BIOGRAFIE

FAMILIEWartenberg, von
VORNAMEFranz Wilhelm


GEBURT DATUM1593-03-01
GEBURT ORTMünchen
TOD DATUM1661-12-01
TOD ORTRegensburg


BIOGRAFIE1601-08 Ausbildung bei den Jesuiten in St. Ignatius, Ingolstadt, und 1608-14 studiert Theologie, philosophisches und canonisches Recht am College Germanicum in Rom;
1604 Tonsur und wenige Wochen später Propst zu Altötting, an ULF München, 1614 Präsident des Geistlichen Geheimen Rats in Bayern, 1617 Domherr und 1619 Propst in Regensburg, 1620 Domherr in Freising, 1621 Kurkölner Obristhofmeister, das heißt leitender Minister für die Bistümer Hildesheim und Paderborn [1], was er auch die folgenden Jahrzehnte blieb, 27.10.1625 Bischof von Osnabrück, nimmt sein Bistum erst 1628 in Besitz, reformierte das Bistum gegen den Widerstand des einheimischen Adels und der Bürgerschaft im katholischen Sinne, 1629 durch Restitutionsedikt des Papstes auch Bischof von Minden und 1630 von Verden gegen den Widerstand des Domkapitels und des Hauses Braunschweig, muss 1633 nach Köln weichen, 1634 Weihe zum Diakon, 1636 Priesterweihe, 1641 Koadjutor in Regensburg;
vertrat 1645ff. beim Friedenskongreß in Münster seine eigenen Territorien, dazu Kurköln und daher zunächst auch das Kurkolleg und zahlreiche geistliche Fürstentümer (17 Voten), bis 1646 auch die Landgrafschaft Leuchtenberg, beherrschte mit Adami und Leuchsenring wegen der Stimmenvereinigung den katholischen Fürstenrat. [2] Einer der Führer der zu keinem Nachgeben bereiten katholischen Partei, Vorkämpfer der kurfürstlichen "Präeminenz" im Reich. "Seine politische Erfahrung, sein Einfluß und seine Verbindungen waren gleich bedeutend, seinen fürstlichen Rang und seine amtliche Stellung betonte er durch großartigen Prunk" [3]. Verweigert dem Frieden aus Gewissensgründen die Unterschrift, unterschreibt jedoch die Capitulatio perpetua des Hochstifts Osnabrück;
daher 1648 noch Bischof von Osnabrück, 1649 Bischof von Regensburg, 5.4.1660 Kardinal.

[1] So F. Dickmann, Der Westfälische Frieden, 199; G. Van den Heuvel, a.a.O
[2] F. Dickmann, a.a.O., 199.
[3] F. Dickmann, a.a.O., 199.
WEITERE BIOGRAFIE/N  Duchhardt, Heinz / Dethlefs, Gerd / Queckenstedt, Hermann | "...zu einem stets währenden Gedächtnis" | S. 242f.


QUELLE    Lehsten, Lupold von | Die hessischen Reichstagsgesandten im 17. und 18. Jahrhundert | Bd. 2, S. 97f.
PROJEKT    Die hessischen Reichstagsgesandten im 17. und 18. Jahrhundert
DATUM AUFNAHME2023-10-02
DATUM ÄNDERUNG2024-02-06
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