. Juli 1899); Serlo, Bergassessoren, S. 459; BArch, R 9361-I/2864 (Richter, Martin, 23. Juli 1899); BArch, R 3101/35493 (darin auch Fragebogen zur Durchführung des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 vorhanden); BArch, R 3101/30147, Geschäftsverteilungsplan Hauptabteilung Oberberghauptmann vom 1. November 1943; BArch, R 3101/35491. Gerade im Kreis Rawitsch dauerten Kämpfe zwischen „großpolnischen“ Anhängern (gegen die preußischen Herrschaft) und deutschen Freikorps am längsten, bevor das Gebiet Anfang 1920 zu Polen kam; BArch, R 3101/30151, Schreiben des Reichswirtschaftsministeriums (Richter) an den Deutschen Wirtschaftsstab Italien/den Beauftragten für den Bergbau Militärverwaltungsoberrat Link vom 4. Oktober 1943; Glückauf 65 (1929), Nr. 32 vom 10. August 1929, S. 1124; Glückauf 69 (1933), Nr. 48 vom 2. Dezember 1933, S. 1152; Glückauf 72 (1936), Nr. 2 vom 11. Januar 1936, S. 56; Glückauf 73 (1937), Nr. 52 vom 18. Dezember 1937, S. 1188; Glückauf 81/84 (1948), Nr. 3/4 vom 17. Januar 1948, S. 64; Glückauf 86 (1950), Nr. 11/12 vom 18. März 1950, S. 216; Glückauf 89 (1953), Nr. 51/52, S. 1312; Glückauf 90 (1954), Nr. 43/44 vom 23. Oktober 1954, S. 1377; Glückauf 92 (1956), Nr. 5/6 vom 6. Februar 1956, S. 196; Glückauf 100 (1964), Nr. 18 vom 26. August 1965, S. 1136; zwischenzeitlich 1. August 1964 als Pensionierungstermin notiert: LAV NRW W, Oberbergamt Dortmund, Nr. 1976; Datensatz Digiporta (http://www.digiporta.net/index.php?id=685882572) bzw. Datensatz Deutsche Nationalbibliothek: http://d-nb.info/gnd/1030229678 (Stand: 3. Januar 2018) (Quelle: BArch, Kabinettsprotokolle).

QUELLE  Minner, Katrin | Der Schreibtisch des Ruhrbergbaus: Das Oberbergamt Dortmund (1933-1950) | S. 247-249
PROJEKT  Leitende Beamte des Oberbergamts Dortmund 1933-1950
AUFNAHMEDATUM2021-03-30


QUELLE    Minner, Katrin | Der Schreibtisch des Ruhrbergbaus: Das Oberbergamt Dortmund (1933-1950) | S. 247-249

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit3.8   1850-1899
3.9   1900-1949
3.10   1950-1999
Ort1.2   Dortmund, Stadt <Kreisfr. Stadt>
Sachgebiet3.14   Verwaltung Einzelbereiche
10.14   Montanindustrie
DATUM AUFNAHME2021-03-30
DATUM ÄNDERUNG2021-04-21
AUFRUFE GESAMT149
AUFRUFE IM MONAT131